Erhört die Hungerstreikenden in der Türkei!

In 68 türkischen Gefängnissen befinden sich seit dem 12. September mehr als 700 politische Gefangene im Hungerstreik. Die Streikenden fordern eine friedliche und demokratische Lösung der Kurdenfrage, die Akzeptanz der kurdischen Sprache im Unterricht und vor Gericht und ein Ende der Isolationshaft von PKK-Führer Abdullah Öcalan. Seit dem 05.11.2012 nehmen weitere 10 000 Inhaftierte beim Hungerstreik teil.

Die DIDF-Jugend solidarisiert sich mit den Hungerstreikenden in der Türkei.

An jedem weiteren verstrichenen Tag wird der Gesundheitszustand der Streikenden schlechter. Jeden Moment kann die Nachricht von Toten kommen. Die AKP Regierung muss auf die Forderungen der politisch Gefangenen eingehen und die Schreie der Bevölkerung „edi bese, yeter artik“ nach Frieden erhören. Die friedliche und demokratische Lösung der Kurdenfrage ist schon längst überfällig“, erklärt Yusuf As aus dem Bundesvorstand. „Die heuchlerische Politik des türkischen Staates hat schon vielen Menschen sowohl von der kurdischen Seite als auch von der türkischen Seite das Leben gekostet. Die türkische Regierung gibt zwar seit Jahren vor, an einer demokratischen Lösung der Kurdenfrage interessiert zu sein, geht aber aggressiv gegenüber Kurden vor. Seit 2009 wurden mehr als 7000 kurdische Oppositionelle, unter anderem Kommunalpolitiker, Funktionäre der Partei für Frieden und Demokratie (BDP), Journalisten und Intellektuelle verhaftet. Militärische Schläge gegen die kurdische Zivilbevölkerung gehen unvermindert weiter“ fügt er hinzu.

Erdogans Lügen, es gäbe keinen Hungerstreik in den Gefängnissen und es wäre alles nur eine Show, deckt sein eigener Minister wieder auf, der die Gefängnisse besucht hat. Doch dass die Stimme des kurdischen Volkes nicht von Erdogans Lügen übertönt werden kann, zeigen weitere 10.000 Inhaftierte, die sich seit dem 5. November dem Hungerstreik anschließen. Solange die Kurdenfrage in der Türkei nicht gelöst ist, solange wird es keine Ruhe, keinen Frieden und keine Demokratie in der Türkei geben“, ergänzt Bahar Güngör aus dem Bundesvorstand.