Am Mittwoch, 9. Dezember um 17 Uhr wird die Sozialistische Linke – SoL,
in Hamburg, im Internationalen Zentrum B5, den Film „Warum
Israel“ von Claude Lanzmann zeigen. Im Anschluss an die Filmvorführung
lädt SoL alle interessierten Gäste zu einer Diskussion ein.
AktivistInnen von SoL hatten sich am 25. Oktober 2009 daran beteiligt, eine Veranstaltung im benachbarten Kino B-Movie, das Mitnutzer von Räumen der B5 ist, zu verhindern. Dort wollte die „antideutsche“ Gruppe Kritikmaximierung Hamburg den Lanzmann-Film präsentieren.
Mit der Filmvorführung am 9. Dezember soll nun deutlich gezeigt werden, dass der Grund dieser Aktion nicht, wie vielfach fälschlicherweise behauptet wurde, eine Kulturzensur jüdischer Werke war. Es ging den AktivistInnen vielmehr darum, zu verhindern, dass der Film von einer „antideutschen“ Gruppe instrumentalisiert und für die Verbreitung ihrer bellizistischen Ideologie sowie islamophober Vorurteile benutzt wird.
Der umstrittene Film „Warum Israel“ des Regisseurs Claude Lanzmann bedarf einer kritischen Würdigung, die mit unserer Veranstaltung ermöglicht werden soll. In Anerkennung der Tatsache, dass Lanzmanns Filme zum Teil als wichtige Beiträge zur Aufarbeitung der Shoah gelten, soll die Diskussion im Anschluss an die Filmvorführung Gelegenheit bieten, sich mit den mittlerweile zum Neokonservatismus gewendeten Positionen des Regisseurs zu befassen. Lanzmann unterstützt israelische Kriege gegen die palästinensische Bevölkerung, verherrlicht das Militär — wie in seinem Film „Tsahal“ mehr als deutlich zutage tritt – und vertritt die chauvinistische Auffassung, ein Menschenleben sei in Israel mehr Wert als anderswo.
„Wir halten es für wichtig, dass dieser Film in einem Rahmen gezeigt wird, in dem ein demokratisches und einschüchterungsfreies Diskussionsklima herrscht und in dem nicht jede Kritik am Handeln der israelischen Regierung sofort als ,antisemitisch‘ bezeichnet wird. Eine solche Filmvorstellung darf nicht von „antideutschen“ neokonservativen Kriegsverherrlichern instrumentalisiert werden“, erklärt SoL.
SoL ist es ein Anliegen aufzuzeigen, dass der Kampf gegen den Antisemitismus eine politische Positionierung gegen „antideutsche“ Gruppen einschließen muss.
„Im Kampf gegen antisemitische Ideologie muss aufgedeckt werden, dass der Philosemitismus „antideutscher“ und anderer neokonservativer Gruppen eine heute in Deutschland sehr populäre Form des alltäglichen Antisemitismus ist. Die Behauptung von „Antideutschen“ einer vermeintlichen positiven Andersartigkeit „der Juden“ basiert auf nichts anderem als auf alten judäophoben Stereotypen und ist damit nur die Kehrseite der antisemitischen Medaille“, kritisiert SoL weiter. „Die antiemanzipatorische Ausrichtung des „antideutschen“ Philosemitismus‘ offenbart sich auch in seiner Aufteilung in ein „Zwei-Klassensystem“: Die Solidarität der „Antideutschen“ gilt bloß rechten zionistischen Jüdinnen und Juden. Diaspora- Jüdinnen und -Juden und linke Jüdinnen und Juden hingegen, die nichtzionistisch oder antizionistisch sind und/oder gar die Staatspolitik Israels kritisieren, werden von den „Antideutschen“ und anderen Neokonservativen unter Anwendung antisemitischer Klischees als ,Verräter‘ oder ,selbsthassende Juden‘ verteufelt.“
Medienvertreter sind nach vorheriger Anmeldung zu unserem Film- und Diskussionsabend herzlich willkommen. Foto-, Ton- und Filmaufnahmen sind nur nach vorheriger Absprache mit SoL möglich. Rassisten und Antisemiten sind – wie gewöhnlich – von der Teilnahme an Veranstaltungen in der B5 ausgeschlossen.
Los geht es am Mittwoch, 9. Dezember um 17 Uhr in der B5, Hamburg, Brigittenstrasse 5
Für Rückfragen und Stellungnahmen steht SoL gern unter sol-hh@gmx.de zur Verfügung.
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