Über 10.000 gegen Gentechnik in der Landwirtschaft! 250 Traktoren fuhren durch Stuttgart!

Am 18. April gab es eine große bundesweite Demonstration gegen den
Einsatz von gen-manipuliertem Saatgut in der Landwirtschaft. An der
Spitze der Demonstration fuhren 250 Traktoren von konventionellen
Bauern und Bio-Bauern gemeinsam. Sie gemeinsam treibt die Angst vor den
unkontrollierbaren Risiken von Genfood und der zunehmenden
wirtschaftlichen Abhängigkeit von den großen Nahrungsmittel-Konzernen.
Darüber hinaus nahmen Verbraucher, Fleischer, Imker, Köche, Ärzte, Bioläden, Umweltverbände usw. an der Protestaktion teil.
Denn die EU geht in Richtung Zulassung von gen-manipulierter Nahrung,
auch wenn diese gekennzeichnet werden muss. Für die Bauern, die ihre
Landwirtschaft weiterhin gentechnikfrei betrieben wollen, bedeutet dies
die Gefahr, dass ihre Produkte durch Pollenflug von Gentechnik-Feldern,
durch Vermischung des Erbgutes zunehmend verunreinigt werden.
80% der Bevölkerung sind gegen Gentechnik in der Landwirtschaft. Doch
große Konzerne wie Monsanto (USA, kontrolliert 91% des
Gentechnik-Marktes), Bayer, BASF machen Druck für mehr Gentechnik.
Gentechnik macht die Bauern abhängig, da das Saatgut patentiert ist.
Gentechnik führt auch nicht, wie behauptet, zur Reduzierung des
Einsatzes von Pestiziden, da sich bei Insekten und Unkräutern
Resistenzen bilden.
Deshalb war der gemeinsame Protest von Erzeugern und Verbrauchern
wichtig. Einige Redner stellten die Zusammenhänge richtig heraus. Aus
dem Rahmen fiel Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD), der die
Umweltpolitik der Bundesregierung überschwänglich lobte und von der
�Marktmacht der Verbraucher schwadronierte. Er vergaß die Marktmacht
der Konzerne, die ihre Interessen ja gerade gegen die Menschen
durchpauken wollen. Immer mehr Länder werden mit Hilfe der WTO
(Welthandelsorganisation) gezwungen genmanipulierte Nahrung zuzulassen.
Je kleiner, desto leichter sind die Länder erpressbar. So haben
Kroatien und Sri Lanka letztes Jahr ihre Gesetzte gegen den Einsatz von
Gentechnik in der Landwirtschaft zurückgenommen, um von der WTO nicht
mit hohen Strafen belegt zu werden, die diese Länder nicht zahlen
können.
Weitere Informationen unter:
www.genug-wto.de
www.bund.net
www.bundjugend.de