Filmtipp: Der laute Frühling

Dieser Film von Johanna Schellhagen (Mitarbeiterin bei Labournet TV) ist nicht ihre erste Arbeit. Immer geht es ihr um die Unterstützung der Kämpfe der Menschen gegen die kapitalistische Ausbeutung und gegen rassistische oder faschistische Unterdrückung – nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern. Ihr letzter Film vor diesem war dem Kampf der Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GoG) bei Opel Bochum gewidmet – die “Luft zum Atmen” lief in zahlreichen Themen-Kinos und bei Veranstaltungen.

Vor 60 Jahren erschien das aufrüttelnde Buch “Silent Spring” (Stummer Frühling) von Rachel Carson – ein wahrer Aufschrei gegen die Zerstörung der Natur durch die Profitgier der Konzerne – Stille und Tod im Frühling durch das Ausrotten von (nicht nur) Insekten und Vögeln. Sechzig Jahre sind seitdem vergangen – und was hat es gebracht? Ist alles vergebens?


Johanna
Schellhagen hat – so denke ich – dem “Stillen Frühling” von Rachel Carson als Anregung genommen und ihren “lauten Frühling” dem Aufstand der Jugend gegen die Zerstörung der Umwelt heute gewidmet, dem Kampf von “Fridays for Future” in fast allen Ländern der Erde. Das ist in meinen Augen eine Ehrung, die diese Jugendlichen verdient haben.

Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut!” Der Frühling wurde laut durch die Jugend auf der Straße und ihren weltweiten Protest gegen den profitgemachten Klimawandel, durch ihren Kampf dafür, dass auch der Frühling nicht mehr stumm bleibt, sondern wieder laut wird.

Johanna Schellhagens Wunsch ist es, dass die Kämpfe der Arbeiterklasse und die Kämpfe der Jugend miteinander verbunden werden – sie kämpfen beide gegen den Kapitalismus. “Wir müssen die Zeiten hinter uns lassen, in denen es einfacher war, sich das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorzustellen”, so ihre Aufforderung an uns alle. Sie zeigt in ihrem Film zahlreiche Beispiele aus aller Welt in den etwa letzten sechzig Jahren, in denen die Menschen Erfolge erzielt haben im Kampf gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Umweltzerstörung. In etlichen Ländern hat die Bevölkerung ihre Unterdrücker verjagt (wir nennen hier nur Sri Lanka als jüngstes Beispiel); nur traten oft leider andere Despoten an deren Stelle.

Wie können wir die Dinge ändern?!

Johanna Schellhagen entwickelt in ihrem Film einige Visionen, wie wir eine lebenswerte Welt erreichen können, wenn wir uns einig sind!. Sie liefert uns allerdings kein fertiges Kochrezept – daran sollen (und müssen !) wir schon gemeinsam arbeiten – lassen wir uns nicht spalten!