Längster Arbeitskampf im Einzelhandel der BRD: Streik beim Möbelhaus Porta

Am
22.08 streikten die Kolleg/innen beim Möbelhaus Porta in Hannover-Altwarmbüchen
bereits 19 Tage. Ein Ende des Tarifkonfliktes ist nicht abzusehen.. Am 16.08
hatte die ver.di-Streikleitung beschlossen, den Streik um weitere sechs
Arbeitstage zu verlängern. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Unternehmensleitung
bereits vergeblich versucht, den Streik durch den Einsatz von 40
Mitarbeiter/innen anderer Porta zu brechen. Um diesem Angriff taktisch zu
begegnen, nahmen die Streikenden für kurze Zeit die Arbeit wieder auf, um dann
erneut unerwartet in den Streik einzutreten.

Andererseits
kam es auch bei Porta in Bielfeld an mindesten 4 Tagen zu
Arbeitsniederlegungen, wie wir einer Arbeit Zukunft vorliegenden
Mitarbeiterinfo von ver.di vom 12.08.2005 entnehmen.

Porta
ist mit seinem Möbelhaus in Altwarmbüchen aus dem Tarif schließenden
Arbeitgeberverband ausgetreten und will künftig einzelvertraglich die
Arbeitsbedingungen mit den Beschäftigten regeln. ver.di dagegen fordert einen
Haustarifvertrag, um zu verhindern, dass Beschäftigte entlassen werden, wenn
sie nicht bereit sind, ihr Gehalt zu halbieren. Ähnliche Erfahrungen musste die
Gewerkschaft bei der Möbelkette Boss machen, die ebenfalls den Inhabern von
Porta gehört. Wer dort die Gehaltskürzung nicht akzeptiert hat, wurde
gekündigt.

„Trotz
Aufforderung stellen sich die Inhaber Hermann Gärtner und Wilhelm Fahrenkamp
nicht einer Diskussion mit ver.di und der Porta Haustarifkommission“,
sagte
ver.di-Tarifexperte Peter Franielczyk. Gärtner und Fahrenkamp nutzten die hohe
Arbeitslosigkeit und die Angst der Menschen um ihren Arbeitsplatz dazu, die
Arbeitsbedingungen massiv zu verschlechtern. „Wir wollen mit einem
Haustarifvertrag Arbeitsbedingungen vereinbaren, die im bundesdeutschen
Einzelhandel durch Flächentarifverträge abgesichert sind“,
so Franielczyk
weiter.

Der Fall Porta
zeigt die Härte, mit denen die Kapitalisten mittlerweile versuchen, eine
Belegschaft nach der anderen anzugreifen, um Lohnsenkungen, Verschlechterungen
der Arbeitsbedingungen durchzupauken. Deshalb ist dieser kämpferische
Widerstand so wichtig! Die Redaktion von Arbeit Zukunft solidarisiert sich mit
den Porta-Kolleg/innen und ruft alle Leser/innen von Zeitung und Homepage www.arbeit-zukunft.de zur Solidarität
mit den Kolleg/innen von Porta auf.
Die KollegInnen sind auf Proteste an den
Arbeitgeber sowie Solidaritätsschreiben angewiesen – bitte beides an die
Fax-Nummer des

Betriebsrats:
0511-61579729.

Weitere Infos:
www.labournet.de, wo auch links zu den
entsprechenden www.verdi.de – Seiten
geschaltet sind.

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