Presseerklärung: Kampf um Jobs in virtueller Arena – Umstrittene Arbeitsplatzauktion bei „jobberlin.com“

Bei Internet-Auktionen kann man heutzutage bereits alles
Mögliche bekommen: Möbel, Golfschläger, Autos, Schaukelpferde. Arbeitssuchende
können im Netz auch ihren Job ersteigern. Anders als bei ebay gewinnt hier
allerdings das niedrigste Gebot – wer seine Arbeitskraft am billigsten anbietet
erhält den Zuschlag.

„Ich bin entsetzt,
dass wir soweit gesunken sind, dass Arbeitskräfte ersteigert werden“,
sagt
Herbert Settele, Sprecher und Kontaktperson von faxen
dicke
ArbeitslosenKombinat für Selbsthilfe und Gegenwehr und AAA
Arbeitgemeinschaft Augsburger Arbeitsloser,
beides Selbsthilfegruppe
–SHGs- und Arbeitsinitiativen.

„Man versucht mit der
Not der Menschen, die keine regulären Stellen finden, Geschäfte zu machen.
Eines zeigt allerdings die Job-Auktion deutlich: Wie billig teilweise in
Deutschland Arbeit schon geworden ist -Beispielsweise auf manchen Baustellen.
Bisher ist dies im Verborgenen geblieben“,
so Herbert Settele.

So bot sich beispielsweise vor kurzem im Portal eine
gelernte Kommunikationskauffrau für eine Stelle als Telefonistin an – für 3,50
Euro.

Settele bereitet diese Aktion „Bauchschmerzen“ und er nennt dies „modernen Sklavenhandel.“

Die Gefahr, dass Unternehmen zum Tarifbruch verleitet werden, sei groß.

Außerdem müsse es Ziel sein, sozialversicherungspflichtige
Arbeitsplätze zu schaffen und keinen Niedriglohnsektor. Leider kann unter
derzeitigen gesetzlichen Grundlagen die Versteigerung nicht verboten werden, so
Settele.

Selbst in Großbritannien und in den USA gibt’s es so etwas momentan noch
nicht.

Auszüge aus einer Presseerklärung von „Faxen dicke“ c/o Herbert Settele, Brückenstraße 25,
86153 Augsburg