16. Oktober 2008: 100 Jahre Enver Hoxha

Nexhmije Hoxha zum 100. Geburtstag am Grab Enver HoxhasAm 16. Oktober 2008 wäre Genosse Enver Hoxha 100 Jahre
geworden. Aus diesem Anlass gab es weltweit Gedenkaktionen. So versammelten
sich in Albanien am Grab des Genossen zahlreiche Menschen, darunter seine Frau
Nexhmije Hoxha, um dieses großen Kommunisten zu gedenken.

Enver Hoxha widmete sein Leben dem Kampf für ein freies,
sozialistisches Albanien. Während eines Aufenthaltes in den 30er Jahren in
Frankreich und Belgien war Enver Hoxha zur Arbeiter- und kommunistischen Bewegung
gestoßen. Nach seiner Rückkehr 1936 nach Albanien widmete er seine Kraft der
Vereinigung der untereinander zerstrittenen kommunistischen Gruppen im Land zu
einer starken kommunistischen Partei, die aktiv am antifaschistischen Kampf
teilnahm und durch ihre konsequente und klare Haltung Schritt für Schritt die
Führung übernahm. Denn: „Die Spaltung
fügte der kommunistischen Bewegung großen Schaden zu und schädigte damit die
gesamte revolutionäre, demokratische Bewegung.“
(Geschichte der PAA, S.55)
Um die Kommunisten zu verankern, war es nötig, dass sie sich „mit den Bedürfnissen und täglichen
Interessen der Massen direkt verbanden“
(ebd. S.45)

Nach der Einigung der albanischen Kommunisten und der
Gründung der Kommunistischen Partei Albaniens 1941 (der späteren Partei der
Arbeit Albaniens, PAA) machte sich diese daran, das Land zusammen mit allen
antifaschistischen und demokratischen Kräften von den italienischen Faschisten
und nach deren Niederlage von den deutschen Nazis zu befreien. Am 29. November
1944 konnte Enver Hoxha die Unabhängigkeit Albaniens ausrufen.

Die neu gegründete Volksrepublik Albanien hatte einen
schweren Stand. Das titoistische Jugoslawien versuchte, sich die junge Republik
einzuverleiben. Gestützt auf das Volk kämpfte Genosse Enver Hoxha gegen alle
Versuche, die Unabhängigkeit Albaniens zu zerstören. Begeistert unterstützen
die albanischen Kommunisten die Kominform, als diese entlarvte und angriff, wie
Tito sich dem US-Imperialismus anbiederte und für ein paar Dollars „Hilfe“ den
Sozialismus verriet.

Die Geschichte Albaniens bestätigte, dass der Kapitalismus
und Imperialismus niemals aufhört, den Sozialismus anzugreifen. Der
Kapitalismus ist nicht „friedlich“.

Daher war es für die albanischen Kommunisten unter Führung
Enver Hoxhas nicht akzeptabel, als Chruschtschow auf einmal von einem
„friedlichen Weg“ und „Zusammenarbeit“ mit dem Imperialismus redete und die
revolutionäre Linie der KPdSU sowie den Sozialismus in der UdSSR zerstörte.

Auf der Moskauer Beratung von 81 kommunistischen und
Arbeiterparteien im November 1960 appellierte Enver Hoxha im Auftrag der PAA in
einer flammenden Rede an die Delegierten, sich diesem Kurs der Entartung und
des Revisionismus entgegenzustellen.

„Sehen wir den
Tatsachen direkt ins Auge: Der Weltimperialismus, mit seiner aggressivsten
Abteilung, dem amerikanischen Imperialismus an der Spitze, stellt jetzt seine
Wirtschaft auf die Vorbereitung des Krieges um. Er rüstet sich bis an die
Zähne… Warum tut er das alles? Etwa um Feste zu feiern? Nein! Er will uns mit
Krieg überfallen, um den Sozialismus und den Kommunismus zu vernichten, um die
Völker zu versklaven.“
(Enver Hoxha, Rede im Namen des ZK der PAA auf der
Moskauer Beratung, S.21-22)

Enver Hoxha warnte vor dem Kurs, der zur Aufgabe des Kampfes
führen musste. Wie Recht er doch hatte. Tatsächlich hat der Imperialismus, wie
man heute sehen kann, keine Minute gezögert, den Sozialismus und die Völker mit
allen Mitteln zu bekämpfen. Und dank der Vorarbeit von Chruschtschow und
anderen konnte er schließlich triumphieren. Und was von der „Friedlichkeit“ des
Imperialismus zu halten ist, kann jeder heute in Afghanistan und im Irak sehen.

Enver Hoxha warnte in seiner Rede: „Wir dürfen dem Feind kein einziges grundsätzliches Zugeständnis
machen, wir dürfen keine einzige Illusion über den Imperialismus verbreiten“.

(ebd. S.23)

Doch mit den Angriffen Chruschtschows auf die Grundlagen des
Marxismus-Leninismus und den Sozialismus gab es für die entarteten,
revisionistischen Kräfte in vielen Parteien, die schon lange daran gearbeitet
hatten, den Marxismus für die Herrschenden „angenehmer“ und „verträglicher“
umzubiegen, kein Halten mehr. In Italien ging die KPI soweit, sich für die
NATO, das aggressive Militärbündnis unter Führung der USA, stark zu machen und
es als „Verteidigungsbündnis“ anzupreisen. Sie wollten um jeden Preis einmal in
die Regierung. Die Herrschenden freuten sich über diesen Verrat; in die
Regierung ließ man sie dennoch nicht.

Entgegen den Beschimpfungen bürgerlicher Kräfte, die nach
der Zerstörung des Sozialismus in Albanien, Enver Hoxha als Machtversessenen
Diktator darstellen, zeigt die Rede auf der Moskauer Beratung das genaue
Gegenteil. Enver Hoxha, die PAA und das sozialistische Albanien waren bereit,
all die Nachteile, die diese aufrechte Haltung zur Folge hatte, auf sich zu
nehmen. Und Chruschtschow sowie all die anderen entarteten ehemals
sozialistischen Länder reagierten mit Erpressung, Sabotage durch
„Wirtschaftsexperten“, Bruch von Verträgen. Zeitweise hatte Albanien durch
diesen Boykott kaum noch Brot für die Bevölkerung. Doch das sozialistische
Albanien mobilisierte die Menschen und meisterte die Krise, ohne sich dem
Diktat Chruschtschows zu beugen. Welch bürgerliches Land würde solche Opfer auf
sich nehmen, um eine gerechte Sache zu verteidigen?

Auch als sich China mit der Drei-Welten-Theorie immer mehr
an die USA annäherte und die entartete Sowjetunion zum angeblichen „Hauptfeind“
erklärte, gegen den man gemeinsam mit Deutschland, der EU und den USA kämpfen
müsse, nahm das kleine Albanien unter Führung Enver Hoxhas mutig den Kampf auf.
Ungeachtet aller Nachteile wandte sich die PAA gegen die Zusammenarbeit mit dem
US-Imperialismus. Auch die chinesischen Herrscher reagierten mit Bruch der
Verträge und der Handelsbeziehungen, mit Erpressung usw.

Unter Führung Enver Hoxhas und der PAA entwickelte sich
Albanien trotz bzw. gerade wegen all dieser Kämpfe von einem Land mit hoher
Analphabetenrate, rückständiger Landwirtschaft ohne jede Industrie zu einem
modernen Staat mit einer fortgeschrittenen Landwirtschaft und einer
eigenständigen Industrie. Wo früher nur Ochsenkarren fuhren, gab es nun eine
Erdöl- und chemische Industrie, ein Stahlwerk, Textilindustrie,
Wasserkraftwerke, Elektrizität für jedes Dorf usw. Albanien wurde aus dem
Mittelalter in die Moderne geführt. Für die Menschen gab es kostenlose Bildung,
ein allgemeines Gesundheitswesen, ein gesichertes Leben von der Wiege bis zur
Bahre.

Als der Sozialismus in Albanien endgültig beseitigt wurde,
machten sich die Reaktionäre, die nun das Sagen hatten, zuerst daran, alle
Krankenhäuser, Gesundheitszentren auf dem Lande, Schulen, Kindergärten und
–krippen, Kulturhäuser usw. regelrecht zu zerstören. In einer brutalen Orgie
schlugen Banden alles kurz und klein, um jede Erinnerung an den Sozialismus zu
tilgen und um den Weg voran zum Sozialismus zu versperren.

Doch mit ihrer Zerstörungswut konnten sie die großartigen
Leistungen Enver Hoxhas und der PAA nicht vergessen machen. Heute, wo der
Kapitalismus auch in Albanien gesiegt hat, sehen die Menschen immer deutlicher,
was sie davon haben: Arbeitslosigkeit, Elend, Armut, fehlende Mittel für
Bildung, Gesundheit, Kultur. Das heutige Albanien hat eine kleine Schicht, die
sich maßlos bereichert hat und eine große Masse von Menschen, dem dieses System
keine Perspektive bietet. Nicht umsonst wandern Albaner wieder massenhaft in
alle Welt aus, um irgendwie zu überleben.

Die Realität bestätigt den Weg Enver Hoxhas und der PAA. Das
sehen die Menschen immer mehr. Deshalb gibt es in Albanien viele Menschen, die
an diesem 100. Geburtstag Enver Hoxhas dieses großen Kommunisten gedacht haben
und auch entschlossen sind, seinen Weg wieder aufzunehmen.

Doch Enver Hoxhas Weg war nicht nur für die Menschen
Albaniens von Bedeutung. In den schwierigen Zeiten des Niedergangs und der Entartung
des Sozialismus hat Enver Hoxha und mit ihm die PAA, den revolutionären und
kommunistischen Kräften in der ganzen Welt im Kampf gegen Entartung und
Revisionismus geholfen. Sein Werk ist auch heute noch von großer Bedeutung und
eine wichtige Quelle für jeden Kommunisten.

dm