München, 16.2.19: Demonstration gegen NATO-“Sicherheits“konferenz


„Gegen Krieg und Kapital!“ – eine der Parolen bei der Demonstration

Wie jedes Jahr fand auch diesen Februar die (inzwischen 55.) NATO-“Sicherheits“konferenz im Nobelhotel „Bayerischer Hof“ in München statt. Dort trafen sich am 15./16. Februar 600 Teilnehmer, darunter mehr als 30 Staats- und Regierungschefs und 90 Minister, Vertreter der Rüstungslobby und andere Akteure. Konferenzleiter Ischinger hat schon im Vorfeld die Propagandatrommel für die verstärkte Militarisierung der EU gerührt.

Am Nachmittag des 16. fanden eine Großdemonstration und eine Menschenkette zum Marienplatz statt, um den Konferenzort symbolisch zu umzingeln. Um die Proteste gegen das Treffen der Kriegstreiber unter Kontrolle zu halten, wurden bei erwarteten 4.000 Demonstranten 4.400 Polizisten aufgeboten – so viele wie noch nie.

Die Demonstration vom Karlsplatz über den Odeonsplatz zum Marienplatz verlief dennoch friedlich – ganz anders als Ende der 90er Jahre, als die Demonstration gegen die SiKo mehrere Male verboten war und die Polizei wilde Hetzjagden auf Menschen, die sich das Demonstrationsrecht nicht nehmen ließen, veranstaltete und es zahlreiche Festnahmen gab.


Die Demonstration war bunt und vereinigte Menschen von „Pax Christi“ bis hin zur „interventionistischen Linken“. Auch “Arbeit Zukunft“ hatte den Demo-Aufruf unterzeichnet und wir beteiligten uns an der Demo. Wir konnten fast 1.000 Flugblätter und einige kostenlose Zeitungen verteilen. Wir führten auch interessante Gespräche.

Eine eindrucksvolle Aktionsform war das Mitführen von zahlreichen, gebastelten Mohnblumen als Mahnmal für die Millionen Kriegsopfer, da der Klatschmohn als erstes auf den Gräbern der Toten blüht. Im Rahmen der Münchner Friedenswoche hat ein Künstler am Königsplatz 3000 solcher Mohnblumen aufgestellt.

Wie viele Teilnehmer an der Demo und der Menschenkette es wirklich waren, konnten wir nicht feststellen. Aber 4.000 waren es bestimmt, wenn nicht mehr. Der Marienplatz hatte sich ziemlich gefüllt, als Claudia Haydt von der Informationsstelle Militarisierung ihre Rede hielt. Nicht wirklich ernst gemeint, aber mit viel Beifall bedacht, forderte sie die umstehenden Polizisten auf, keine Kriegsgegner festzunehmen, sondern die Kriegsbrandstifter und Kriegsgewinnler, die sich im „Bayerischen Hof“ versammelt haben.

A.N./S.N.