Zum 100. Todestag Lenins

Vor hundert Jahren, am 21. Januar 1924 starb Wladimir Iljitsch Lenin in Gorki im heutigen Russland und der damaligen Sowjetunion. Im April 1870 geboren, wurde dieser hervorragende Revolutionär nicht einmal 54 Jahre alt und hat doch Hervorragendes für die sozialistische Revolution in Russland und für die kommunistische Weltbewegung geleistet. In einem Lied der 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts heißt es: „Er rührte an den Schlaf der Welt mit Worten, die Blitze waren…“

Tatsächlich ist es eines der großen Verdienste Lenins, mit klaren und kämpferischen Worten den russischen Zarismus entlarvt und gegeißelt zu haben und als einzigen Ausweg aus der Misere die proletarische Revolution propagiert und organisiert zu haben. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts sich aus dem Kapitalismus entwickelnden Imperialismus setzte sich Lenin zu Beginn des 20. Jahrhundert verstärkt auseinander und erarbeitete die Theorie des „Imperialismus als Vorabend der sozialistischen Revolution“. In seiner 1916 verfassten Schrift „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“, legt er das Wesen des verfaulenden und für die sozialistische Revolution reifen Stadiums des Kapitalismus dar, der nur noch Krisen und vor allem Kriege zur Neuaufteilung der Welt hervorbringt, was der zur damaligen Zeit stattfindende Erste Weltkrieg anschaulich unter Beweis stellte. Auch die heutigen Erscheinungen des imperialistischen Kapitalismus erweisen sich, auch nach mehr als hundert Jahren, als absolut zutreffend von Lenin beschrieben. So heißt es in Bezug auf die bürgerlichen Freiheitsrechte: „Reaktion auf der ganzen Linie selbst in den fortgeschrittensten Demokratien“. Das ist es ja, was wir gerade angesichts der vielfachen Krisen und Kriege, erleben: Ausbau des Polizeistaats, zunehmende Bespitzelung fortschrittlicher Menschen und Organisationen, Sprechverbote. Auch die ständige Ursache von zwischen-imperialistischen Kriegen wird in „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ analysiert. Es ist die ungleiche „chaotische“ Entwicklung der Staaten, in denen das Monopolkapital herrscht und die daraus entstehende Rivalität zwischen imperialistischen Mächten. Wie Lenin richtig herausarbeitet, können diese Rivalitäten letztlich nur gewaltsam, durch Kriege, ausgetragen werden. Auch diese Tatsache kann man in der heutigen Weltlage nur bestätigt sehen: USA und EU bzw. NATO gegen Russland, USA mit Ländern des pazifischen Raums (z.B. Japan, Australien, Südkorea) gegen China.
Der Erste Weltkrieg und vor allem auch der Verrat der alten Sozialdemokratie, die in allen imperialistischen Ländern den Kriegskrediten zugestimmt hatten, führten in weiterem Verlauf zur Gründung von Kommunistischen Parteien, wie in Deutschland der KPD, nach dem Vorbild der russischen Bolschewiki, die Lenin seit 1903 anführte und die im November 1917 siegreich in der sozialistischen Revolution die Herrschaft des Kapitals stürzte. Zeitlebens hat er sich für den Aufbau einer einheitlichen, marxistischen und vor allem schlagkräftigen Partei eingesetzt. Schonungslos entlarvte er den opportunistischen oder revisionistischen Inhalt aller vom Marxismus abweichenden Theorien sowohl innerhalb der russischen revolutionären Sozialdemokratie als auf internationaler Ebene. Ohne die Leninschen Prinzipien ist auch heute kein Aufbau einer Kommunistischen Partei denkbar. Lenin war ab 1917 Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der RSFR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik) und ab Gründung der UdSSR 1922 der Sowjetunion. Er führte die erste Sozialistische Regierung bis zu seinem Tod, den er nach mehreren Schlaganfällen in Gorki erlitt. Lenins Leichnam ist in einem Mausoleum an der Kremlmauer aufgebahrt. Die Parteien und Organisationen in der „Internationalen Konferenz der marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen“ (IKMLPO) tragen seinen Namen bis heute mit Stolz.