15.1.22, Stuttgart: Gedenkaktion für Karl und Rosa

Unsere Genossen hielten das gemeinsame Transparent; eigenes Foto

Am Samstag, dem 15.1.22 fand in Stuttgart zum 103. Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht eine Gedenkkundgebung unter dem Motto „Wir kämpfen weiter gegen Aufrüstung und Krieg, gegen Faschismus und Reaktion, für eine Welt ohne Ausbeutung!“ statt. Auf Initiative der Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands/ Arbeit Zukunft hatte sich ein Kreis verschiedener Organisationen wie DIDF, Zukunftsforum Stuttgarter Gewerkschaften, DKP, Kuba Solidarität, KO und andere zusammen, um gemeinsam der beiden großen deutschen Revolutionäre und Gründer der KPD zu gedenken.

Für Stuttgart ist es ein Erfolg, dass sich verschiedene fortschrittliche und revolutionäre Organisationen zusammenfinden, ohne dass es zu Auseinandersetzungen kommt. Es war uns wichtig, deutlich zu machen, dass man jenseits ideologischer und politischer Differenzen in eiern gemeinsamen Aktion zusammen kommen kann. Leider war die MLPD durch einen Fehler bei der Einladung nicht dabei. Andere Organisatione aus dem Umfeld des Lilo-Herrmann-Hauses war der Einladung bedauerlicherweise nicht gefolgt.

Zur Gedenkkundgebung kamen über 60 Teilnehmer/innen. Immer wieder blieben Passanten stehen und hörten zu.

Zu Beginn wurde von Werner Grimm das Solidaritätslied von Brecht und Eisler vorgetragen und gemeinsam gesungen. Die Moderation übernahm ein Genosse von DIDF, der auch zum Leben und Wirken von Rosa und Karl sprach.

Anschließend sprach der Genosse Niels von der Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands/ Arbeit Zukunft über Aufrüstung, Krieg und den Kampf für den Frieden! (Der Beitrag steht unten.)

Der Genosse Mirco, DKP sprach über die Ermordung von Rosa und Karl sowie den heutigen Kampf gegen Reaktion und Faschismus“

Es folgte das Moorsoldatenlied.

Rainer Hoffmann von der Kuba-Solidarität berichtete von der diesjährigen LLL-Demo in Berlin.

Zum sprach Christa Hourani vom Zukunftsforum Stuttgarter Gewerkschaften über die aktuelle Krise, Inflation, Lohnsenkung, Arbeitslosigkeit und den notwendigen Kampf dagegen

Zum Abschluss spielte Werner Grimm Einheitsfrontlied von Brecht/Eisler.

Trotz kurzer Vorbereitungszeit war die Teilnahme gut und die Kundgebung ein kleiner Erfolg.

Wir verteilten ein Flugblatt und verkauften eine Reihe „Arbeit Zukunft“

dm

Beitrag der Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands/ Arbeit Zukunft


Liebe Stuttgarter Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Anwesende

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht – genau heute vor 103 Jahren wurden sie von der deutschen Reaktion und ihrer entfesselten Soldateska ermordet! Eines ihrer wichtigsten Anliegen in ihrem Kampf für den Sozialismus war der Kampf gegen Krieg, Rüstung und Militarismus!

Unvergessen bleibt, wie Karl Liebknecht im Reichstag sich als einziger gegen die Kriegskredite stellte, die der Kaiser genehmigt haben wollte! Unvergessen sind die berühmten Worte Karl Liebknechts im Mai 1915 aus einem Flyer, mitten in den Gräueln des Weltkriegs und der menschenverachtenden Hetze gegen die angeblichen Feinde:

Der Hauptfeind jedes Volkes steht in seinem eigenen Land! Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland: Der deutsche Imperialismus, die deutsche Kriegspartei… Diesen Feind im eigenen Land gilt’s zu bekämpfen!…Genug und übergenug der Metzelei, Nieder mit den Kriegshetzern diesseits und jenseits der Grenzen!“

Für ihre Überzeugungen gingen Rosa und Karl jahrelang ins Gefängnis. Und sie gaben dafür ihr Leben. Sie ließen sich nicht von der Hetze des Staates blenden und standen zur internationalen Solidarität der Arbeiterinnen und Arbeiter.

Wie aktuell ist das heute, 2022! Zig Milliarden fließen weiter in die Rüstung. 2021 offiziell rund 47 Milliarden Euro, 2022 schon über 50 Mrd. Das sind noch keine 2% des BIP, wie die NATO es will. Noch mehr forderte deswegen gestern auch die neue SPD-Kriegsministerin Lamprecht! Aber während Corona wurden 34 Kliniken geschlossen, medizinisches Personal hängen gelassen, versprochene Lohnerhöhungen verweigert. Schulen vergammeln, bis heute gibt´s es kaum Luftfilter trotz CoVid-Elends in den Klassen. Das Kapital schonen – heißt die Devise! Für das Militär aber wachsen die Ausgaben immer weiter.

Deutsches Kapital strebt nämlich weiter nach Herrschaft, Einfluss, Ausbeutung und Unterdrückung in zahllosen Regionen, Ländern und Staaten.

Deutschland verkauft Waffen, ja sogar Kriegsschiffe, für Milliarden Euro an Saudi-Arabien, das den Jemen zerbombt. Die Türkei von Kurdenschlächter Erdogan erhält Panzer und Optiken für die türkischen Kampfdrohnen, mit denen mittlerweile auch die ukrainische Armee angreift! Keine Waffen in Krisen liefern? Berlins Propagandalüge! Mit jedem Tag verschärft sich der aggressive Kurs der NATO gegen Russland, gegen China – gegen alle möglichen als feindlich eingeschätzte Machthaber. Und Deutschland macht mit!

Deutsche Soldaten agieren nach wie vor in zahlreichen Kriegen: 1000 in Mali, für ca. 250 Soldaten im Irak verlängerte der Bundestag soeben den Einsatz, 500 stehen im Rahmen der laufenden NATO-Operationen an den russischen Grenzen in Litauen, haben dort derzeit das Kommando, immer noch stehen Soldaten im Kosovo. Insgesamt sind ca. 2300 draußen, der Bundestag hat aber den Einsatz von 4200 Soldaten freigegeben.

Dann die Menschenrechtslüge! Die BRD unterhält Allianzen mit übelsten Despoten, denen Berlin all diese Waffen zukommen lässt und über deren Verbrechen verschämt geschwiegen wird. Putin, Xi Jinping, die „Mullahs“, Assad – gegen sie wird mit oft entmenschlichten Bildern gehetzt – wie vor 100 Jahren auch gegen die Russen, die Chinesen. Der arme arme Herr Nawalny in der Hand von Teufel Putin, doch täglich twittert der aus dem russischen Knast. Aber Julian Assange, der zahllose bestialische Kriegsverbrechen der USA aufdeckte, schmachtet isoliert in britischer Auslieferungshaft. Aus Berlin kein Wort dazu.

Unsere Lehre aus dem Kampf von Karl und Rosa: Wir entlarven heute diese kriegsgefährliche Hochrüstung und die Kriegsvorbereitung hier im Land. Widerstand dagegen aufbauen! Immer öfter fallen in Berlin Worte wie Kriegsgefahr oder Krieg. Die Lage wird immer ernster! Die Ukraine-Krise wird in Berlin inzwischen bereits als brandgefährlich eingeschätzt! Aber längst ist die Ukraine auch ohne offizielle NATO-Mitgliedschaft über das Assoziierungsabkommen mit der EU faktisch in alle militärischen NATO-Planungen einbezogen. Wir halten fest: Die russischen Truppen stehen allesamt auf russischem Territorium, die meisten tief im Inland. Nato-Truppen üben z. Z. unter deutschem Kommando nahe den russischen Grenzen, weit außerhalb der Heimatländer. Was haben deutsche oder US-Panzer dort verloren?

Heute ist Widerstand gegen Krieg, Rüstung, für den Frieden aktueller denn je.Lassen wir uns nicht gegen die russischen Völker aufhetzen. Wir betrachten sie als Schwestern und Brüder. Dafür muss man kein Freund des russischen Staates und kein Freund des Regimes Putin sein. Wir, Arbeiter/innen, Angestellte, Bauern, ganz normale Bürgerinnen und Bürger wollen Frieden. Schauen wir nicht tatenlos zu, wie die Regierenden täglich den Frieden in Gefahr bringen. Öffnen wir Augen und Ohren: Der Feind steht im eigenen Land! Das ist das Vermächtnis von Karl und Rosa.