Kommuniqué wegen der Ermordung von Habib Dodo, Elfenbeinküste

Dienstag, den 20. Juli, begab
sich eine Delegation (*) zur Botschaft der Elfenbeinküste in Paris, um einen
„offenen Brief an Herrn Laurent Gabgbo zu übergeben, Präsident der
Republik Elfenbeinküste“, einen Brief, der die Verantwortlichen des
Attentates auf Habib Dodo anklagt, Generalsekretär der kommunistischen Jugend
der Elfenbeinküste. Als es sich als unmöglich herausstellte, den Brief
persönlich dem Botschafter zu übergeben, wurde der Brief dem Verantwortlichen
des Sekretariats ausgehändigt.

Durch diesen Vorgang wollten
die Organisationen, die diesen Brief unterschrieben haben, die Verantwortung
der höchsten Staatsinstanzen der Elfenbeinküste angesichts der Welle von Unterdrückung
gegen die Revolutionäre kommunistische Partei der Elfenbeinküste (PCRCI) und
ihrer Jugendorganisation öffentlich unterstreichen. Die internationale Kampagne
„Gerechtigkeit für Habib Dodo“ wird sich entwickeln und verbreitern.
Wir rufen die demokratischen Organisationen, die Solidaritätsorganisationen,
Männern und Frauen, die gerechtigkeits- und freiheitsliebende Jugend auf, sich
an der Entlarvung der Straflosigkeit der Verantwortlichen in der Elfenbeinküste
zu beteiligen.

 

Paris, den 20. Juli 2004,

 

(*) Die Delegation wurde von
Vertretern des Kulturellen Ausschusses für Demokratie in Benin, von der
Bewegung für Menschenrechte und Volksrechte von Burkina Faso – Sektion
Frankreich, von der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF) und der
Kommunistischen Arbeiterpartei Tunesiens gebildet.

 

 

 

Offener Brief an Herrn
Laurent Gbagbo,

Präsident von der Republik
Elfenbeinküste

 

Herr Präsident

Mittwoch, den 23. Juni, um
15:30 Uhr, wurde die Wohnung von Herrn Ekissy Achy, Generalsekretär der
Revolutionären kommunistischen Partei der Elfenbeinküste  (RCPIC) von einer Gruppe von einigen 50
Individuen überfallen, die sich als Mitglieder des Studenten- und Oberschüler
Verbandes der Elfenbeinküste (FESCI) bezeichneten, und die T-Shirts mit den
Emblemen dieser Organisation trugen. Diese Individuen haben die Wohnung
kaputtgemacht, zerstörten Sachen (Fenster, Badewanne, WC, Fernseher, Computer)
und haben wertvolle Gegenstände gestohlen. Anschließend haben sie Herrn Habib
Dodo, Generalsekretär der kommunistischen Jugend der RCPIC, entführt, dessen
Körper mit einem Seil um seinen Kopf einige Tage danach in einem Sack gefunden
worden ist. Am gleichen Tag haben andere Elemente vom FESCI aktive Mitglieder
der RCPIC überfallen. Am 24. Juni wurde Herr Richard Kouadio Kouamé gewaltsam
attackiert und halbtot in der Nähe vom Flughafen liegen gelassen.

Diese Ereignisse stehen in
einer Folge von vielen anderen Angriffen, die von Kämpfern der FESCI auf dem
Campus in totaler Straflosigkeit begangen wurden.

 

Herr Präsident

In März 2004 sind viel unschuldige
Personen erschlagen worden, weil Ihr Regime die friedliche Demonstration, die
von einigen Parteien des politischen Widerstandes organisiert wurde, mit allen
Mitteln in Misskredit bringen wollte. Ihre Regierung hat diese Vorgänge
bestritten, aber heute sind diese Tatsachen bewiesen. Wie ist es möglich, dass
am hellen Tag mitten in der Stadt ungefähr fünfzig Individuen in die Wohnung
eines politischen Führers einbrechen können, wenn sie nicht Komplizen oder
wenigstens die Duldung der Polizei besitzen?

 

Herr Präsident

Wenn solche Ereignisse in
Ihrem Land stattgefunden haben, dann ist dies möglich, weil in ihrem Land
Straflosigkeit für solche Verbrechen herrscht. Das erlaubt Mördern aller Art zu
machen, was sie wollen, in Gegenwart von französischen Militärkräften und
Truppen, die von den Vereinten Nationen in die Republik Elfenbeinküste entsandt
wurden, deren wirkliche Rolle im Land bezweifelt werden kann.

Die Freiheit für
Organisierung, das Versammlungsrecht und das Recht auf freie Meinungsäußerung
sind grundlegende Rechte, die wir mit aller Kraft verteidigen. Als wir die
Unterdrückung angeprangert haben, haben wir sie auch angeprangert, als Sie im
Widerstand und davon betroffen waren. Heute prangern wir alle Einschränkungen
der Menschenrechte ebenso an, die Morde, für die Ihr Regime verantwortlich ist
ob direkt oder durch Schurken unter ihrem Schutz.

 

Herr Präsident

Das letzte Ereignis, das in
Abidjan passiert ist, kann nicht hingenommen werden. Das ist der Grund, warum
die Organisationen, die  diesen offenen
Brief unterzeichnet haben, die grausame Ermordung von Habib Dodo anprangern und
verdammen;

warum sie die Verurteilung
der Verantwortlichen und derjenigen, die es befohlen haben, fordern;

warum sie die Auflösung der
Todesschwadronen fordern, die im Campus und unter der Bevölkerung ihr Unwesen
treiben;

warum wir Sie nachdrücklich
auffordern, die demokratischen Freiheiten zu respektieren und ihre Beachtung
durchzusetzen.

 

Herr Präsident, seien Sie von
unseren demokratischen Gefühle und unserer Solidarität mit dem Volk der
Elfenbeinküste sicher .

 

Paris, den 15. Juli 2004,

Erst-Unterzeichner:

Verband der Studenten aus
Burkina Faso in Frankreich AEBF

Vereinigung der Studenten aus
Tunesien UGET

Bewegung für die
Menschenrechte und die Volksrechte in Burkina Faso, französische Sektion –
MBDHP

Kulturelles Komitee für
Demokratie in Benin CCDB

Föderation der demokratischen
Jugend- und Arbeiter-Vereine DIDF

Vereinigung der
kommunistischen Jugend Tunesiens UJCT

Kommunistische Arbeiterpartei
Frankreichs PCOF

Partei der Arbeit Iran –
PTI-Toufan

Kommunistische Partei von
Benin PCB

Kommunistische Arbeiterpartei
Tunesiens PCOT

Aktionsgruppe Tschad für
Einheit und Sozialismus ACTUS

Anti-Imperialistisches Lager

Kommunistische Arbeiterpartei
Dänemarks APK

Kommunistischer Jugend-Verband
Dänemarks DKU

Organisation für den Aufbau
einer kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands