Demo in Köln gegen den Einmarsch türkischer Truppen in Afrin: Panzer in Syrien, Polizei in Köln – fast zeitgleich gegen Kurden

Am Samstag, 27. Januar, meldeten die Nachrichten in Deutschland um 15 Uhr neue Angriffe des türkischen Militärs mit deutschen Panzern auf kurdische Dörfer in Nord-Syrien. Die Demonstration von weit über den zuvor angemeldeten 20.000 Demonstranten (Schätzungen gehen von 50.000 aus) in Köln war bis dahin eindrucksvoll, friedlich und den behördlichen Auflagen weitgehend entsprechend verlaufen – “verbotene Symbole” wie Bilder des politischen Gefangenen Ocalan waren nur vereinzelt zu sehen.

Das änderte sich aber nach 15 Uhr: unter den noch verbliebenen Demonstrationsteilnehmern tauchten “unerwartet” sehr viele Fahnen mit dem Bild “Apo” Öcalans auf. Man braucht weder viel Phantasie noch bösen Willen, um den Zusammenhang zu erkennen: Die Demonstranten hatten über ihre Handys von dem neuen völkerrechtswidrigen Angriff der türkischen Faschisten erfahren und das einzige, womit sie ihrer Empörung in dem Augenblick gewaltfrei (!) Ausdruck verleihen konnten, waren die bis her eingerollt gebliebenen Fahnen. Die Polizei reagierte darauf nicht gewaltfrei, sondern löste die Demonstration auf. Erdogan wird es ihr danken… Wir zitieren um der historischen Korrektheit willen noch eine von deutschen Mitdemonstranten gerufene Parole: “Syrien. Kurdistan, Türkei – bei jeder Schweinerei – die Merkel ist dabei!”

Viele linke, fortschrittliche und revolutionäre Organisationen beteiligten sich an der Demo. Ein Flugblatt von „Arbeit Zukunft“ wurde an mehreren Stellen von Genossen und Freunden verteilt. Es fand nach den Berichten der Genossen guten Anklang und war rasch verteilt.