Solidarität mit den Streikenden von SRW metalfloat in Espenhain (Sachsen)

Am 15. Februar war der hundertste Streiktag bei der Firma SRW metalfloat, einem Schrott- und Recyclingunternehmen des chinesischen Chiho-Konzerns. Die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sind hart: Für weniger als 2000 Euro brutto im Monat sortieren sie Metallschrott, im Dreischichtbetrieb. In ihren Blechcontainern ist es im Sommer über 40 Grad heiß und im Winter so kalt wie draußen. Überall ist Metallstaub in der Luft, der sich in die Lunge setzt.

Leere Versprechungen

Um daran etwas zu ändern sind die Kolleginnen und Kollegen seit 8. Nov. 2023 im Streik. Sie fordern einen Tarifvertrag: 8 Prozent mehr Geld, jeweils 1500 Euro Urlaubs- und Weihnachtsgeld und eine Verkürzung der Arbeitszeit von 40 auf 38 Stunden. Das ist angesichts der rasanten Teuerung und der Belastungen am Arbeitsplatz wirklich nicht zu viel verlangt. In den letzten Jahren gab es kaum Lohnerhöhungen. Zwar wurden immer wieder Lohnerhöhungen versprochen, doch es kam nichts.

Der chinesische Geschäftsführer verweigert die Tarifverhandlungen und blockiert eine Einigung. Damit verstößt das Unternehmen gegen die eigenen Unternehmensgrundsätze. Im Code of Conduct der Scholz-Recycling Gruppe, zu der SRW gehört, steht, dass das Recht auf Tarifverhandlungen respektiert, die Bildung von Gewerkschaften anerkannt und ein offener, lösungsorientierter Umgang mit der Arbeitnehmervertretung verfolgt werde.

Kampf und Solidarität

Zurecht streiken die Kolleginnen und Kollegen bei SRW weiter. „Die Stimmung bei den Streikenden ist auch nach drei Monaten noch sehr gut“, bekräftigt Kathrin Kroll, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei SRW metalfloat. „Wir kämpfen weiter für unseren Tarifvertrag. Nur so kann sich endlich was ändern.“

Und sie sind nicht allein: Täglich treffen Solidaritätsbotschaften, Delegationen und Spenden aus anderen Betrieben und IG Metall-Geschäftsstellen ein. Am hundertsten Streiktag waren zwei Kollegen des Windrad-Herstellers Vestas vor Ort. Sie haben vergangenes Jahr 123 Tage gestreikt – und am Ende einen Tarifvertrag erkämpft.

Solibotschaften bitte senden an: soli-srw(at)igmetall.de

Spenden für die Streikenden bitte überweisen an:

IG Metall
IBAN: DE 23 5005 0000 0000 0010 40
Verwendungszweck: Soli SRW

S.N.