Die Angst ums „Schwarze Gold“ geht um

<>Eine zunehmende Angst macht sich bei bürgerlichen
Ökonomen breit, in den Konzernpalästen aus Glas, Beton und Stahl. In jeder Bilanz
eines jeden Unternehmens taucht ein
Posten auf, der den Angstschweiß auf die Stirn treibt,
weltweit, bei Managern und
Aktionären: Der hohe Ölpreis!

 

Zuverlässig und möglichst
mit günstigem Öl versorgt zu werden, ist ein vitales Interesse der
imperialistischen Staaten.

<>Doch Mitte August wurde ein
neuer Höchststand von 42 Dollar je Barrel (159 Liter) Öl erreicht. Abgesehen
von den Ölmultis, von der Ölindustrie im Allgemeinen, hat das Kapital allen Grund
sich große Sorgen zu machen. Der hohe Ölpreis geht schließlich direkt und
indirekt in sämtliche Rechnungen der kapitalistischen Ökonomie ein!
Dabei
sind bürgerliche Analysten seit Wochen und Monaten bemüht, die Situation zu beschönigen,
um nicht zuletzt die Verbraucher auf niedrige Ölpreise zu vertrösten.


Denn
arg betroffen, sind natürlich ebenso die Arbeiter und Angestellten in
Deutschland
, wie in anderen Ländern
auch. Zum sozialen Kahlschlag müssen nämlich von den Arbeitern und Angestellten
immer höhere Energiekosten aufgewendet werden:


„Heizöl ist nach Angaben des Energie-Informationsdienstes
seit Anfang Juni knapp 20  Prozent teurer
geworden. 100 Liter kosteten jetzt im Durchschnitt 44 Euro, 7 Euro mehr als vor
zwei Monaten.“
[Quelle: FAZ vom
07.08.2004]


Dabei
hält der Verbrauch von Erdöl besonders in den imperialistischen Staaten
unvermindert an: „Die Vereinigten Staaten
verbrauchen inzwischen täglich mehr als 20 Millionen Barrel Öl.“
[ebenda] Mit
einem weiteren Anstieg der Nachfrage um jeweils 2,2 Prozent rechnet die
Internationale Energieagentur (IAE) für 2004 und 2005.


Zur
hohen Nachfrage gesellen sich noch weitere Faktoren, die den Preis derzeit in
die Höhe treiben: Wegen der Angst vor Terroranschlägen haben die
Ölförderstaaten, insbesondere Saudi Arabien und Russland, eine so genannte
„Terrorprämie“ aufgeschlagen. Die Schätzungen belaufen sich hierbei
unterschiedlich; mal fünf bis acht Dollar (lt. FAZ), mal auf fünf bis gar 20 Dollar
je Barrel (lt.SZ).


Hinzu
kommen noch mögliche Versorgungsengpässe wie in Russland und zuletzt in
Venezuela, die den Ölpreis weiter ansteigen ließen.


Wie
empfindlich der Wert des Öles reagiert, zeigte sich zuletzt in Venezuela.
Selbst die Volksabstimmung zugunsten des von imperialistischen Staaten
unbeliebten Präsidenten Hugo Chavez, führte zu einer Stabilität des Ölmarktes,
weil die Krise im Land vorerst ausgeräumt erscheint. Das Angebot ist knapp, da
ist selbst die USA auf das Öl in Venezuela angewiesen.


Die
Vorräte an Öl und Erdgas schwinden, wie beispielsweise die Öl- und Erdgasfunde
vor der Nordsee-Küste von England. Im Juni hat Großbritannien erstmals seit elf
Jahren wieder mehr Öl importiert als exportiert. [Quelle: SZ vom 16.08.2004]


In
den USA werden rund 60 Prozent des Ölverbrauchs importiert, insbesondere aus
dem arabischen Raum, aber auch aus Ländern wie Kanada und wie oben benannt
Venezuela. [Quelle: FAZ vom 07.08.04]


Die
große Abhängigkeit der kapitalistischen Staaten, den „Durst“ nach Öl zu
löschen, veranlasst diese Staaten unterschiedliche Druckmittel einzusetzen. Die
imperialistischen Staaten haben mit dem Angriff auf den Irak wieder einmal
bewiesen, dass sie bereit sind, für das „schwarze Gold“, Krieg gegen die Völker
zu führen, Länder zu besetzen, Marionettenregimes zu installieren.


Über
das Interesse der imperialistischen Staaten an den großen Erdölgebiet des Nahen
und  Mittleren Ostens schrieb bereits
Enver Hoxha, in seinen Tagebuchaufzeichnungen vom 12. Juni 1984: „Sie werden sich nie aus dieser Region
entfernen, weil sie nicht hinnehmen, dass ihre privilegierten wirtschaftlichen
oder strategisch-militärischen Positionen, die sie sich in diesen Gebieten
durch Gewalt verschafft haben, verloren gehen oder angetastet werden.“
[Enver
Hoxha, Die Supermächte, Tirana 1986, S. 74]


Der
Jagd der Imperialisten nach dem Rohstoff Öl kommt also auch in unserer heutigen
Zeit noch enormer Bedeutung zu und sie verlangt von uns Marxisten-Leninisten
eine intensive Beschäftigung mit all den Zusammenhängen, die sich hieraus
ergeben! [ro]