Korrespondenz: Mai-Demonstration in München

In München demonstrierten laut Angaben des DGB 10 000 Kolleginnen
und Kollegen, etwa doppelt so viele wie das Jahr zuvor, vom Platz vor
dem Arbeitsamt zum Marienplatz vor dem Rathaus. Kundgebungsredner waren
der bayerische DGB-Vorsitzende Fritz Schösser, der Vorsitzende der
DGB-Region München, Schmid , und Oberbürgermeister Ude.

Wie zu erwarten war, liessen die DGB-Führer angesichts der Angriffe
des Kapitals und der rot-grünen Regierung auf die Arbeits- und Lebensbedingungen
der Beschäftigten recht kämpferische Reden ab. Schösser
sagte, Schröders Reformpläne seien weder sozial gerecht noch
schafften sie Arbeitsplätze. Sie seien auf „die Interessen der
Unternehmerwirtschaft ausgerichtet und nicht auf mehr Arbeitsplätze“.
Er drohte den Regierenden auch gleich noch: „Wer den Sozialstaat
jetzt notschlachten lässt, um das Futter zu sparen, der beendet den
inneren Frieden.“

Das sind markige Worte, aber die ist man von SPD-MdB Fritz Schösser
schon gewöhnt. Welche Taten folgen, bleibt abzuwarten. Die Hauptparole
des DGB „Ja zu Reformen – Nein zum Sozialabbau“ lässt da
einige Zweifel aufkommen.
Wir haben uns zu dritt an der 1.Mai-Demonstration und an der Kundgebung
beteiligt und dort auch eine schöne Anzahl von „ARBEIT ZUKUNFT“
verteilt. Die Demonstration war mit etwa 10.000 Teilnehmern nicht nur
recht lang, sondern wirkte auf mich auch recht kämpferisch. Interessant
fand ich vor allem den Trupp von Verdi-Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen,
die Transparente mit den Texten „Qualifizierte Altenpflege braucht
menschenwürdige Arbeitsbedingungen“ und „Wenn der Euro
im Beutel klingt, unser Staat Dir Gesundheit bringt“, trugen.

S.N.