Solidarität mit den kämpfenden ArbeiterInnen der SsangYong-Fabrik

Die südkoreanische Polizei geht mit Schlagstöcken, Tränengas und äußerster Brutalität gegen streikende Arbeiter des angeschlagenen Geländewagenspezialisten Ssangyong vor.

Was ist da los?

2006 kaufte die chinesische Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) 51 % der Anteile an SsangYong Motor auf. Inzwischen sind rund 2.000 der 8.700 ArbeiterInnen entlassen worden. Anfang dieses Jahres meldete das Unternehmen Insolvenz an, es soll saniert werden, wie es in Managerkreisen heißt. Für die ArbeiterInnen bedeutet das weitere 2.000 Entlassungen.

Die Belegschaft antwortete auf die geplante und gerichtlich abgesegnete Entlassungswelle, mit einem Streik ab dem 27. Mai und besetzte kurze Zeit später die Fabrik in Pyeongtaek in Südkorea. Ihre Forderungen sind keine Entlassungen, Arbeitsplatzsicherheit für alle und keine Auslagerungen der Produktion. Seitdem halten die ArbeiterInnen die Fabrik besetzt.

Vorerst versuchte die südkoreanische Polizei durch die Isolation der Streikenden in der Fabrik ihren Kampfeswillen zu brechen. Sie stellten den Strom und das Wasser ab, ließen kein Essen oder Medizin hinein. Doch dies führte nicht zu dem gewünschten „Erfolg“, so griffen sie mehrmals die streikenden ArbeiterInnen an und seit Dienstag, dem 04.08.09, hat die Polizei eine neue Großoffensive gestartet. Sie sind zum äußersten bereit, um die seit über 2 Monaten besetzte Fabrik zu räumen. Dafür wird aus Hubschraubern riesige Mengen CS-Gas über das ganze Gelände der Fabrik gesprüht. Die Polizei schießt mit Tasern, wirft Steine und verprügelt Gewerkschafter.

Wie herauskam prügeln auf der Seite der Polizei auch von der Konzernleitung privat bezahlte Schlägertrupps. Doch die Streikenden wehren sich, sie lassen sich nicht aus der Fabrik jagen. Auf der Seite der ArbeiterInnen gibt es laut Medien sehr viele Verletzte und möglicherweise bereits Tote, mehrere Gewerkschafter sind während der Kämpfe von den Dächern der Fabrik „gefallen“.

Was geht mich das an?

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft auch in Deutschland immer mehr auseinander, so erfordert die Aufrechterhaltung dieses Systems eine immer stärkere Überwachung der Gesellschaft. Die Absicherung von Macht und Reichtum durch private und öffentliche „Ordnungshüter“ ist höchstes Gebot der Gesellschaft geworden. Die Militarisierung der Gesellschaft stellt nicht nur einen Gewöhnungsprozess an Krieg und Bundeswehr dar. Die Bundeswehr trainiert auch schon wie sie Streikende angreifen kann, um gerade Werksbesetzungen zu verhindern. Es sollen dadurch alle Menschen sehen, dass die Herrschenden auch anders können und ein wachsender Protest auch militärisch zerschlagen werden kann, wie aktuell in Südkorea.

Die Politiker und Medien schwätzen, dass diese Politik zu mehr Sicherheit führt, doch wie wir in den letzten Jahren gesehen haben führt sie gerade im Gegenteil zu mehr Unsicherheit. In manchen Regionen ist das reinste Chaos ausgebrochen. Immer mehr Menschen werden durch Armut und Kriege zur Flucht getrieben. Für uns sind diese Entwicklungen nicht hinnehmbar.

Solidarität ist eine Waffe, lernen wir von den Streikenden in Südkorea!

SoL – Sozialistische Jugend Hamburg