5. Streikkonferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bochum

Gewerkschaftliche Kämpfe verbinden, um in die Offensive zu kommen!

Am Wochenende 12.-14.5.23 fand in Bochum die 5. Streikkonferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit rund 1550 Teilnehmer/innen statt. Allein die Teilnehmerzahl zeigt, das sich in den Gewerkschaften etwas tut und die Kolleg/innen immer mehr kämpfen. Bei der letzten Konferenz in Braunschweig waren es noch ca. 800, also ein deutlicher Zuwachs.

Dabei waren zahlreiche Organisationen und auch offizielle Gewerkschaftsvertreter sowie Repräsentanten der Linkspartei. Dementsprechend breit war auch das Spektrum der Beiträge: Von offen reformistischen Positionen und Co-Management bis hin zu klassenkämpferischen Ansätzen.

Unter dem Motto: „Gemeinsam in die Offensive“ gab es Arbeitsgruppen, Vorträge und etliche Infostände von Organisationen der Arbeiter-und Gewerkschaftsbewegung. Insgesamt gab es 56 Veranstaltungen mit 170 Referentinnen und Referenten. Es ging um u.a. auch Themen wie gewerkschaftliche Kampfformen und Erneuerung. Unterstützt wurde die Konferenz auch von Gewerkschaften. Positiv kann man festhalten, dass viele junge Gewerkschafter/innen an der Konferenz teilgenommen haben. Trotz der Teilnahme von Delegationen von Arbeiter/innen wie z.B. Lieferando, Galeria Kaufhof und Amazon, die wiederum große Solidarität und Sympathie seitens der Teilnehmer/innen bekamen, war die Zahl der gerade bei migrantischen Arbeiter/innen und insgesamt die Zahl von Arbeiter/innen eher gering, was man sicherlich für die nächste Konferenz ins Auge fassen sollte.

Positiv waren die vielen Erfahrungen und die Möglichkeiten zum Austausch unter den Kolleg/innen. Viele haben Anregungen für ihre Arbeit mitgenommen und zugleich Verbindungen geknüpft, die im weiteren Kampf hilfreich für den Aufbau von Solidarität sein können.

Positiv war auch der Beitrag einer Vertreterin von FFF bei der Eröffnung der Konferenz. In einer Podiumsdiskussion meinte sie, Klimakampf sei immer auch ein Klassenkampf. Das Kapital zerstöre massiv das Klima, die Reichen seien aber in ihrer Lebensweise davon weniger betroffen als die ausgebeuteten Menschen in aller Welt. Sie hob hervor, dass es auch erste Ansätze für eine Zusammenarbeit zwischen FFF und Gewerkschaften gebe, wie z.B. beim Kampf für eine besseren öffentlichen Nah- und Fernverkehr.

Wir waren mit einem Stand vertreten. Es gab ständig Diskussionen mit Kolleg/innen und neue Kontakte.

Welche konkreten Impulse aus der Konferenz ergeben, wird sich zeigen. Wir sind aber zuversichtlich, dass diese Konferenz, auch wenn sie noch von reformistischen Illusionen geprägt war, den Zusammenhalt, die Solidarität und die Stärkung klassenkämpferischer Positionen bringen wird. Aus den gewerkschaftlichen Kämpfen lernen, erweitern und die Kämpfe verbinden, ist die Devise!