Die Pläne des Kapitals am Beispiel Continental

(Korrespondenz)
Nach Jahren harter „Sanierungsarbeit“ wie der Schließung des Werken in
Guadalajara in Mexiko und Entlassungen in den USA sieht der
Riefenhersteller Continental seine Profitaussichten wieder florieren.

Um aber im „Geschäft“ zu bleiben, stellte Continental-Chef Manfred
Wennemer kürzlich seine weiteren Pläne vor. Seiner Meinung nach ist
Deutschland selbst für Arbeitsplätze in der Forschung zu teuer
geworden. Für die Konzerntochter Temic wird Continental deshalb eine
zweiten Standort in Rumänien (Sibiu) bis Ende nächsten Jahres ausbauen,
wo 170 Arbeitsplätze in der Forschung und Entwicklung entstehen sollen.

Die Löhne im „Armenhaus Europas“ betragen etwa ein Zehntel deutscher
Löhne und die Konzernleitung rechnet dass dort auch mal „gern“ 50
Stunden in der Woche gearbeitet wird. So ist folglich nach Wennemers
Meinung die 35-Stunden-Woche in Deutschland Unsinn! Für die
Arbeiterklasse in Deutschland hat Wennemer denn dann auch konkrete
Pläne, sprich Forderungen an die staatstragenden Parteien: Wenn man den
Standort retten wollte, sollte eine
Wochenarbeitszeit von 43 bis 45 Stunden normal sein. (s. SZ vom 29.12.2003)

Die Forderungen der Continental-Geschäftsleitung steht somit
exemplarisch für das Kapital im Jahr 2014 und bedeutet für die
Werktätigen nichts anderes als die weitere Verschärfung ihrer Lage!