Rechte Hetze und antifaschistischer Protest in Stuttgart

Stuttgart: Mehrere hundert Antifaschistinnen und Antifaschisten demonstrierten am Samstag (22.01.2022) nachmittags in der Stuttgarter Innenstadt gegen eine Kundgebung der AfD auf dem zentralen Schillerplatz. Aufgerufen hatte die Initative Stuttgart gegen rechts.Die AfD hatte aufgerufen unter dem Motto „Widerstand gegen Impfpflicht und Corona-Diktatur!“ – zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen. Mit rund 150 nahmen allerding nur recht wenige Leute teil.

Schillerplatz: Viele kamen nicht zur AfD

Der antifaschistische Protest vereinte mit rund 400 deutlich mehr Menschen. Sehr viele Jugendliche! Praktisch alle trugen Masken. Nach einer kurzen Kundgebung am antifaschistischen Mahnmahl auf dem Karlsplatz blockierten viele Zugänge zur AfD-Aktion und riefen lautstark Parolen!
Polizei hatte sämtliche Zugänge zum Schillerplatz mit Gittern und starken Kräften versperrt und an den Zugängen vom Schlossplatz und vom Kralsplatz her sogar Wasserwerfer neuester Bauart aufgefahren.

Wasserwerfer! Ja, haben sie denn so mächtige Feinde?

Zahlreiche Mannschaftswagen verstellten vielfach den Blick auf den Schillerplatz.
An zwei Stellen konzentrierte sich der Protest. Mehrere hundert blockierten beim Zugang vom Schlossplatz, eine kleinere Gruppe protestierte in der Kirchstraße neben der Stiftskirche, machte aber beachtichen Lärm. Dazu trug auch eine Sirene mit Handkurbel bei, die immer wieder mit lautem Heulen die Kundgebung der Rechten störte. Außerhalb des Schillerplatzes waren die rechten Hetzreden der AfD kaum zu verstehen.

Protestierende in der Kirchstraße

 

Querdenken“ – auch aktiv!
Allerdings: Zu Wahrheit gehört auch, dass gleichzeitig mehrere Hundert, laut Stuttgarter Zeitung „mehr als die angekündigten 1000“ Angehörige der „Querdenken“-Bewegung, deutlich mehr als bei der AfD, vom Cannstatter Wasen zum Gebäude des Südwestrundfunks demonstrierten, dort ihre medienfeindliche Hetze und hasserfüllte Droh-Parolen gegen Journalisten skandierten. Die Stuttgarter Zeitung attestierte der Aktion zunehmende verbale Aggressivität. Physische Gewalt habe es keine gegeben.
Hier gab es keinen organisierten Gegenprotest! Das Blatt berichtete aber auch, dass „die Anwohner der Straße die Gegner der Coronamaßnahmen mit kritischen Plakaten empfingen: >Man spaziert nicht mit Nazis< oder >Lieber Nachdenken als Querdenken< war dort an den Hauswänden zu lesen.“ Eine einzelne tapfere Gegendemonstrantin sei niedergebrüllt worden (Quelle: Stuttgarter Zeitung).