Buchbesprechung: Sakrileg – the Da Vinci Code

Dan Brown - SakrilegMit dem Start des Filmes „The Da Vinci Code – Sakrileg“ im
Kino und der gleichzeitigen Veröffentlichung des Romans von Dan Brown als
Taschenbuch ist ein riesiger Medienrummel um dieses Thema entfacht worden.
Geschicktes Marketing hat das Taschenbuch auf Platz der Bestsellerlisten
gebracht. Was steckt hinter diesem geheimnisvollen Code und seinem Erfolg?

Zuerst einmal ist das Buch von Dan Brown wirklich sehr
spannend und bleibt dies auch fast bis zur letzten Seite. Der Autor versteht
es, den Lesern mit immer neuen Rätseln und überraschenden Wendungen zu fesseln.
Ständig ist man mit den beiden Romanhelden, dem Symbologen Robert Langdon und
der Kryptologie-Spezialistin Sophie Neveu dabei, irgendwelche Geheimbotschaften
zu enträtseln. Ist eine Botschaft klar, so kommt schon das nächste Rätsel. Und
immer geht es um Leben und Tod.

Dan Brown stützt sich bei seinem Roman auf einige
historische Tatsachen, die er allerdings nach Bedarf zu einer riesigen
Verschwörungsgeschichte verquickt. Sympathien bei vielen Lesern erhält er
sicher, weil er die katholische Kirche und ihre brutalen Machenschaften wie die
Verfolgung von Ketzern, die Ermordung hunderttausender usw. angreift und zu
einem beherrschenden Thema seines Buches macht. Richtig erläutert Dan Brown,
dass die Kirche konsequent den Glauben an die alten Muttergottheiten früherer
Religionen mit allen Mitteln, auch Mord und Terror, ausrottete.

Doch Dan Brown lenkt diese Abscheu gegen die Machtgier der
katholischen Kirche – in religiöse Bahnen! Nach seinem Roman besteht dieser
Kampf bis heute fort: auf der einen Seite die machtgierige Kirche mit ihrer
Religion des Patriarchats (der Männerherrschaft), auf der anderen Seite die
matriarchalische Religion der Muttergottheit. Und Dan Brown zeigt seine
Sympathie für die Muttergottheit. Im Roman wird immer wieder gefordert, dass
sie endlich in ihre alten Rechte wieder eingesetzt werden soll.

Der Inhalt ist also zutiefst rückschrittlich. Wir sollen
zurück zu den alten Fruchtbarkeitskulten der Sklavenhaltergesellschaften in
Ägypten, Babylon, Rom usw. Die Alternative zu einer machtgierigen,
rückschrittlichen Kirche und deren Religion – ist die Religion! Sobald es sich
um die Religion der Muttergottheit handelt, soll diese friedlich, mit der Natur
verbunden usw. sein. Statt also Kirche und Religion einmal grundsätzlich unter
die Lupe zu nehmen und kritisch zu betrachten, propagiert Dan Brown Religion
als Ersatz für Religion.

Wer in sehr spannendes Buch lesen möchte, sollte sich dieses
Buch ruhig besorgen. Es ist lesenswert. Allerdings sollte man die historischen
Begebenheiten, die geschildert sind, und die religiösen Überzeugungen des
Autors, die überall durchscheinen, sehr kritisch betrachten.

Ernst

 

Und hier noch unsere Antwort, was hinter dem „Da Vinci Code“ steckt:

T – R – I – P – F – O

Schickt uns eure Lösung, wenn ihr den Code geknackt habt!