In den Fängen von Schuldeneintreibern

Eine Leserin unserer Zeitung hat vor einiger Zeit einen DSL-Vertrag unterschrieben. Der Zugang funktionierte mit ihrem alten Laptop nicht. Mit einer Minirente konnte sie sich keinen neuen leisten. Der Verkäufer des DSL-Vertrages hatte ihr zugesagt, dass sie ein Sonderkündigungsrecht habe. Als sie kündigen wollte, stellte sich heraus, dass das nicht stimmte. Nun treibt die DSL-Firma über eine Inkassofirma die aufgelaufenen Schulden zuzüglich Zins und Zinseszinsen mit aller Macht ein. In was für eine Falle Menschen mit kleiner Rente, Niedriglöhnen oder ALG II dabei geraten können, wird eindrucksvoll aus dem Brief deutlich, den die Betroffene an die Inkassofirma geschickt hat. Wir zitieren einen Abschnitt daraus:

„Meine Rente ist in diesem Fall zum Leben zu wenig und zum Sterben zuviel. Ich weiß oft nicht wie ich alles in die Reihe kriegen soll. Es ist niemals ausreichend!!!

Schleppen Sie mich vor Gericht und schicken Sie mir den Gerichtsvollzieher zur Zwangsvollstreckung. Was kann er in meinem Haushalt wertvolles finden – ??? – Nichts – !!! Ich besitze keinen Fernseher. Mein Radio ist seit Dezember 08 defekt. Ich hatte bisher nicht das Geld für die Reparatur übrig. Meinen Kühlschrank benutze ich nur bei extremen Temperaturen in den Sommermonaten, weil meine Stromrechnung durch den Betrieb vieler elektrischer Gesundheitsgeräte übermäßig hoch ist… usw. Mein Haushalt ist veraltet und ich besitze keine Wertgegenstände.

Wenn Sie 689,60 Euro von mir erpressen wollen, dann müssen Sie mich ins Gefängnis bringen – !!!“