25. September 2020 – Internationaler Aktionstag von Fridays for Future

We are unstoppable!” (Wir sind nicht aufzuhalten!) – so lautet eine der Parolen der seit ziemlich genau zwei Jahren existierenden weltweiten Jugendbewegung gegen die Zerstörung unserer Umwelt.

Es gab und gibt viele Versuche, sie zu stoppen: Regierungen bzw. Parteien versuchen, sie unter ihre Kontrolle zu bringen oder einzuschüchtern, ihre führenden Mitglieder zu bestechen, Spaltung in die Gruppen zu bringen… Leider nicht immer erfolglos. Wir werfen den Jugendlichen, die sich irreführen ließen, das nicht vor. Wir gehen bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, dass zumindest die meisten von ihnen es ehrlich meinen und dass ihre jugendliche Unerfahrenheit ausgenutzt wurde.

Natürlich ist auch “Corona” ein Hindernis für Aktionen zur Rettung der Umwelt – Fridays for Future hat aber schon Wege gefunden, “trotz alledem” nicht nur im Internet aktiv zu sein, Viele von Euch erinnern sich sicher noch an das große Transparent vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. Auch Kundgebungen und Demonstrationen hat es schon wieder gegeben mit anderen Organisationen. Die Fortsetzung des Kampfes zur Rettung der Umwelt ist unbedingt notwendig – die wird sonst plattgemacht. Schließlich geht es nicht nur trotz Corona, sondern vor allem wegen Corona weiter. Was wir erleben, ist eine “Bereinigung des Marktes” dadurch, dass leistungsschwache Betriebe pleite gehen. Um die “ökonomische Nische”, die dadurch frei wurde, konkurrieren die leistungsstärkeren – und diesen Konkurrenzkampf gewinnt derjenige, der zu erst kommt und – na, sagen wir es ruhig so – am skrupellosesten ist. Da hat – bildlich gesprochen – eine noch so seltene Fledermaus im Hambacher Forst keine Chance – die wird platt gemacht. Schließlich geht es um “unsere Wirtschaft” und um “unseren Wohlstand.” Das ist übrigens der Originalton der hier herrschenden Klasse.. Als Prof. Streeck bei seinen Untersuchungen in Gangelt bei Heinsberg herausfand, dass zumindest dort viel mehr Infizierte gesund blieben (besser gesagt: nicht aktiv erkrankten) als bisher angenommen, wurde das sofort zum Vorwand dafür genommen, die Produktion wieder anzukurbeln, um Profit zu machen – das ist ja der eigentliche Sinn der Produktion: nicht Produkte, sondern Profit. Und – liebe Leserin, lieber Leser – was denkst Du denn so, wenn Du “unsere Wirtschaft” und “unser Wohlstand” hörst? (Halt! So viel Platz haben wir hier nicht und solche Ausdrücke kommen nicht in unsere Zeitung!)


Eigenes Foto: Recklinghausen vor dem Rathaus

Als Beispiel für FfF-Aktionen bringen wir hier eine Fahrrad-Demo im Kreis Recklinghausen. Sie begann in Herten mit etwa 20 Teilnehmern; in Recklinghausen gab es vor dem Rathaus einen Zwischenstopp (Foto) mit Redebeiträgen und einer Kurz-Ausstellung zahlreicher Plakate der Tierschützer von “Peta Zwei” zum Thema “Schlachthöfe und Massentierhaltung”. Und dann ging es weiter zum “Tatort” Westfleisch in Oer-Erkenschwick, wo die etwa 50 Radler von der dortigen Bürgerinitiative gegen Westfleisch empfangen wurden – natürlich auch hier Redebeiträge – dann zurück wieder über Recklinghausen (wieder Redebeiträge) und schließlich zum Ausgangspunkt Herten. Das ganze bei tropischen Temperaturen! Alle Achtung!

Ein bisschen Achtung möchten wir aber auch einigen (höchstens 20) Anhängern der “Corona-Rebellen” entgegenbringen. Das ist diese in anderen Städten übel aufgefallene Truppe, die das Corona-Virus für eine Erfindung von Bill Gates hält usw. Die saßen nämlich im Schatten der Rathaustreppe, als unsere Radler in Recklinghausen wieder ankamen, so dass sie ihre Redebeiträge etwas abseits in praller Sonne halten mussten. Von den “Rebellen” gab es zunächst eine höhnische Begrüßung: Sie stimmten entsprechend der Worte “Fridays for future” statt dessen an “Freibier für alle!” Das stellten sie, als die Redebeiträge begannen, aber schnell ein. Nicht nur das – unter ihnen war eine junge Krankenschwester, die zu den in praller Sonne stehenden Radlern kam und ihnen kühles, gefiltertes Wasser anbot. Vielen Dank dafür! Unter den anwesenden “Rebellen” waren keine Rechtsextremisten oder andere Nazis, sondern zumindest die meisten unter ihnen waren zu Recht über den Abbau demokratischer Rechte unter dem Vorwand “Corona” besorgte Menschen. Nur: das Corona-Virus gibt es leider wirklich und so manche Freiheiten müssen deswegen eingeschränkt werden. Wir und Ihr – liebe Rebellen – sollten dann gemeinsam dafür Sorgen, dass nach der Beherrschung des Virus die Einschränkungen wieder aufgehoben werden. Da trauen wir den Herrschenden nämlich nicht über den Weg… Noch etwas: Die braune Druckstelle, die die AfD bei Euch erzeugt hat – nun, wir trauen uns und den meisten von Euch zu, dass wir die weg kriegen!

Nun zurück zum Anfang! Am 25. September wird es den Internationalen Aktionstag von Fridays for Future geben. AZ wird ihn nach allen Kräften unterstützen. Wir fordern alle unsere Leserinnen und Leser, alle unsere Sympathisantinnen und Sympathisanten dazu auf, das ebenfalls zu tun. Und auch uns nicht so gewogene Menschen rufen wir auf: Beteiligt Euch an den Demonstrationen, werbt unter Euren Bekannten und anderen Menschen dafür, dass dieser Tag “trotz alledem” ein Erfolg wird und die Jugendlichen weiterhin ermutigt.

WE ARE UNSTOPPABLE !