40 Jahre PCOF: Internationalistische Veranstaltung in Straßburg

Gemeinsam wurde am Ende die Internationale gesungen

Am 16. März wurde bei einer Festveranstaltung in Straßburg das 40-järige Bestehen unserer französischen Bruderorganisation, der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs, gefeiert. Als Tag der Gründung wurde vor 40 Jahren bewusst der 18. März, der Jahrestag der Pariser Commune gewählt.

Am Ende stehen unsere Grüße zum 40. Jahrestag.

Nachdem die KPF (wie auch die übrigen kommunistischen Parteien in Ost und West) den Marxismus-Leninismus über Bord geworfen hatte und den Weg einer revisionistischen, bürgerlichen Partei eingeschlagen hatte, war es auch in Frankreich notwendig geworden, eine wirkliche revolutionäre Arbeiterpartei zu gründen. Das ging nicht ohne Schwierigkeiten, Windungen und Wendungen, bis sich in Abgrenzung zum Maoismus die ORPCF (Organisation zum Wiederaufbau der Kommunistischen Partei Frankreichs) gründete, aus der dann die PCOF hervorging.

Ein Genosse der Leitung hielt eine programmatische Rede, in der er auch auf die Arbeitsweise der PCOF einging, konkret am Beispiel des Kampfes für die Legalisierung der „Sans-Papiers“. Die „Sans-Papiers“ waren migrantische Arbeiterinnen und Arbeiter, die zu Niedriglöhnen in kleineren Firmen und Handwerksbetrieben (so z.B. in Friseursalons) aber auch in sehr grosse Baufirmen in und um Paris arbeiteten. Da sie keinen legalen Status hatten, konnten sie jederzeit gekündigt und in ihre Ursprungsländer abgeschoben werden. Die PCOF schaffte es, auch mit Hilfe ihrer Verbindungen in die Gewerkschaften hinein, dass sich auch diese für die „Sans-Papiers“ einsetzten. (Die Bewegung der „Sans-Papiers“ begann im Jahr 2008 und führte 2009 zur Legalisierung der meisten Beteiligten, d.h. zur Zuerkennung des Aufenthaltsrechts und der Arbeitserlaubnis.)

Nach diesem Beitrag wurden Lieder der Pariser Commune, unter anderem das sehr bekannte „Temps de cerises“, gesungen. Begleitet wurde dieser Gesang von der ausgezeichneten Band „Family Affair“, die Auftritte über die Grenzen des Elsass hinaus hat.

Unsere Grußadresse wurde mit sehr viel Beifall bedacht. Auch mir selbst gegenüber äußerten einige Genossen ihre Wertschätzung zu dem Beitrag. Darin hoben wir auch die gemeinsamen Aktivitäten mit der PCOF hervor: Gemeinsam mit anderen europäischen marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen führten wir internationale Gewerkschaftertreffen durch, in Frankreich in Argenteuil, in Strasbourg und in Bourges, in Deutschland in Frankfurt und in Ludwigsburg. Zusammen haben wir gegen die imperialistische Politik der NATO und die arbeiterfeindliche Politik der EU demonstriert. Gemeinsam arbeiten wir aktiv in der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO).“

Übrigens: Bei dieser regionalen Veranstaltung zum 40. Jahrestag der PCOF – es gab und gibt weitere in Bourges, Paris, Grenoble und Toulouse – waren zeitweise mehr als 50 Personen anwesend, einige auch von DIDF.


Die Band „Family Affair“ sorgte für revolutionäre Lieder und für Unterhaltung

Zum Schluss des politischen Teils der Veranstaltung wurde selbstverständlich mit viel Emotion die Internationale gesungen. Danach hatte die Band „Family Affair“ ihren Auftritt. Der Name der Band rührt daher, dass die Bandmitglieder alle zu einer Familie gehören. Und offensichtlich hatten alle den Rhythmus im Blut. Besonders die Cellistin bestach mit virtuosen Soloeinlagen.

Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung der französischen Genossen. Wir werden weiterhin zusammen mit ihnen und anderen europäischen marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen die Solidarität der Arbeiter und Völker voranbringen.

S.N.

Grüße der Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands/ Arbeit Zukunft

Es lebe unsere Freundschaft, die auf der internationalen Solidarität gegründet ist!

Die angebliche „deutsch-französische Freundschaft“ wird öfter von Politikern der bürgerlichen Parteien, von Merkel und Macron, beschworen. Was sie meinen, ist die Zusammenarbeit der beiden imperialistischen Staaten Frankreich und Deutschland, um innerhalb der EU die führende Rolle zu spielen. Mit der Phrase von „Freundschaft“ wollen sie die arbeiterfeindliche Politik der EU, ihre neo-koloniale Politik, ihre Aufrüstung verdecken.

Unsere Freundschaft jedoch beruht auf Solidarität und dem gemeinsamen Kampf der Arbeiterklasse und der beiden Völker gegen das Kapital und gegen den Imperialismus.

Tatsächlich hat die Bourgeoisie und der Imperialismus unsere beiden Völker innerhalb von 150 Jahren in drei großen Kriegen gegeneinander gehetzt: Im Krieg Preußens gegen Frankreich 1970/71, im I. und im II. Weltkrieg. Aber es gab immer auch die freundschaftliche Verbundenheit zwischen Franzosen und Deutschen. So entstanden nach der bürgerlichen Revolution von 1789 in einigen deutschen Städten jakobinische Clubs, z.B. in Mainz. Die Revolution gegen die feudale Reaktion fand 1848 in Frankreich wie in Deutschland statt und schließlich fand das Ereignis der Pariser Commune seinen Niederschlag in dem von den deutschen Revolutionären Karl Marx und Friedrich Engels entwickelten Begriff der „Diktatur des Proletariats“.

In der Zeit der Weimarer Republik, am 31. Oktober 1932, hielt der Vorsitzende der KPD, Ernst Thälmann, auf Einladung der KPF in Paris eine Rede vor französischen Arbeitern. Thälmann sagte damals:

Gegen die nationalistische Kriegshetze, gegen die militärische Aufrüstung, gegen die imperialistische Politik der Kriegsvorberei­tung, wie sie die deutsche und die französische Bour­geoisie betreiben, haben wir Kommunisten in Deutschland und Frankreich uns im Zeichen des proletarischen Internationalismus unter dem Banner der Kommunistischen Internationale zusammen­getan, um unsere internationale Aktion des Kampfes gegen den imperialistischen Krieg, gegen Chauvinismus und Militarismus… durchzuführen.“

Er endete mit der Parole „Nieder mit dem Krieg! A bas la guerre!“

Heute schauen viele fortschrittliche und revolutionär gesinnte Menschen in Deutschland auf Frankreich, wenn dort wieder einmal landesweit gestreikt wird und die Kolleginnen und Kollegen zu Zehntausenden auf die Straße gehen. Die Bewegung der „Gelbwesten“ fand in Deutschland ein großes Echo und viel Sympathie auf Seiten der „kleinen Leute“.

Liebe Genoss/Innen,

Ihr feiert heute den 40. Jahrestag der Gründung Eurer Partei. Die Beziehungen zwischen unseren beiden Organisationen – damals hießen wir noch KPD – sind schon fast genau so alt. Seit Mitte der 80er Jahre beziehen wir Eure Zeitung „La Forge“ und übersetzen daraus Artikel, die wir in „Arbeit Zukunft“ veröffentlichen. Insbesondere nutzen wir Eure Zeitung, um bei uns über den Kampf der französischen Arbeiterklasse und der frankophonen afrikanischen Länder zu informieren. 1987 besuchte zum ersten Mal ein Genosse von uns euer Parteilokal in der „Cité Popincourt“ und unterhielt sich mit Genossen Christian Pierrel, dem Herausgeber von La Forge.

Seit dieser Zeit haben sich unsere brüderlichen Beziehungen ständig weiter entwickelt. Gemeinsam mit anderen europäischen marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen führten wir internationale Gewerkschaftertreffen durch, in Frankreich in Argenteuil, in Strasbourg und in Bourges, in Deutschland in Frankfurt und in Ludwigsburg. Zusammen haben wir gegen die imperialistische Politik der NATO und die arbeiterfeindliche Politik der EU demonstriert. Gemeinsam arbeiten wir aktiv in der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO). Darüber hinaus gibt es auch persönliche Freundschaften von Genossen eurer Partei mit unseren Genossen. Das verbindet sehr.

Den Weg des gemeinsamen Kampfes gegen die arbeiterfeindliche Politik des deutschen und französischen Imperialismus, gegen deren Aufrüstung und Kriege, für den Sozialismus wollen wir mit Euch zusammen weiter gehen.

Es lebe die französisch-deutsche Freundschaft der Arbeiter und der Völker!

Hoch die internationale Solidarität!

Es lebe die PCOF!

Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands/ Arbeit Zukunft