Antifaschistischer Aktionstag und Neonazi-Aufmarsch in Augsburg

Gegen einen geplanten Aufmarsch der neofaschistischen
Gruppierung „Nationale Opposition“ im Zentrum von Augsburg protestierten am
Samstag, den 23. Februar ca. 1000 Menschen auf dem Platz vor dem Rathaus.
Demokratische und antifaschistische Organisationen hatten an 22 Stellen in der
Stadt Infostände aufgebaut. Mit der Begründung, dass für die Neonazi-Demo kein
Platz mehr sei, hatte die Stadt Augsburg deren Aufmarsch vor dem Rathaus
verboten.

Wir beteiligten uns an der antifaschistischen Kundgebung,
verteilten „Arbeit Zukunft“ und konnten einige interessante Gespräche führen.

Am Montag, den 25.02. führten dann 50 Personen (laut Presse)
der „Nationalen Opposition“ unter Polizeischutz ihre Demo zum Rathaus durch,
kurz nach einer Feierstunde, bei der die Stadt 700 Opfern eines Bombenangriffs
der Alliierten im 2. Weltkrieg gedachte. Dazu sagte der Augsburger Oberbürgermeister:
„Es ist unerträglich, dass während dieser Veranstaltung Neonazis in Augsburg
marschieren.“

Ursprünglich hatte die Stadt auch diesen Marsch verboten.
Das Verwaltungsgericht jedoch, das die Neonazis angerufen hatten, hob das
Verbot mit dem Verweis auf „das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit“ auf. 800
Menschen stellten sich dem Häufchen der Neonazis entgegen und empfingen sie auf
dem Rathausplatz mit einem Pfeifkonzert. Die Polizei nahm 7 Gegendemonstranten,
unter anderem wegen des Vermummungsverbots, fest. Von einer Festnahme von
Neonazis wurde nichts bekannt.

 S.N.