Wie bereits berichtet, gibt es bei Micronas in
Freiburg/Br und München massive Entlassungen. Wie es dort zur Zeit
aussieht, darüber berichtet die folgend Korrespondenz betroffener
Kollegen.
„Kurz vor Ostern 2009 wurde bei Micronas in Freiburg im Breisgau der so
genannte `Interessenausgleich und Sozialplan´ abgeschlossen. Diese
Betriebsvereinbarung sieht ein einjährige Transfergesellschaft vor, in
der ca. 85 % des letzten Lohnes gezahlt wird, sowie eine Abfindung.
Unmittelbar danach wurde ca. 400 Kolleginnen und Kollegen nahe gelegt,
dieses Angebot anzunehmen und „freiwillig“ zu gehen, da sie sonst mit
einer betriebsbedingten Kündigung zu rechnen hätten. Bis Ende des
Jahres sollen die Personalabbaumaßnahmen abgeschlossen sein. Die
Belegschaft wird unter Mitberücksichtigung früherer Maßnahmen
(Umwandlung von Micronas – Arbeitsverhältnissen in
Leiharbeitsverhältnisse) von ehemals rund 1900 auf nur noch rund 950
Beschäftigte schrumpfen. Die Arbeitslosenquote in Freiburg dürfte damit
signifikant ansteigen.
Der Betriebsrat konnte durch die Einführung von Kurzarbeit auf
unbestimmte Zeit durchsetzen, dass ca. 100 Arbeitsplätze erhalten
bleiben konnten – durch Verkauf eines Teils der so genannten `Consumer-Sparte´ konnten weitere 80 Arbeitsplätze in Freiburg und
München erhalten werden.
Damit hat sich die Geschäftsführung in den wesentlichen Teilen ihres
Restrukturierungsplans durchgesetzt. Es wurde von Teilen der
Belegschaft der Versuch unternommen, dem Kahlschlag etwas entgegen zu
setzen. Doch erwiesen sich diese Versuche letztlich als nicht stark
genug. Ein Hauptgrund dafür war der relativ schwache Anteil der
gewerkschaftlich organisierten Kolleginnen und Kollegen. Es wurde in
der Vergangenheit auch zu wenig unternommen, um sie auf
Auseinandersetzungen mit der Geschäftsführung und damit letztlich dem
Kapital vorzubereiten. Vieles wurde zwischen den Micronas-Chefs
einerseits sowie IG Metall und Betriebsrat andererseits „im Konsens“
geregelt.
Seit Ende 2008 gibt es erstmals seit vielen Jahren wieder einen
Vertrauenskörper der IG Metall bei Micronas in Freiburg. Im März 2009
gab es außerdem eine IG-Metall-Mitgliederversammlung, an der 160
Kolleg/innen teilgenommen haben. Hier wurde auch die mögliche
Perspektive eines Arbeitskampfes gegen die Entlassungen bzw. für einen `guten´ Sozialplan diskutiert. Dies sind Ansätze, die immerhin Mut
machen, so dass sich die Kolleg/innen auf künftige Auseinandersetzungen
besser vorbereiten können.
Kollegen von Micronas/Freiburg“
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