Gundremingen: Atomrisiko jetzt abschalten!

Am Sonntag, dem 17. September, genau eine Woche vor der Bundestagswahl, fand vor dem AKW Gundremmingen eine interessante Protestaktion statt. Etwa 50 Atomkraftgegner forderten mit großer Schrift „Atomrisiko jetzt abschalten!“ Aktivisten aus verschiedenen Gegenden Schwabens und aus Ulm waren angereist, um dieses „Fotoshooting“ zu realisieren.
Hintergrund das ganzen ist: Die beiden Reaktorblöcke B und C des AKW Gundremmingen sind Uralt-Meiler, die einzigen Siedewasserreaktoren die in der Bundesrepublik noch am Netz sind. Während der Reaktorblock B in diesem Jahr abgeschaltet wird, soll der baugleiche Block C bis 2021 weiterbetrieben werden.
Dazu die Stellungnahme der Organisatoren, die für die Aktion verantwortlich zeichneten:
„In Wahlkampfzeiten sind ‚große Worte‘ nicht selten. Doch heute kommen sie in ganz besonderer Form und nicht aus den Mündern von Politikern“, so Helge Bauer von ‚ausgestrahlt‘ „Wir fordern von der nächsten Bundesregierung das gefährlichste AKW in Deutschland spätestens zum Jahreswechsel vollständig abzuschalten. Die Pläne, Block C in Gundremmingen noch vier weitere Jahre zu betreiben, müssen vom Tisch.“
„Es ist unverständlich, dass wir der Gefahr von Block C vier weitere Jahre ausgesetzt werden sollen, dass weitere vier Jahre Atommüll produziert werden soll und gleichzeitig der Ausbau der Windkraft in Bayern blockiert wird“, erklärt Thomas Wolf von der „Mahnwache Gundremmingen“.
„Die Siedewasserreaktoren in Gundremmingen sind ein unverantwortliches Risiko. Sie gehören sofort und endgültig vom Netz“, ergänzt Philip Bedall vom Umweltinstitut München. „Das sieht auch die Mehrheit der bayrischen Bevölkerung so. Die bayerische wie auch die Bundes-Atomaufsicht könnten eine Abschaltung in die Wege leiten, aber sie sitzen das Risiko aus. Die künftige Bundesregierung muss die Zukunft Gundremmingens zum Gegenstand von Koalitionsverhandlungen machen!“
S.N.