Vor 80 Jahren: Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

Die Bombardierung dieser beiden japanischen Städte im August 1945 wurde von der US-Führung als Mittel dargestellt, um den Zweiten Weltkrieg, der im Osten weiterging, so schnell wie möglich zu beenden. Doch hinter dieser offiziellen Rechtfertigung verbarg sich die Absicht des US-Imperialismus, der sich auf die Nachkriegszeit vorbereitete, vor allem, um seine Vormachtstellung gegenüber der Sowjetunion und dem Rest der Welt zu behaupten.

 

Der Hintergrund

Wie auf den Konferenzen von Moskau, Jalta und Potsdam zugesagt, bereitete sich die Sowjetunion darauf vor, gegen Japan, das sich weigerte zu kapitulieren, in den Krieg zu ziehen. Dies war ein weiteres großes Opfer für ein Land, dessen Beitrag zur Niederlage Nazi-Deutschlands unter enormen menschlichen und materiellen Verlusten entscheidend gewesen war. 300.000 Mann, mehr als 2.000 Kanonen und Mörser sowie über 1.400 Panzer wurden an dieser neuen Front mobilisiert. Die Rote Armee, unterstützt von der Mongolischen Volksarmee, fügte der japanischen Armee, die die Mandschurei seit 1931 besetzt hielt, eine schwere Niederlage zu. Dieser Einsatz spielte eine entscheidende Rolle bei der Kapitulation Japans. Die USA wollten jedoch weiterhin das Sagen haben. Am Tag vor dem Kriegseintritt der Sowjetunion ordnete Roosevelts Nachfolger Truman den Abwurf einer ersten Atombombe auf Hiroshima an. Eine zweite Bombe sollte auf Nagasaki gerichtet werden, nur wenige Stunden nachdem die Sowjets in der Mandschurei angekommen waren.

 

„Die mächtigste Waffe in der Geschichte“

Die materiellen und menschlichen Folgen der beiden Atombombenabwürfe waren schrecklich. Im Kern der Explosion wurde jede Spur von menschlichem, pflanzlichem oder tierischem Leben ausgelöscht. 140.000 Tote in Hiroshima, laut Hiroshima Peace Memorial, getötet durch die Schockwelle, die Verbrennungen und die Strahlung, zwischen 60.000 und 80.000 in Nagasaki. Von den Überlebenden starben viele in den folgenden Wochen, ohne dass irgendeine medizinische Versorgung ihre schrecklichen Schmerzen hätte lindern können. Später entwickelten andere Leukämie und Krebs.

 

Wie kam es dazu?

Im August 1939 hatten Einstein und der deutsche Wissenschaftler Leo Szilard Roosevelt davor gewarnt, dass die Nazis „neuartige Bomben von extremer Sprengkraft“ entwickeln würden. Die Entwicklung einer Atomwaffe durch die Vereinigten Staaten galt damals als Wettrennen mit Hitler-Deutschland. Doch im August 1945 war Deutschland bereits besiegt und entmilitarisiert und Japan stand kurz davor, den Krieg zu verlieren. Viele japanische Städte waren bereits mit herkömmlichen Waffen bombardiert worden, und da sich die Sowjetunion an dieser Front an der Seite der Alliierten engagierte, war die Niederlage Japans nach dem Ende des Krieges gegen Nazideutschland bereits nahe und unausweichlich. Das Prestige, das die Sowjetunion im antifaschistischen Krieg erlangt hatte, war immens, das sozialistische Lager im Westen wuchs und der Kommunismus war weltweit auf dem Vormarsch… Mit dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki wollte Truman die entscheidende Bedeutung des US-Imperialismus auf globaler Ebene anzeigen und deutlich machen, dass jeder, der sich nicht hinter die USA stellte, vernichtet werden konnte. Die Botschaft richtete sich nicht nur an die UdSSR, sondern auch an China und Nordkorea, die von der japanischen Besatzung befreit worden waren.

 

„Nie wieder Hiroshima & Nagasaki“.

Nach diesen Kriegsverbrechen von beispiellosem Ausmaß sprachen sich Wissenschaftler, darunter auch solche, die am Manhattan-Projekt beteiligt waren, aus dem die amerikanische Bombe entstand, gegen Atomwaffen aus. Im Juli 1955 unterzeichneten elf Nobelpreisträger – darunter der Franzose Frédéric Joliot-Curie – den Russell-Einstein-Appell gegen den Besitz von Atomwaffen und die nukleare Eskalation. Seit Juli 1957 ist die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) dafür zuständig, die Sicherheit und den Notfallschutz des weltweiten Nuklearparks zu überwachen und die friedliche Nutzung der Nuklearwissenschaften und -technologien zu fördern. Am 1. Juli 1968 wurde unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen ein internationaler Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen unterzeichnet. Er trat am 5. März 1970 in Kraft, aber die Liste der Länder, die über Atomwaffen verfügen, ist seitdem stetig gewachsen und umfasst heute Russland, die USA, Frankreich, China, Großbritannien, Pakistan, Indien, Israel (das sich stets geweigert hat, dass die IAEO seine nukleare Infrastruktur kontrolliert) und Nordkorea. Andere Länder wie der Iran, Saudi-Arabien, die Türkei, Japan und Südkorea verfügen über zivile Atomprogramme und Technologien, die es ihnen ermöglichen könnten, mehr oder weniger schnell in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass es keine wasserdichte Grenze zwischen ziviler und militärischer Atomkraft gibt. Unsere Partei kämpft gegen die atomare „Force de frappe“ des französischen Imperialismus und positioniert sich auch für einen Ausstieg aus der Atomenergie, einer teuren und gefährlichen Technologie, die alles andere als eine „grüne Energie“ ist.

 

(aus La Forge 07/08 2025, Zeitung der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs)