Let’s push things forward!

Alles klar?

Jedenfalls unter diesem Motto führte die neu gegründete Antifaschistische Jugend Rems-Murr (AJRM) ihre “Antifa-Actiondays” durch. Mit Informationsveranstaltungen an 4 Tagen Ende Mai versuchte die Antifa-Jugend die Bevölkerung aufzuklären und zu mobilisieren. Themen waren dabei neofaschistische Strukturen im Rems-Murr-Kreis (Nähe Stuttgart) und die Entwicklung des Neofaschismus in Deutschland.

Der Rems-Murr-Kreis macht seit Jahren von sich reden, gilt er doch als beliebtes Rekrutierungs- und Organisationsfeld der Neonazi-Szene in Baden-Württemberg. Wie selbstverständlich treten Neonazis bei Stadtfesten auf. Der NPD gelang es auch einen Landesparteitag durchzuführen mit (unterstützender) Geheimhaltung durch die örtlichen Behörden. Im April 2011 jagten 30 bewaffnete Neonazis mehrere Jugendliche mit Migrationshintergrund über mehrere Gärten und zündeten eine Hütte an, in der einige der Jugendlichen Schutz gesucht hatten.

Auch die Aktionstage waren begleitet durch Drohungen und Farbanschläge aus der neonazistischen Szene.

Am Samstag, den 2. Juni fanden sich zum Abschluss der Kampagne ca. hundert Antifas zu einer Demonstration in Waiblingen ein. Die Demo wurde von Anfang an von bürgerkriegsmäßig ausgerüsteter Bereitschaftspolizei begleitet. Eine Zwischenkundgebung vor der örtlichen CDU-Zentrale wurde gestaltet vom Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region. Die Rede befasste sich kritisch mit der „Extremismustheorie“ sowie mit Verstrickungen der CDU mit der rechten Szene. Unter immer schärferer Bedrängung durch die Polizei kam die Demonstration durch die Innenstadt am Postplatz an. Dort auf der Abschlusskundgebung forderte ein Redner der Initiative Rems-Murr Nazifrei! Eine geschlossene antifaschistische Bewegung. Ein Sprecher der VVN-BdA betonte ebenfalls, dass der Kampf gegen den europaweit erstarkenden Faschismus auf eine ganz breite Basis gestellt werden muss, wenn er erfolgreich geführt werden soll. Er forderte das Verbot der NPD.

Die Antifaschistische Jugend Rems-Murr schätzt ihre Aktionstage als Erfolg ein, bemerkt selbst aber, dass es noch einiges zu tun gibt um weitere Kreise zu erreichen.