Berlin:Tausende Menschen erwiesen Karl und Rosa die Ehre!

Zwischen 70 000 und 80 000 Menschen kamen am Vormittag des 9. Januar
2005 zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Friedhof Berlin
Lichtenberg und ehrten die von der Reaktion am 15. Januar 1919
ermordeten Gründer der KPD, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Ein
nicht enden wollender Strom, angefangen in schon früh am Morgen zog
sich fast über den ganzen Tag. Die Gedenkstätte war, wie jedes Jahr,
mit roten Nelken übersäht.

 Zugleich demonstrierten 6 000  bis 7 000 Menschen unter
zahlreichen antifaschistischen und gegen den Imperialismus gerichteten
Losungen vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte.
 Wie in den Jahren davor versuchte die Polizei Provokation, die aber die
Demo nicht beeinträchtigen konnten, nur zeitweise aufhalten.


Unter vielen internationalen Gästen war die In den sechziger Jahren von
einer internationalen Welle der Solidarität aus den Fängen der
US-Justiz befreite Angela Davis zugegen.
 Wie leider üblich, war die Demonstration stark geprägt von zahlreichen
Sich selbst in den Vordergrund spielenden Organisation, die sich oft in
linksradikaler Weise selbst inszenieren.
 Unsere Zeitung Arbeit Zukunft war mir einem Infostand vertreten und
konnte zahlreiche Info-Exemplare an Interessierte Menschen weitergeben.
Am Stand war die Nachfrage nach Texten der marxistischen Klassiker
erneut sehr groß, aber auch unsere Grundsatzerklärung und viel
fortschrittliche Musik-CDs und Literatur gingen über den Tisch.


Eine zugleich empörte wie selbstbewusste Äußerung eines älteren
Berliners: „Sie können die Ehrung von Karl und Rosa in der Presse
verschweigen und in den Medien niedermachen. Es hift nichts. Wir kommen
auch so hierher und werden immer wiederkommen!“

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