Rom: Faschistischer Angriff auf Italienische CGIL-Gewerkschaftszentrale

Bei einer Demonstration in Rom gegen Corona-Maßnahmen kam es zu schweren Ausschreitungen. Impfgegner und Randalierer, darunter aber auch Rechtsextreme und Neofaschisten versuchten Regierungsgebäude und die Zentrale der Gewerkschaft CGIL zu stürmen.

Menschen wurden verletzt, die Polizei nahm mehrere Randalierer fest. Dabei kam es zu Angriffen und Handgemengen, Polizei setzte Tränengas, Schlagstöcke und Wasserwerfer ein. Sie nahm bis Sonntagmittag zwölf Randalierer fest, unter ihnen die beiden Anführer der rechtsextremen Partei Forza Nuova, Giuliano Castellino und Roberto Fiore. Als „Stadtguerilla der No Vax“, also der Impfgegner verharmloste die Zeitung „Corriere della Sera“ die Sache.

Vor allem die Erstürmung der Zentrale der Gewerkschaft CGIL, bei der unter anderem drei Polizisten verletzt wurden, an der die genannten Faschistenführer teilnahmen, zeigte, was Sache ist – Demonstranten attackierten Wachleute mit Stöcken und Fahnenstangen und drangen in das Innere des Gebäudes vor und verwüsteten Büros und Versammlungsräume, wie auf Amateuraufnahmen zu sehen ist.

Von einem Akt „faschistischer Gewalt“, sprach CGIL-Chef Maurizio Landini. Zuvor hatte er den Randalierern gesagt: „Niemand darf glauben, unser Land in die Zeit des Faschismus zurückstoßen zu können.

Einige zehntausend Menschen waren zunächst am Samstag durch Rom gezogen, um gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Nach einer genehmigten Kundgebung an der Piazza del Popolo marschierten Demonstranten durch die Innenstadt und versuchten immer wieder, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Dabei wurden Gegenstände und auch Feuerwerkskörper auf die Polizisten geworfen. Berichten zufolge wollten einige Demonstranten zum Amtssitz von Ministerpräsident Draghi vordringen, wurden dabei aber von Wasserwerfern der Polizei aufgehalten.

Die rechten, faschistischen Kräfte spielen sich oft umstürzlerisch auf, als wollten sie alles umwälzen. Doch mit dem Angriff auf die Gewerkschaften, die ein Instrument der Arbeiterklasse in ihrem Kampf sind, zeigen sie deutlich: Sie stützen das kapitalistische System und die Diktatur der Reichen! Sie richten sich gezielt gegen die Arbeiterklasse!

 

Unsere italienischen Genossen der Kommunistischen Plattform veröffentlichten zusammen mit anderen revolutionären Gruppen eine Erklärung zu dem Vorfall:

Zum neofaschistischen Angriff auf den nationalen Sitz der CGIL

Gestern wurde der nationale Sitz der CGIL in Rom von Neofaschisten zusammen mit Reaktionären angegriffen und verwüstet.

Unabhängig von der politischen, gewerkschaftlichen und sozialen Beurteilung der Gruppen in der CGIL-Führung, verurteilen wir den Angriff aufs Schärfste. Sie ist ein Angriff auf Arbeitnehmer, Arbeitslose, Rentner, organisierte die in den Gewerkschaften organisiert sind.

Es ist eine Sache, das Land politisch und physisch wieder in Besitz zu nehmen und CGIL-Büros durch die Arbeiterklasse und das Proletariat, um eine Klassenlinie zu bekräftigen. Das Bekenntnis zu einer Klassenlinie, die nicht kollaborativ ist. Ist ntowendig.

Es ist eine ganz andere Sache, wenn die schmuddeligen Kader gegen die Arbeiterbewegung und gegen die Gewerkschaftsbewegung aufmarschieren.

Es lebe der antifaschistische und antiimperialistische Widerstand!

Es lebe die Arbeiterklasse, die für ihre Rechte und für den Sozialismus kämpft!

10. Oktober 2021
Vereinigung des Kampfes für die Kommunistische Partei“