Fridays for Future – Internationaler Aktionstag Umwelt- und Klimaschutz, 25. September 2020

Die Corona-Pandemie hat der Umweltzerstörung eine Unterbrechung gebracht und der Natur eine Erholungspause verschafft. Doch die wird nur von kurzer Dauer sein.

4. September in Recklinghausen: Jugend kämpft weiter für die Umwelt! Bild: AZ

Es gab einen massiven Einbruch der Wirtschaft und der Profite. Viele Firmen kostete es die Existenz, in jedem Fall zehntausende von Jobs. Der Kapitalismus kam teilweise zum Stehen! Der Umwelt tat das gut.

Nur kapitalstärkste Unternehmen überlebten. Aber jetzt beginnt erneut ein Hauen und Stechen, um die „Konjunktur wieder zu beleben“, d.h. wieder Profit zu abzugreifen. Dieser Kampf jeder gegen jeden wird nicht nur auf nationaler Ebene geführt werden, sondern auch international.

Auf die Umwelt wird dann keinerlei Rücksicht mehr genommen. Es ist zu befürchten, dass zur Wiederankurbelung der Profitwirtschaft die Umweltzerstörung noch schlimmer sein wird als bisher; sie wird die armen Länder noch stärker treffen und zu neuen Flüchtingsströmen führen. Rücksichtslose Ausbeutung aller menschenlichen und Umweltressourcen, mit immer zerstörerischeren, katastrophalen Folgen – das ist Kapitalismus! Wer die Umwelt erhalten will, muss den Kapitalismus besiegen!

Die Jugendlichen von Fridays for Future erkennen die Gefahr. Sie kämpfen, sie gehen wieder auf die Straßen! Die zur Eindämmung der Corona-Pandemie notwendigen Maßnahmen erschweren zwar politische Kundgebungen und Demonstrattionen, aber sie machen sie keinesfalls unmöglich. Man muss neue Formen des Protestes finden, ohne andere zu gefährden.

Zum Beispiel das Konzept, das FfF Dortmund entwickelt hat für die Kundgebung zur Vorbereitung des internationalen Aktionstags am Freitag, dem 4. September 2020. (Interesierte können die Regeln im Anschluss an den Artikel unten nachlesen!).

Zwar kamen nicht so viele wie erhofft. Die Dormunder präsentierten ein aber „Hygiene-Konzept“ mit 7 Punkten, es war genehmigt und wurde umgesetzt. Dass es geht, dieses Beispiel soll andere ermutigen, auch aktiv zu werden, besonders am Aktionstag 25. September!

Nur zwei Tage vor der Aktion m 4. September fand, ebenfalls in Dortmund, eine Aktion mit etwa 50 Jugendlichen von Extinction Rebellion (XR) statt – praktisch an derselben Stelle wie die Demo von FfF. Schade, dass das nicht gemeinsam geht! Wir setzen uns für Gemeinsamkeit und Solidarität ein. Die beteiligten Jugendlichen von XR führten eine „wilde“, nicht angemeldete Straßenblockade durch, sie blockierten den Verkehr für mehrere Stunden – bis tief in die Nacht. Dann wurden sie von der Polizei einzeln weggeschleppt. Was weiter mit ihnen geschah und geschehen wird, wissen wir nicht – sie werden sicherlich die Macht des Staatsapparates zu spüren bekommen.

Das war mutig, das war ehrliches Bemühen um den Umweltschutz und die Arterhaltung. Aber war das taktisch klug? Ist nicht zu befürchten, dass sie auch von gutwilligen Menschen in denselben Topf geworfen werden wie die Corona-Chaoten von rechts?

Raus zum weltweiten Aktionstag für Umwelt und Klima!

Am 25. September 202 findet der zweite Internationale Aktionstag von Fridays for Future statt – vor einem Jahr beteiligten sich daran weltweit Jugendliche und Menschen aus allen Bevölkerungsschichten in mehr als 15 Ländern der Welt an dieser Aktion – allein in Deutschland brachten die „Kinder“ 1,5 Millionen Menschen auf die Straße – so viele wie noch nie bei einer politischen Aktion in Deutschland seit Gründung der BRD. Ob es wieder so viele werden – wir werden es sehen müssen. Aber – liebe Leserin, lieber Leser – wenn Du am 25. September mitmachst, ist das schon eine/r mehr, und wenn Du noch jemanden mitbringst. In Jedem Fall: Nehmt in Euren Orten an den FfF-Aktionen teil!……

12. Semptember 2020: Auf die Straße auch in Recklinghausen!

Eine weitere Aktion findet am Samstag, dem 12. September 2020 in Recklinghausen statt. Auch hier rufen wir zur aktiven Unterstützung auf: Beginn: 18 Uhr am Rathaus Recklinghausen. FfF und Parents for Future planen eine Menschenkette – ihre Teilnahme haben schon etwa 100 Menschen zugesagt. Bemerkenswert: Hier geht es auch um sozusagen „ideologischen“ Umweltschutz: Gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Faschismus!

Come on, sister, take a chance with me,

grab your brother an me and be down in the scene

and together we will fight them in solidarity!”

(Los, Schwester, ergreif die Gelegenheit mit mir!

Schnapp Dir Deinen Bruder und mich

und gemeinsam werden wir gegen sie kämpfen in Solidarität!)

(Aus einem Lied des Musik-Dis “The Last Internationale”, New York)


Corona-Hygjene-Regeln – FfF Dortmund:

1. Es wird eine Standkundgebung werden, keine Laufkundgebung, damit die Situation übersichtlich beibt und die Menschen leichter Abstand einhalten können. Die zur Verfüfung stehende Fläche ist deutlich größer als sonst…

2. Der Bereich der Kundgebung wird aufgeteilt sein in drei Teilbereiche, die mit Absperrband und und Gittern voneinander getrennt sein werden. Diese Bereiche bekommen dann separate Ein- und Ausgänge, sodass sich Menschen nicht unnötig aneinander vorbeidrängen müssen.l

3. Es werden mehr Ordner/innen als üblich anwesend sein (Verhältnis 1:40 zu Teilnehmenden). Die Ordner/innen werden vermehrt an den Ein- und Ausgängen der eben erwähnten Teilbereiche positioniert sein, um Teilnehmende auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hinzuweisen. An den Eingängen erhalten die Teilnehmenden einen grünen Einkaufs-Chip, so kann gewährleistet werden, dass sich nicht mehr als 500 Menschen innerhalb eines Teilbereiches aufhalten. Die Chips werden am Ausgang zum Verlassen der Demo in ein Desinfektionsbad gelegt.

4. An den Eingängen erhalten die Teilnehmenden jeweils einen grünen Einkaufs-Chip, so kann garantiert werden, dass sich nicht mehr als 500 Menschen innerhalb eines Teilbereichs aufhalten. Die Chips werden am Ausgang zum Verlassen der Demo in ein Desinfektionsbad gelegt.

5. An den Eingängen werden Möglichkeiten zur Desinfektion bereitgestellt.

6. Mehrsprachige Hinweisschilder zu den Hygienemaßnahmen werden entlang des gesamten Demo-Bereiches angebracht. Ebenso wird es regelmäßige Ansagen der Moderation geben.

7. Menschen mit Vorerkrankungen raten wir im Vorfeld von der Teilnahme ab (vor allem auf social-media). Ebenfalls appellieren wir auf social-media und in der gesamten Öffentlichkeitsarbeit an die Einhaltung der Regeln zu den Hygiene-Maßnahmrn.”

So, liebe Leserin, lieber Leser: Vergleich´ das mal mit dem „Konzept“ der „Corona-Rebellen“ aus Stuttgart, Berlin und leider auch anderswo… Und Fridays for Future hält sich an seine Konzepte!