15. Mai 2025: Vor 500 Jahren Schlacht bei Frankenhausen

Hans Morgenroth

Der Schlachtberg im heutigen Bad Frankenhausen am Südhang des Kyffhäusers in Thüringen ist der Ort einer der bedeutendsten Schlachten des Bauernkrieges und zugleich einer der schlimmsten Niederlagen. Es ist historischer Boden, bis heute die Blutrinne genannt, Hier fand am 15. Mai 1525 die endgültige Niederlage der bedeutendsten Thüringer Bauernerhebung statt. Sie besiegelte auch das Schicksal des großem Denkers, Anführers und Revolutionärs im Bauernkrieg, Thomas Münzer.

Mehr als 8.000 Revolutionäre hatten sich versammelt, um Recht und Freiheit mit Waffengewalt zu erzwingen. Unter ihnen befand sich auch dieser radikale Reformer, der „Theologe des Gerichts“ Thomas Münzer. Als Feldprediger und Anführer der Aufständischen forderte er kompromisslos auf zum Kampf gegen die gottlosen Tyrannen, gegen die Fürsten. Er trat in Wort und Tat ein, gegen alle Verräter und Versöhnler, gegen Uneinigkeit und gegen die Ungeübtheit im Kriegswesen.

In der gnadenlosen Metzelei der Söldner des vereinigten Heeres der Feudalherren, Landgraf, Philipp von Hessen, Herzog Georg von Sachsen und Kurfürst Johann von Sachsen, fanden jedoch die meisten der Revolutionäre einen grausamen Tod. Daher der Name (Bis heute!) Blutrinne. Auch Thomas Münzer wurde am 15. Mai 1525, am Ende der Gemetzels, gefangengenommen, in Heldrungen bestialisch gefoltert und schließlich am 27. Mai 1525 vor der Stadt Mühlhausen hingerichtet.

Heute Bauernkriegsmuseum!

An diese Schlacht wie an den gesamten Bauernkrieg erinnert heute am Ort dieser Schlacht ein besonderes Museums über den deutschen Bauernkrieg, das „Panorama Museum Bad Frankenhausen“ in Bad Frankenhausen. Ein würdiges Mahnmal!

Professor Werner Tübkes Monumentalgemälde „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ gehört zu den spektakulärsten Projekten jüngerer Kunstgeschichte. Auf einer Gesamtfläche von 1.772 Quadratmetern (14 mal 123 Meter) entfaltet sich in altmeisterlicher Formensprache ein Universum menschlicher Leidenschaften, das nicht nur den epochalen Umbruch der frühbürgerlichen Revolution, den gewaltsamen Schritt vom Spätmittelalter zur Neuzeit bildhaft erlebbar macht. Werner Tübke vollendete das Monumentalwerk im September 1989. Er schuf ein universales, zeitloses Gemälde, in dem die materiellen Grundlagen des Feudalismus, der Gesellschaft vor 500 Jahren, der Aufbau des Staates, die philosophischen, theologischen und juristischen Theorien, der Gewaltapparat der herrschenden Klasse und der „Waffen des gemeinen Mannes“ erkennbar werden. Es ist die als Monumentalbild dargestellte Theorie, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt, dass der historische Materialismus sich vor 500 Jahren in Deutschland machtvoll zu Wort meldete.

Das „Panorama Museum Frankenhausen“ – ein gutes, aufgeschlagenes Geschichtsbuch. Allerdings sollte das riesige Gemälde von einem politisch erfahrenen Menschen aufbereitet und erklärt werden. Sonst sind die doch sehr antiquierten Darstellungen im Stil aus der Zeit der Bauernkriege, nur schwer verständlich und die enthaltenen Lehren aus der Geschichte für uns heute schwierig zu erkennen.

  • Panorama Museum; Am Schlachtberg 9; 06567 Bad Frankenhausen
  • 034671 6190 ; info@panorama-museum.de ; panorama-museum.de
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr

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