Neonazi-Konzert in Themar: Polizei schaute zu

Bei dem Neonazi-Konzert in Themar in Thüringen im Sommer diesen Jahres schaute die Polizei bei zahllosen Straftaten zu.

Wurde beim G20-Gipfel in Hamburg geschrien, man dürfe keine rechtsfreien Räume dulden, so erhielten die Rechten in Thüringen ohne Probleme einen rechtsfreien Raum. Die Polizei schaute zu, wie der Hitlergruß hundertfach gezeigt und dazu von der Bühne aufgerufen wurde. Sie schaute zu, als faschistische Mord- und Hetzlieder von der Bühne gespielt wurden, die auf dem Index stehen und verboten sind. Ein Polizeisprecher gab zu, dass sich die Polizei bei der angeblich öffentlichen Veranstaltung nicht in das Zelt traute. In Hamburg hatte man über 20.000 Polizisten mit Wasserwerfern und teilweise militärischer Ausrüstung aufgeboten, um die Mächtigen der Welt zu schützen und Hamburg zu einer Polizeistadt zu machen. In Themar war die 900 Polizisten froh, dass sie von den 6.000 Neonazis keine Prügel bezogen.

Um zu zeigen, wie hart sie gegen die Neonazis vorgegangen sei, log die Polizei hinterher. Sie behauptete, sie habe von 440 Neonazis die Personalien festgestellt; tatsächlich waren es nur 52. Wie die Polizei zugab, können die meisten festgestellten Straftaten gar nicht verfolgt werden. „Maximal Einzelne“ könne man überführen und anklagen.

Trotz 35 Euro Eintritt hat ein Gericht in Thüringen die Hetzveranstaltung als „nicht kommerziell“ und als „politische Versammlung“ eingestuft, sodass die Nazi-Organisatoren nicht für den Polizeieinsatz zahlen mussten.

Als die Polizei immer mehr Straftaten feststellte, hat sie mit den Veranstaltern das Gespräch gesucht und sie „ermahnt“, das doch bitte bleiben zu lassen. Man kann sich vorstellen, wie sich da die Neonazis geschüttelt haben, allerdings vor Lachen. Und selbstverständlich haben sie einfach weitergemacht und die Polizei hat weiter zugeschaut.

Nun muss man wissen, dass Thüringen von einer Linke-SPD-Koalition unter Führung der Linken, die den Ministerpräsidenten Bodo Ramelow stellen, regiert wird. Doch Thüringen ist mittlerweile ein Zentrum für Neonazi-Konzerte geworden, weil man da nichts zu befürchten hat.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz übrigens findet: „Während der Veranstaltung achteten die Organisatoren weitgehend auf die Einhaltung der behördlichen Auflagen… Insgesamt war die Anzahl der von der Polizei aufgenommenen Delikte… angesichts der hohen Besucherzahl relativ gering.“ Die hundertfachen Hitlergrüße während des Konzertes wurden von der Polizei in einem Verfahren zusammengefasst und zählen so nur als eine Tat.