Aufruf anlässlich des 20. Jahrestags der Konferenz der marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen

20 Jahre Internationale Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen

Im XXI. Jahrhundert ist die Welt weiterhin gespalten! Als Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital auf allen Gebieten, ist diese Spaltung die gesellschaftliche Widerspiegelung des Antagonismus zwischen einerseits der Arbeit und einer gesteigerten Vergesellschaftung der Produktion und andrerseits dem kapitalistischen Charakter der Aneignung, die sich immer mehr bei einer Handvoll Personen konzentriert.

Es sind wissenschaftliche und industrielle Kräfte entwickelt worden, die vor 50 Jahren noch unvorstellbar waren. Die Produktion wurde auf außerordentliche Weise mechanisiert. Die Kommunikationstechnologie und die Computer haben sich in ihrem gesellschaftlichen und individuellen Gebrauch weit verbreitet. Trotzdem bringt jede Sache ihr Gegenteil hervor, und die durch den Kapitalismus hervorgerufene Hoffnungslosigkeit erreicht einen alarmierenden Stand, die Anzeichen der Fäulnis, die gleichzeitig daraus entstehen, sind so angewachsen, dass sie die letzten Tage des byzantinischen Reiches übertreffen.

In der weltweiten Krise des Kapitalismus von 2008, an der zahlreiche Länder noch leiden, konnten die breiten Massen der Ausgebeuteten, die die Kapitalisten die Krise bezahlen lassen wollten, feststellen, dass der Kapitalismus eine gesellschaftliche Ordnung ist, die durch „die Armut im Reichtum“ gekennzeichnet ist. Die unteren Volksschichten die Krise bezahlen zu lassen, das heißt alle verhängnisvollen Folgen des Kapitalismus zu verschlimmern: die Mechanisierung des Arbeitsprozesses reduziert nicht nur die Arbeitszeit, sondern steigert auch die Arbeitslosigkeit, die Flexibilisierung der Arbeit und die Verschärfung der Ausbeutung einschließlich der Verringerung des Reallohns, die Explosion der Armut und des Hungers, der Ungerechtigkeit und der Ungleichbehandlung, der Bettelei, der Drogensucht und der Prostitution usw.

Es ist immer weniger möglich, diese Spaltung in der Welt zu akzeptieren und zu ertragen, aber auch zu übersehen, und sowohl die Unzufriedenheit als auch die Erbitterung treiben die ausgebeuteten Massen in einigen Ländern dazu, sich zu erheben. Das ist u.a. in Griechenland, Portugal, Tunesien, Ägypten, der Türkei und Brasilien der Fall.

Andrerseits ist der Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit nicht der einzige Grund für die Spaltung der Welt.Wir sehen täglich, dass es eine tiefe Kluft zwischen einer Minderheit von großen Staaten der reichen, kapitalistisch-imperialistischen Länder und den Völkern der rückständigen, unterentwickelten, politisch, wirtschaftlich und finanziell unterdrückten und ausgebeuteten Ländern gibt, welche die Mehrheit ausmachen. Die großen imperialistischen Staaten, die internationale Organisationen gebildet haben, wie die Europäische Union und das Nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA, die NATO und die Vereinten Nationen, die sich als die „internationale Gemeinschaft“ präsentieren, plündern die natürlichen Reichtümer der unterdrückten Völker und dulden nicht, dass diese über sich selbst bestimmen können. Man kann Afrika anführen, das sie ausgeblutet haben, den Wald Amazoniens, den sie zerstören wollen, die Besetzungen Afghanistans, Iraks, Libyens und Syriens.

Ein anderes Gebiet der Zusammenstöße und Widersprüche ist das unter den internationalen Monopolen und den imperialistischen Ländern selbst. Dieser drückt sich vor allem in der Bildung und dem Wiederaufbau von wirtschaftlichen und militärischen Blöcken und in der Einrichtung von Militärbasen auf den fünf Kontinenten aus. „Die unipolare Welt“, wo die Vereinigten Staaten die „Führungsmacht“ waren, geht allmählich zu Ende. Um zu klären, wer welche Regionen zur Ausplünderung der Reichtümer beherrschen wird, haben die großen imperialistischen Länder begonnen, sich erbittert zu bekämpfen. Im Streben nach Vorherrschaft gegenüber ihren Widersachern fördern sie die nationalen Widersprüche, um die Unterstützung der unterdrückten Völker zu erlangen. Diese Zusammenstöße untereinander, die sich verschärfen bis hin zu militärischen Konflikten, wie wir es nach Syrien in der Ukraine gesehen haben, zeigen, dass diese imperialistischen Widersprüche sich weiter vertiefen werden.

Noch vor einigen Jahrzehnten riefen die Kapitalisten und ihre Sprachrohre „das Ende der Geschichte“, „die Ewigkeit des Kapitalismus“ aus. Die proklamierte „neue Weltordnung“ bot eine florierende Gesellschaft ohne Krise und in Frieden an, die auf einem „Kapitalismus, der sich selbst erneuert“, auf eine „kapitalistische Globalisierung“ aufgebaut ist, „indem er die Klassen und die Klassenkämpfe überwindet“. Nun aber verstärkt sich die Not, jedoch nicht der Wohlstand. Anstelle des Friedens haben wir in den letzten Jahrzehnten Kriege, Staatsstreiche und den Verlust an Glaubwürdigkeit der Diktatoren erlebt.

Nein, der Kapitalismus kann den Arbeitern, die von ihrer Arbeitskraft in den Fabriken, den Unternehmen, auf ihren Feldern und in ihren Büros leben, den Arbeitslosen, den Armen in Stadt und Land weder eine ordentliche Arbeit, noch einen angemessenen Lohn, weder erträgliche Arbeitsbedingungen, noch Frieden, Wohlstand und eine sichere Zukunft geben! Ganz im Gegenteil: Um dies alles zu erreichen, treibt er alle Arbeiter und Werktätigen an, zu rebellieren und die Macht des Kapitals zu stürzen.

Seit dem Kampf der Sklaven gegen die Sklavenhalter hat in allen Klassengesellschaften, welche die Bühne der Klassenkämpfe waren, der Kampf um die Macht immer in der Machtergreifung durch eine Klasse von Unterdrückern auf Kosten einer anderen geendet. Der Kapitalismus hat die Produktionskräfte bis zu einem solchen Grad entwickelt, dass sie den Rahmen der bestehenden Eigentumsverhältnisse sprengen. Zudem hat der Kapitalismus ständig die Arbeiterklasse weiter vergrößert und sie beständig erzogen.Er hat auch die gesellschaftlichen Bedingungen geschaffen, in denen die Macht einer ausgebeuteten Klasse an die Stelle der Macht einer Ausbeuterklasse treten kann. Diese historische und gesellschaftliche Entwicklung hat der Arbeiterklasse eine historische Mission zukommen lassen hinsichtlich des Aufbaus einer Übergangsperiode, des Sozialismus, um die Enteigner zu enteignen und die Klassen und die Beziehungen der Klassenausbeutung aufzuheben.

Die Arbeiterklasse äußerte sich zum ersten Mal im XIX. Jahrhundert gegen die kapitalistische Tyrannei in Revolten, die den ganzen europäischen Kontinent durchzogen und sie ergriff die Macht für eine kurze Zeit 1871 in Paris. Sie hat dann die Macht der Kapitalistenklasse mit der Oktoberrevolution 1917 in Russland gestürzt, hat sich als herrschende Klasse organisiert und hat mit dem Aufbau der Sowjetunion während nahezu eines Jahrhunderts riesige Schritte auf dem Weg zur Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen getan.

Wir, die marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen der ganzen Welt, die in der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen zusammengeschlossen sind, rufen anlässlich der 20. Jahrestag unserer internationalen Organisation die Arbeiterklasse der Welt und die unterdrückten Völker auf, sich gegenüber der internationalen Bourgeoisie und dem Imperialismus zu vereinigen und von Neuem den Kampf für die Freiheit zu verstärken.

Die Welt, die in Ausbeuter und ausgebeutete Massen, in imperialistische Herren und ausgebeutete Massen geteilt ist, geht auf eine neue Periode der Umwälzungen und Revolutionen zu.

Der Kapitalismus, der den ausgebeuteten Massen nichts zu bieten hat, hat mehr als je zuvor in der Geschichte die Voraussetzungen des Sozialismus heranreifen lassen. Man kann sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht von der Reife der Arbeiterklasse sprechen. Die Arbeiterklasse und die Werktätigen festigen zusehends ihre Positionen, indem sie in zahlreichen Ländern ihre Organisationen stärken und die Lehren aus ihren eigenen, sowohl gewerkschaftlichen wie politischen Kampferfahrungen ziehen, vor allem aus den Massenkämpfen in vielen Ländern.

Auch wenn sie ihrer Revolutionen in Ländern wie Tunesien und Ägypten beraubt wurden, während sie an der Spitze standen, gehört die Zukunft der Arbeiterklasse und den Arbeitern der Welt, die eine substantielle Erfahrung sammeln, um weiter voranzuschreiten.

Man muss wissen, dass die Errungenschaften und die Erfahrung der großen revolutionären Wellen und der nationalen und sozialen Kämpfe aller Länder der Welt beweisen, dass wir erneut zu einem Sieg schreiten können, und dieses Mal mit mehr Kraft und in größerem Umfang. Unsere Kämpfe, die für die nationale und soziale Befreiung jeweils besondere Formen annehmen und je nach Land verschiedene Wege einschlagen werden, werden hinsichtlich ihres Inhalts einen internationalistischen Charakter annehmen und Teile eines einheitlichen Prozesses der proletarischen Weltrevolution sein.

Das erlegt uns die Verantwortung auf, unsere Einheit und unsere Organisation auf nationaler und internationaler Ebene zu stärken.

 

Der Sozialismus wird siegen!

Es lebe der Internationalismus!

Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt Euch!

Internationale Konferenz der marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen