Demo gegen Sozialabbau am 1.November 2003 in Berlin: Ermutigend!

Über
100.000 kamen am Samstag, dem 11.11.03 nach Berlin, um gegen Sozialabbau zu
demonstrieren. Bemerkenswert war, dass zahlreiche gewerkschaftliche Organisationen
zur Teilnahme aufgerufen hatten, obwohl die Gewerkschaftsführungen jede
Mobilisierung gegen die "Reformen" der Bundesregierung ablehnten.
Daher kamen viele Teilnehmer/innen aus Betrieben und Gewerkschaften. Sie und
ihre Forderungen prägten das Bild der Demonstration. Bemerkenswert war
auch, dass sich spontan viele Passanten der Demonstration anschlossen und so
der Zug immer weiter anwuchs. Das zeigt, wie stark der Unmut in der Bevölkerung
gewachsen ist und nach einer Alternative, nach Möglichkeiten des Widerstandes
gesucht wird.

Alle waren von dem Erfolg überrascht: die Aufrufer, die Regierung, die
Gewerkschaftsführungen, die Medien. Niemand hatte erwartet, dass eine Protestaktion
von der Basis ausgehend gegen den Widerstand der Gewerkschaftsführungen
einen solchen Erfolg haben könnte.
Auf dem Erfolg von Berlin darf man sich nicht ausruhen. Er muss genutzt werden,
um den Kampf gegen Sozialabbau weiter zu führen. Dabei muss nun lokal und
regional der Widerstand besser organisiert und verbreitert werden. Bundesweit
muss die Zusammenarbeit aller Unterzeichner des Aufrufs verbessert werden. Gruppenegoismus,
der im Vorfeld zu Konkurrenz und Spaltung führte, muss entschieden bekämpft
werden. Die gemeinsam Interessen aller vom Sozialabbau Betroffenen müssen
die Leitschnur für das weitere Handeln sein – nicht die Machtbedürfnisse
diverser linker Sekten oder von Funktionären.

Zu den Perspektiven dieser Bewegung haben wir in dem Artikel "Alle gemeinsam
gegen Sozialabbau!" Stellung genommen: http://www.arbeit-zukunft.de/index.php?itemid=64