90. Jahrestag der Großen Oktoberrevolution: Aufruf der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen

„Wir aber wollen die Welt umgestalten. Wir wollen
Schluss machen mit dem imperialistischen Weltkrieg, in den Hunderte Millionen
von Menschen hineingezogen (…) sind, der ohne die gewaltigste Umwälzung in
der Geschichte der Menschheit – ohne die proletarische Revolution – nicht durch
einen wirklich demokratischen Frieden beendet werden kann.“ (Lenin, Die
Aufgaben des Proletariats in unserer Revolution, April 1917, Werke, Band 24, S.
74)

 

Die Große Oktoberrevolution weckte den Enthusiasmus und die
Hoffnung unter den ArbeiterInnen und Werktätigen der Welt und ebenso den großen
Hass der Kapitalistenklasse und der Reaktion gegen die Partei der Bolschewiki
und ihre großen Führer. Es war eine Revolution ohne Vorläufer in der Geschichte
der Menschheit, eine Revolution, die „die Welt erschütterte“.

 

In Russland schuf die Revolution nicht nur einen anderen
Staat und andere Regierungen, sondern auch eine echte Zivilisation, eine höhere
Form des Lebens (die Vergesellschaftung und Kollektivierung), eine nationale
Organisation basierend auf Gleichheit und Freiheit der Völker und eine
kulturelle und wissenschaftliche Blüte, die die Welt in Staunen versetzte.

 

Die UdSSR war während Jahrzehnten ein entscheidender Faktor
in der menschlichen Geschichte; sie schaffte es, eine eiserne Einheit des
Volkes herzustellen, die es ihm erlaubte, die harten Proben zu überwinden, auf
die es gestellt wurde: Bürgerkrieg, imperialistische Intervention,
Kollektivierung und Industrialisierung, den von den Hitler-Horden angefangenen
und von den sogenannten westlichen Demokratien angestifteten Invasions- und
Vernichtungskrieg; den spektakulären Wiederaufbau des Landes in der
Nachkriegszeit, usw.

 

Von den vielen Erfahrungen und Lektionen, welche die
Oktoberrevolution uns von der Aktivität des ersten sozialistischen Staates der
Geschichte hinterlassen hat, ist es die Umsetzung des proletarischen
Internationalismus, die im berühmten Satz des Manifests der Kommunistischen
Partei formuliert ist: „Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!“. Aktiver
Internationalismus, kein bloßes Gerede wie von Sozialdemokraten und anderen.
Die Sowjetmacht setzte ihn in Russland in klarer und überzeugender Weise um.
Aus dem zaristischen Imperium machte sie eine Union von Republiken mit
freiwilligem Anschluss der Völker verschiedener Nationalität.

 

Derselben Sowjetunion wurde derselbe Internationalismus
während ihres Kampfes gegen die mit den Kerenski verbündete imperialistische
Koalition zuteil, die in den ersten Monaten der Revolution versuchte, sie zu
ersticken und einen grausamen Bürgerkrieg entfesselte. Die Matrosen der
französischen Flotte im Schwarzen Meer, angeführt vom Kommunisten Marty, die
sich weigerten, die Sowjetunion anzugreifen, sind ein Beispiel dieses
Internationalismus, der – wie sein Name gemeinsam mit dem Wort proletarisch
bedeutet – die Beziehungen zwischen den Bruderparteien auf Grundlage der
Gleichheit regeln muss, die die ungleiche Entwicklung in organisatorischer und
politischer Hinsicht in Rechnung stellen muss.

 

Der Internationalismus manifestiert sich nicht nur
zeitweilig in mehr oder weniger großartiger Weise, wie z.B. in den
Internationalen Brigaden im Kampf gegen den Nazifaschismus in Spanien, sondern
muss auch organisatorische Formen haben. So verstanden es Marx, Engels, Lenin,
Stalin und andere große Revolutionäre. Auf Grundlage der Oktoberrevolution
organisierten Lenin und andere Bolschewiki die III. Internationale, deren
Aufgabe es unter anderem war, die bolschewistischen – heute würden wir sagen:
marxistisch-leninistischen – Parteien in allen Ländern zu etablieren. Dies ist
auch heute eine geplante Aufgabe, die noch erfüllt werden muss. Die
Internationale Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und
Organisationen, IKMLPO, ist ein Ausdruck dieser Notwendigkeit, ist aber noch
davon entfernt, eine neue Internationale zu sein. Der proletarische
Internationalismus, den Lenin, Stalin, Dimitroff und andere mit glühendem
Herzen verteidigten, ist die internationale Solidarität der Proletarier der
Welt, und wie bei den Bolschewiki muss er eines der Prinzipien und Bestandteile
der wahrhaft marxistisch-leninistischen Parteien sein.

 

Ebenso folgen wir dem Beispiel der großen Anführer der
Errichtung des Sozialismus in der UdSSR und bestätigen die Unumgänglichkeit
revolutionärer Gewalt zum Sturz der Bourgeoisie und aller kapitalistischen
Kräfte, die sich gegen die Arbeiterklasse und die Völker der Welt stellen. Die
revolutionäre Gewalt ist ab einer bestimmten Phase des Klassenkampfes sein
Bestandteil. Die revolutionäre Gewalt, deren höchster Ausdruck die Diktatur des
Proletariats ist, „die Organisation der Vorhut der Unterdrückten als
herrschende Klasse zur Unterdrückung der Unterdrücker“ ist eines der
meistgeschmähten Prinzipien durch Sozialdemokraten, Revisionisten und andere
Opportunisten. Chruschtschow startete auf dem infamen XX. Parteitag eine ganze
Serie von Verleumdungen und Angriffen auf Stalin, auf die revolutionäre Gewalt
und die Diktatur des Proletariats. Stalin, der große Fortführer des Werks von
Lenin, eröffnete einen eisernen Kampf zur Anwendung dieses Prinzips, der im
Geist der Kommunisten fortdauern wird. Wir verteidigen das Werk von Stalin und
sagen mit Lenin: Ein Marxist ist nur, wer die Anerkennung des
Klassenkampfes auf die Anerkennung der
Diktatur des Proletariats erstreckt.
Hierin besteht der tiefste Unterschied des Marxisten vom durchschnittlichen
Klein- (und auch Groß-) Bourgeois.“ (Lenin, Staat und Revolution, Werke, Bd.
25., S. 424)

 

Im Laufe der großen Verwirklichungen der Sowjetmacht, ihrer
Schwierigkeiten und Probleme, entstand der große Verrat von Chruschtschow und
seiner Gefolgsleute, der das Fundament des sozialistischen Staates in der
Sowjetunion untergrub und den Enthusiasmus der Bourgeoisie und der Reaktionäre
der Welt entfesselte. Sie gehören zu den modernen Revisionisten, die – mit
verschiedenen Formen und Ausdrücken – einen Teil desselben opportunistischen
und antimarxistisch-antileninistischen Blocks bilden. Die Reaktion prophezeite
das Ende der kommunistischen Ideen, der entscheidenden Rolle des Proletariats,
der Arbeiterklasse und damit die Überflüssigkeit der kommunistischen Parteien.

 

Die Parteien und Organisationen der IKMLPO halten fest und
bekräftigen, dass die kommunistische Partei der unentbehrliche Motor ist, der
dem Proletariat Bewusstsein gibt, es organisiert und leitet als wichtigste
Kraft und im Bündnis mit der armen Bauernschaft, wo es sie gibt, und den
Volksmassen in ihrem revolutionären Kampf. Die Entwicklung des Imperialismus,
die großen Fortschritte in der Technologie, die Neuentdeckungen aller Art,
haben den Klassenkampf nicht beseitigt noch können sie ihn beseitigen. Alle
Errungenschaften des Oktobers, geführt von Lenin und Stalin, sind immer noch
aktuell; der Klassenkampf ist immer noch der Motor der Geschichte und die
kommunistische Partei ist der wichtigste Impulsgeber, beauftragt damit, das
Verständnis der Feststellung von Marx zu verbreiten: „Die Menschen können
sich nicht befreien ohne ihr eigenes Handeln, nicht durch die Laune eines
Gönners oder den Willen eines aufgeklärten Diktators.“

 

Die These vom schwächsten Kettenglied, das heißt: dort, wo
die grundlegenden Widersprüche am weitesten entwickelt sind, besonders zwischen
Proletariat und Bourgeoisie, ist ebenfalls aktuell und muss im internationalen
Kampf der Kommunisten taktisch in Rechnung gestellt werden. Dennoch wird die
imperialistische Kette nur dort in ihrem schwächsten Glied oder in ihren
schwächsten Gliedern reißen und Platz dafür geben, den Kapitalismus zu stürzen
und den Sozialismus zu errichten, wenn der Kampf von einer wahrhaft
kommunistischen Partei angeführt wird, wie die Oktoberrevolution von 1917
zeigt. Russland war ein schwaches Kettenglied des kapitalistischen Systems,
aber nicht das einzige. Es war die zuverlässig geführte kommunistische Partei,
die mit den Massen von ArbeiterInnen, Bauern und Soldaten dieses Kettenglied in
Stücke geschlagen hat, die das Winterpalais stürmte und die Macht für die
Sowjets errichtete. Dies ist eine andere der wichtigen Lektionen und
Erfahrungen dieses heroischen Ereignisses, das in den Annalen der Revolution
fortdauern und uns Orientierung geben und ermutigen wird.

 

Man kann feststellen, dass ohne eine
marxistisch-leninistische Partei, die über Mut im Kampf und eine solide
Ideologie verfügt, über Festigkeit und organisatorische Kühnheit und erfahrene
Führer, die es verstehen, Ereignisse vorherzusehen und schneller zu sein als
sie, ohne eine solche Partei können die Volksmassen kurzzeitige Erfolge und
Teilsiege erringen, aber niemals die Revolution in ihrem tiefsten Sinn
umsetzen, denn „nur eine Partei, die mit der Vorhuttheorie geführt wird, kann
die Mission des Vorhutkämpfers erfüllen“.

 

Mit der Erinnerung an den 90. Jahrestag der Großen
Oktoberrevolution, angeführt von Lenin, Stalin und anderen großen Führern der
Bolschewiki, unterstreicht und betont die Internationale Konferenz
marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen die Aktualität und
Gültigkeit des Marxismus-Leninismus für die Arbeiterklasse und die Völker der
Welt gegenüber der Serie pseudomarxistischer Theorien, wie dem Anarchismus, der
Sozialdemokratie, dem Eurokommunismus, dem Trotzkismus, den Utopisten usw. bis
hin zu denen, die heute versuchen, in der Arbeiterklasse und den
fortschrittlichen Schichten Fuß zu fassen. Viele von diesen Theorien, die von
der Bourgeoisie und ihrer Armee „kritischer“ Intellektueller aufgeworfen
wurden, sind nicht mehr als Flickenteppiche alter Ideen, die sich als neue
verkleiden und die am Schluss immer der Reaktion dienen; es sind diese neuen
Philosophen, die nichts Neues entdecken, diese Theoretiker die theoretisieren
und die Kraft der Aktion, der Praxis gering schätzen und ignorieren; ihre
Analysen sollen nicht dazu dienen, Schlussfolgerungen zu ziehen, sondern
theoretisieren mit dem Ziel, vorgefasste Schlüsse zu erklären. Es sind diejenigen,
die sagen, der Marxismus sei überholt, der Leninismus widerspreche dem
Marxismus usw. Sie schütteln sich Theorien aus dem Ärmel die „über das Kapital
hinausweisen“. Für uns ist der Marxismus zusammen mit den großen und genialen
Beiträgen von Lenin (der Marxismus-Leninismus) nicht nur aktuell. Von seiner
korrekten Anwendung hängen der Fortschritt der proletarischen, revolutionären
Massen, ihre Verwurzelung unter den Volksmassen, der Impuls des lebenswichtigen
Kampfes zum Sturz und zur Vernichtung des Kapitalismus und zur Errichtung des
Sozialismus ab.

 

Wiederholen wir die schon klassische Aussage: „Der
Marxismus-Leninismus ist die Wissenschaft von den Gesetzen der Natur und der
Gesellschaft zur Revolution der ausgebeuteten Massen. (…) Er ist die
Ideologie der Arbeiterklasse und ihrer kommunistischen Partei.“
Er ist eine
lebendige Wissenschaft, eine Wissenschaft in Bewegung. Er ist in den Händen der
Kommunisten kein Katechismus oder Dogma und wird es niemals sein, sondern ein
Wegweiser für die Aktion und die dialektische Analyse. Wie Lenin unterstrich:
„Ohne revolutionäre Theorie kann es keine revolutionäre Bewegung geben.“

Zum Abschluss wollen wir die Worte Lenins wiederholen: „Dem
russischen Proletariat ist die große Ehre zuteil geworden, anzufangen, aber es
darf nicht vergessen, dass seine Bewegung und seine Revolution nur ein Teil der
weltweiten revolutionären proletarischen Bewegung sind.“

 

  • ES LEBE DIE GROSSE OKTOBERREVOLUTION!
  • ES LEBE DER MARXISMUS-LENINISMUS!
  • ES LEBE DER PROLETARISCHE INTERNATIONALISMUS!

 

Oktober 2007

Dieser Aufruf wird von der Organisation für den Aufbau einer
Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands unterstützt.