Genosse Ewald Arndt ist gestorben

Im Alter von 84 Jahren ist unser Genosse Ewald Arndt (geb. 2.9.33, gest. 4.12.17) nach einer langen, schweren Krankheit in Hamburg gestorben.

Genosse Ewald stammt aus einer kommunistischen Familie. Schon als junger Mensch war er aktiv in der Freien Deutschen Jugend (FDJ) tätig, später auch in der KPD. Nachdem er zur See gefahren war, fand er bei der Bahn Arbeit, wo er sich in der Gewerkschaft für die Klasseninteressen seiner Kolleg/innen engagierte. Auch das KPD-Verbot schreckte ihn nicht davon ab, als Kommunist für den Sturz des Kapitalismus und für ein vereintes, sozialistisches Deutschland zu kämpfen.

Als 1956 nach dem 20. Parteitag der KPdSU auch die KPD begann, ihre revolutionäre Linie zunehmend aufzugeben, die Linie des Chruschtschow-Revisionismus übernahm und sich opportunistisch dem Druck des Kapitals anpasste, gehörte er zu denjenigen, die die revolutionären Positionen vertraten und verteidigten.

Er war aktiv dabei, als sich die Rote Garde Kiel/ Marxisten-Leninisten mit hunderten von vorwiegend jungen Arbeiterinnen und Arbeitern organisierte. Sein Haus in der Spolertstraße, in einer Kieler Eisenbahnersiedlung wurde zu einem Zentrum für zahllose junge Genoss/innen, die von seinen Erfahrungen lernten. Begierig griffen viele seine oft und gern weitergegebenen Erfahrungen aus den militanten Kämpfen der KPD, besonders aber auch der FDJ, vom Weltjugendtreffen in Ostberlin 1951, aus dem Kampf gegen die Wiederbewaffung der BRD 1952 und gegen das Verbot der FDJ im Westen auf. Ewald Arndt hielt beharrlich die Erinnerung an den 1952 in Essen von der Polizei erschossenen jungen Kommunisten Philipp Müller wach. Oft endeten die Treffen damit, dass gemeinsam revolutionäre Lieder der Arbeiterbewegung begleitet von Ewald auf dem Schifferklavier gesungen wurden. Er war bekannt für eine unvergessliche, mitreißende Art zu singen, dazu auf dem Akkordeon zu spielen.

Nachdem sich die Rote Garde Kiel/ ML der KPD/ML angeschlossen hatte, war Genosse Ewald auch hier aktiv und immer vorantreibend tätig. In Norddeutschland hat er vielen jungen Genoss/innen Mut zum Kampf gemacht.

Auch um die Partei hat er immer gekämpft. Als zu Beginn der 80er Jahre in der KPD (früher KPD/ML) Opportunismus und Trotzkismus ständig mehr Einfluss bekamen und immer offener auftraten, gehörte er zu denjenigen, die massiv diese Entwicklung, die vor allem vom ZK ausging, angriff. Er unterstützte die Marxisten-Leninisten in der KPD und nahm lebhaft Anteil an ihrem Kampf. Über all die Jahre begleitete er den Kampf um den Erhalt einer marxistisch-leninistischen Partei und um deren Wiederaufbau mit seinen Ratschlägen und Ideen. Auch als er gesundheitlich nicht mehr aktiv dabei sein konnte, war sein Herz und Verstand auf unserer Seite, bis zum Schluss sorgte er sich um den Kampf und die Zukunft der Jugend!

Er kämpfte ebenfalls um die Rote Hilfe Deutschland, die er stets solidarisch unterstützte.

Wir trauern gemeinsam mit Genossin Inge Arndt, seiner Ehefrau, die in diesem aufregenden, kämpferischen Leben, in schönen wie in zahlreichen schweren Zeiten unverbrüchlich an seiner Seite stand. Wir wünschen ihr und Ewalds Familie Kraft.

Wir werden den Genossen vermissen und in seinem Geist für eine starke marxistisch-leninistische Arbeiterpartei kämpfen!