…weil Stellenabbau und Reallohnverlust unsere Zukunft bedrohen
VW, Bosch, Audi, SAP, ThyssenKrupp – die Liste ist lang. Viele große Konzerne, insbesondere in der Industrie, führen aktuell strenge Rationalisierungen und Sparmaßnahmen durch und vernichten dadurch zehntausende Arbeitsplätze. Keine Arbeitsplatzgarantien und kein nettes Bitten halten die Arbeitgeber davon ab, Kolleginnen und Kollegen auf die Straße zu setzen, wenn sie die Möglichkeit wittern, dadurch höhere Gewinne einfahren zu können! Von hunderten Millionen bis zu mehreren Milliarden sollen in Betrieben jährlich gespart werden und das zulasten der Arbeiterinnen und Arbeiter. Man möchte die Produktivität steigern und das bedeutet letztlich: Arbeitsverdichtung und Zeitdruck werden erhöht.
Und während die Gewinnmargen steigen sollen, schrumpft unser Reallohn immer drastischer. Mit immer dreisteren Vorschlägen versuchen uns die Unternehmen in die Defensive zu drängen und versuchen noch den letzten Cent aus uns heraus zu pressen. Sogar zu Lohnverzicht versuchen sie uns in immer mehr Betrieben zu nötigen, um damit die gewünschten Dividendenausschüttungen zu ermöglichen. Kaum ein Tarifabschluss der letzten Jahre hat es geschafft, diesen Abwärtstrend aufzuhalten, geschweige denn umzukehren. In Extremfällen wie jetzt bei VW werden die Kolleginnen und Kollegen sogar zu Lohnverzicht genötigt. Um etwas zu ändern, müssen wir aktiv unsere Interessen im Betrieb und in der Gewerkschaft vertreten. Passivität und Resignation helfen nur den Unternehmern.
…weil alte und neue Regierung gegen uns arbeiten
Nachdem die Fortschrittskoalition Kürzungen in allen Bereichen durchgedrückt hat, zeigt der Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD, wohin die Reise geht: Die Steuern für Kapitalgesellschaften sollen sinken, die Altersarmut soll bekämpft werden, indem Rentner einfach weiterarbeiten „dürfen“ und die Angriffe auf den Sozialstaat sollen noch ungezügelter und umfangreicher werden.
Noch bevor die neue Koalition steht, haben CDU und SPD ein Sondervermögen von 500 Milliarden zur Aufrechterhaltung der Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen und Konzerne durchgedrückt, während der Bund gegen die 2,7 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst um jeden Cent kämpfte. Unterm Strich werden die völlig überlasteten Kolleginnen und Kollegen mit den über 570.000 unbesetzten Stellen im öffentlichen Dienst alleine gelassen und die Abwärtsspirale wird sich fortsetzen.
…weil Aufrüstung Krieg bringt
Noch vor drei Jahren reichten bereits 100 Milliarden für das Militär für eine Zeitenwende. Heute gibt es die Aussetzung der Schuldenbremse für Militär, 800 Milliarden für europäische „Verteidigung“ und weitere Milliarden für kriegstüchtige Infrastruktur – das bedeutet die größte Aufrüstung seit dem Zweiten Weltkrieg. Doch die Erzählung von Verteidigung wird unglaubwürdig, wenn wir sehen, dass sich Deutschland schon heute – entgegen der Mehrheit der deutschen Bevölkerung – durch Waffenlieferungen an die Ukraine und Israel aktiv an Kriegen beteiligt und sich durch die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen selbst zur Zielscheibe von Angriffen macht. Diese Aufrüstung macht Deutschland nicht sicherer, sondern steigert die Gefahr für die Bevölkerung erheblich! Spätestens bei der Diskussion um die Wehrpflicht wird dann auch deutlich, wer im Ernstfall den Preis zahlen wird.
…weil wir für ein besseres und sicheres Leben kämpfen müssen!
Die Angriffe von Politik und Kapital auf unsere Lebens – und Arbeitsbedingungen werden immer rücksichtsloser. Heute herrschen wieder Bedingungen, unter denen hunderttausende Arbeiter jederzeit fürchten müssen, ihren Arbeitsplatz und damit ihr täglich Brot zu verlieren. Unter denen wichtige und mühsam erkämpfte Errungenschaften der Arbeiterbewegung auf dem Spiel stehen – sei es der 8-Stunden-Tag, die Lohnfortzahlung oder auch die 40-Stunden-Woche. Unter denen die Vorbereitungen für weltweite Kriegseinsätze der Bundeswehr rasend schnell vorangetrieben werden und Deutschland zunehmend in den Mittelpunkt künftiger Kriege gedrängt wird – vor allem durch die deutsche Bundesregierung. Diese kapitalistische Gesellschaft hat uns immer weniger zu bieten und richtet sich zunehmend gegen uns.
Diesen Entwicklungen muss ein Ende gesetzt werden! Nicht nur um die bestehende Rechte und Errungenschaften zu verteidigen, sondern auch für ein besseres und sicheres Leben zu kämpfen, braucht es heute wieder eine starke Arbeiterbewegung. Anstelle des Kapitalismus brauchen wir eine andere, solidarische Gesellschaft, den Sozialismus, der aus den Mängeln des ersten Anlaufs gelernt hat. Nur die Millionen von Werktätigen besitzen die nötige Stärke und ein gemeinsames Interesse, die es erlauben, dass dieser Politik ein Riegel vorgeschoben wird. Es steht eine Menge auf dem Spiel – es ist Zeit, dass wir uns wehren!
Unser Flugblatt zum 1.Mai 1Mai2025-2