Abgewirtschaftet II: Mit Hauen und Stechen Kampf um die Posten – von SPD bis AfD

Wie abgewirtschaftet das herrschende System ist, haben die wenigen Tage nach der Bundestagswahl erneut gezeigt.

In der SPD musste der abgewirtschaftete „Hoffnungsträger“ Martin Schulz recht schnell merken, dass seine Bäume nicht mehr in den Himmel wachsen und die „Solidarität“ seiner Partei rasch verflogen ist. Er wollte seinen eigenen Generalsekretär Hubertus Heil als Parlamentarischen Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Doch der rechte „Seeheimer Kreis“, zu dem auch Schulz sich zählt, wollte den Posten für einen der ihren: Carsten Schneider. Der Kampf um die Posten ist in der SPD, die nun deutlich weniger lukrative und einflussreiche Positionen zu vergeben hat, schärfer geworden.

Die neue Fraktionsvorsitzende, Andrea Nahles, ist wohl so verzweifelt angesichts der horrenden Wahlverluste, dass sie zu dümmsten Stammtischparolen Zuflucht sucht. Sie kündigte an, dass die neue Regierung „etwas auf die Fresse bekomme“. Inhalte? Fehlanzeige! Hält sie die Arbeiterklasse und das Volk für so dumm, dass sie auf solchen inhaltsleeren Klamauk hereinfallen? Und wer glaubt schon, dass die SPD irgendjemand auf die Fresse haut, der die Interessen des Kapitals vertritt? Eher glaubt man ihr, dass sie den Arbeitern und dem Volk „auf die Fresse haut“ wie bei Hartz IV.

In der CDU macht sich schon jetzt Unmut über Kanzlerin Merkel breit. Andere drängen an die Macht, müssen sich aber noch bedeckt halten. So schießt man gegen den getreuen Knappen von Merkel, Wolfgang Schäuble, der auf den Posten als Parlamentspräsident abgeschoben wird. Man braucht ja auch freie Ministersessel, die man sich zudem nun mit drei Pöstchen hungrigen Parteien teilen muss: CSU, Grüne und FDP. Hinter den Kulissen ist das Gerangel um die Verteilung der Beute groß.

In der CSU sieht es nicht besser aus. Im Gegenteil! Mittlerweile wird dort offen am Stuhl von Parteichef Seehofer gesägt. Retten konnte er seinen Kopf nur mit der sowieso selbstverständlichen Zusage, dass es auf dem nächsten Parteitag Neuwahlen gibt. Er hofft, dass er bis dahin nach der grandiosen Niederlage wieder innerparteilich Kräfte sammeln kann. Seine Gegner, die seine Pöstchen beerben möchten, erhoffen sich, ihn weiter schwächen zu können.

Aber auch die „siegreiche“ AfD gibt ein Jammerbild ab. Frauke Petry Ex-Frontfrau warnt vor dem radikalen Rechtskurs und geht. In NRW und Mecklenburg-Vorpommern verlassen mehrere Landtagsabgeordnete die Partei. Petry hat den Machtkampf gegen die noch weiter rechts stehenden wie Gauland verloren. Ihre glanzvolle Karriere in der AfD war sowieso am Ende und sie war mitverantwortlich für diese Entwicklung. Die neuen „Köpfe“ der AfD, Gauland und Weidel, tun so als ob nichts geschehen sei. Doch! Die AfD hat sich als ganz normale Pöstchenjäger-Partei erwiesen, in der um die Macht gerangelt wird. Ihr selbst verbreiteter Ruf, ganz anders zu sein, zerschellt immer mehr an der Realität.

Und die Interessen der Wähler? Der Arbeiter und des Volkes? Davon hört man nichts!!! Es geht darum, wie man weiter herrscht und möglichst viele Pöstchen und Macht an sich reißen kann. Ein abgewirtschaftetes System!

Also gilt der alte Grundsatz der Arbeiterbewegung:

Um uns selber müssen wir uns selber kümmern!

Bereiten wir uns darauf vor, für unsere Interessen gegen neue Angriffe zu kämpfen, auf die Straße zu gehen und zu streiken!