Korrespondenz: Wie Kriegspropaganda gemacht wird

»Kim Jong Un droht mit nuklearer Katastrophe«, betitelte die Onlineausgabe des Magazins »Stern« am Neujahrstag 2014 ihren Artikel über die Neujahrsansprache des nordkoreanischen »Machthabers«. Derartige Schlagzeilen lassen in den Köpfen vieler fortschrittlicher und friedliebender Menschen das Bild eines »verrückten Atomkriegers«, eines schurkischen »Diktators«, der skrupellos mit dem Feuer spielt, entstehen – ein ideales Feindbild für die »humanitären Interventionisten« des Imperialismus (siehe dazu: http://arbeit-zukunft.de/index.php?itemid=2019).

Umso interessanter ist die Frage danach, was Kim Jong Un tatsächlich von sich gegeben hat. Das nordkoreanische Staatsoberhaupt erklärte wörtlich: »Für den Schutz der Sicherheit der Nation und des Friedens müssen wir aktiv kämpfen. Die kriegslustigen Fanatiker der USA und Südkoreas führen massiv Nuklearkriegsausrüstungen auf die koreanische Halbinsel und in deren Umgebung ein und veranstalten tollwütig Atomkriegsmanöver zum Überfall auf den Norden. Infolgedessen entsteht eine gefährliche Lage, in der sich auch ein kleiner eventueller militärischer Zusammenstoß zu einem totalen Krieg ausweiten könnte. Wenn von diesem Boden erneut ein Krieg ausgehen würde, würde er eine unheimliche nukleare Katastrophe bringen und würden auch die USA keinesfalls davon verschont bleiben. Vor der ganzen koreanischen Nation steht die Aufgabe, die Konfrontations- und Kriegsmachenschaften der inneren und äußeren kriegslustigen Kräfte niemals zu dulden und sie entschieden zum Scheitern zu bringen« (zitiert nach: http://redglobe.de/9370).

Kim Jong Un ist jedoch nicht der einzige Lenker eines »Schurkenstaates«, der von Zitatfälschung seitens proimperialistischer Medien betroffen ist. Dem ehemaligen iranischen Staatspräsidenten Ahmadinedschad schob man unter, er habe geäußert: »Israel muss von der Landkarte radiert werden«. Obwohl dieser Satz niemals von Ahmadinedschad gesagt worden war, wurde er zu jenem, den man am häufigsten mit ihm assoziierte.

»Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, und sie wird zur Wahrheit«, meinte einst Joseph Goebbels sinngemäß. Für jene, die aus Rüstung und Krieg ihren Profit schlagen, haben diese Worte, wie beispielsweise die Verleumdungskampagne gegen Staaten wie Nordkorea oder das dem Westen genauso unliebsame Syrien beweist, bis heute nichts an Aktualität verloren. Umso wichtiger ist es, Kriegspropaganda überall konsequent entgegenzutreten.

CR