Arbeitslosenzahlen: Die Tricksereien gehen weiter

Schlechte Meldungen kann auch die neue Regierung nicht gebrauchen. Deshalb bleibt sie wie die alte dabei, die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Fast alle Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Mai 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat.

Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit erfassen will, muss ehrlich rechnen, hier ist die tatsächliche Zahl, die allein auf amtlichen Daten beruht. Im Oktober 2009 sind 4,48 Millionen Menschen arbeitslos.   
                                     

Oktober 2009

Offizielle Arbeitslosigkeit: 3.228.625                                                                                   

Nicht gezählte Arbeitslose: 1.247.246                                             

Tatsächliche Arbeitslosigkeit: 4.475.871

Hier die nicht gezählten Arbeitslosen aufgeschlüsselt:                                                                

– Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld II: 350.000
– Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld I (§ 428 SGB III): 12.180
– Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 342.211
– Berufliche Weiterbildung: 228.269
– Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnen 5.158
– Aktivierung und berufliche Eingliederung (z.B. private Arbeitsvermittlung): 230.375
– Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 40.902
– Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen: 7.619
– Kranke Arbeitslose (§126 SGB III): 30.532            

zusammen  1.247264

Quelle: DIE LINKE, KV Kiel