Streik der Reinigungskräfte: Alle Mopps stehen still!

Die IG BAU hat am Montag, dem 19.1.18 um 00.00 Uhr alle ArbeiterInnen des Gebäudereiniger-Handwerkes zum bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Die IG BAU fordert für die 600.000 Beschäftigten der Gebäudereinigung einen Tarifvertrag über ein Weihnachtsgeld.

Zuvor hatte der Bundesinnungsverband der Gebäudereinigung keinerlei Verhandlungsbereitschaft gezeigt. Der Streik hat in der Nachtschicht der Sasse ReinigerInnen am Münchner Flughafen begonnen. Im Anschluss kam es in etlichen Städten zu weiteren Streikmaßnahmen unter anderem in Bonn im Posttower, in Mönchengladbach mit 60 Streikenden(Kraftwerke, Krankenhäuser), in den frühen Morgenstunden kam es bei Thyssen-Krupp in Duisburg mit 35 Streikenden zu einer Aktion.

In Frankfurt am Main nahmen über 200 Streikende und im Daimler Werk in Stuttgart-Untertürkheim knapp 150 Reinigungskräfte am Arbeitskampf teil. Die IG BAU sprach schon am Mittag von 150 Objekten, die bundesweit bestreikt wurden. Auch im Osten kam es in zahlreichen Städten zu Arbeitskämpfen. Ulrike Laux vom IG BAU Bundesvorstand erklärte der Presse gegenüber folgendes: „Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung sind sauer. Sie wollen endlich die Anerkennung, die sie sich verdient haben und nicht länger als Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt werden. Die meisten arbeiten in der untersten Lohngruppe. Sie arbeiten zuverlässig und hart. Reichtümer scheffeln sie dabei nun wirklich nicht“ Der Streik ist wichtig und nötig. Laut Daten der IG BAU wurde im Jahr 2017 knapp 16,7 Milliarden Euro in der Branche umgesetzt. Man geht von einem aktuellen Wachstum von 4.1% aus. Man spricht von 17 Milliarden Umsatz. Es gibt keinerlei angespannte Lage, wie oft von den Arbeitgebern erklärt. Die Reinigungskräfte bekommen gerade einmal einen Stundenlohn von 10,30 €. Der Arbeitskampf der ReinigerInnen ist völlig gerechtfertigt und verdient vollste Solidarität und Unterstützung. Trotz schwierigster Bedingungen haben die Reinigungskräfte wieder einmal bewiesen, dass sie streikfähig sind. Sie sind bereit weiterzukämpfen, falls es zu keinem Ergebnis kommt.

Unter den schwierigen Kampfbedingungen wie kleine Einheiten, extremer Druck der Arbeitgeber, Aufspaltung ist das eine sehr große Leistung der Kolleg/innen. Sie brauchen aber auch Solidarität! Andere Gewerkschaften, Betriebsräte sollten ihre Unterstützung deutlich machen. So ist es beispielsweise unbedingt notwendig, dass die IG Metall bei Daimler-Untertürkheim den Kampf der Gebäudereiniger/innen unterstützt. Das gilt auch für alle anderen Betriebe und Einrichtungen. Wer die Gebäudereiniger/innen jetzt im Stich lässt, ist mitverantwortlich für Billiglöhne!

Ebenso ist es wichtig, dass die Streikenden die Solidarität der Öffentlichkeit einfordern. Es wird ihre Kampfkraft enorm steigern, wenn öffentlicher Druck auf die Reinigungskapitalisten und ihre Auftraggeber in Krankenhäusern, Behörden, Flughäfen, Unternehmen entsteht, diesen Kolleg/innen, die die Drecksarbeit in dieser Gesellschaft noch dazu zu niedrigsten Löhnen leisten, endlich ein Weihnachtsgeld zu geben.

Der Streik zeigt uns allen wieder einmal: Gemeinsam und organisiert sind die ArbeiterInnen stark!