Venezuela: Heuchler am Werk!

US-Präsident Donald Trump hat seine Liebe zum venezolanischen Volk entdeckt und Macron, Merkel und viele andere dazu. Sie heulen und jammern, dass sie dem armen venezolanischen Volk helfen, Lebensmittel und dringend notwendige Medikamente liefern wollen. Und die „böse“ Regierung blockiert die Grenze. Da sind sie empört.

Erstaunlich!


Trump hat seinem eigenen Volk die Krankenversicherung radikal zusammengestrichen. Selber zahlen, lautet die Devise. Da gibt es keine Geschenke! Der US-Imperialismus hat seit vielen Jahren eine Blockade gegen Venezuela verhängt. Medikamente, Lebensmittel durften nicht ins Land. Eine Hungerblockade! Nun wurden die Konten der venezolanischen Regierung in den USA gesperrt und dem selbst ernannten Marionetten-Präsidenten der USA, Guaidó, für „humanitäre Hilfe“ zur Verfügung gestellt. Diebstahl für dessen Propaganda! Der Vertreter des US-Imperialismus soll „menschlich“ dargestellt werden. Wenn er erst einmal an der Macht ist, kann der das venezolanische Öl (die größten Reserven weltweit) den großen US-Energiekonzernen übereignen. Da sind die paar Millionen „humanitäre Hilfe“ mit den Milliarden Profiten schnell wieder reingeholt.

Gerade wieder ging der Mord an Kashoggi als kleine Meldung durch die Medien. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, der reale Herrscher in Saudi-Arabien, soll laut dem US-Geheimdienst CIA bereits im September 2017 geplant haben, Kashoggi ermorden zu lassen. Trump jedoch „glaubt“, dass Salman mit dem Mord nichts zu tun hat. Und die Bundesregierung? Nach ein paar „Protesten“ läuft das Geschäft mit der brutalen Diktatur wie geschmiert weiter. Bei Saudi-Arabien hört man nichts davon, dass ein Gegenpräsident unterstützt und anerkannt wird.

Oder Erdogan in der Türkei? Obwohl er zigtausende hinter Gittern gebracht und eine „demokratische“ Diktatur errichtet hat, in der die wichtigsten Oppositionskräfte ausgeschaltet bzw. mundtot gemacht wurden, hört man nichts davon Hilfsmaßnahmen für die demokratische Opposition oder von humanitärer Hilfe. Die Bundesregierung, die im Falle Venezuelas hochmoralisch ist und Tränen m das arme Volk vergießt, hat bei der Türkei ein paar lauwarme und wohlfeile Worte fallen lassen, um dann wie bisher weiterzumachen. Man braucht den Partner, der mit harter Hand sein Volk im Griff hat und lästige Flüchtlinge der imperialistischen Kriegspolitik von Europa fern hält.


Humanitäre Hilfe“ der NATO und des US-Imperialismus konnten wir beim Irak-Krieg, beim Überfall auf Libyen und jetzt in Syrien hautnah miterleben. Länder wurden zerstört, zigtausende wurden ermordet, Millionen zur Flucht gezwungen. Merkwürdigerweise gibt es in all diesen Ländern viel Öl, so wie in Venezuela.

Ein weiteres aktuelles Beispiel: Gerade lässt der ägyptische Diktator und Präsident Abdel al-Sisi, der bei seinem Putsch angekündigt hatte, nach 8 Jahren abzutreten, das ihm hörige Parlament eine Verfassungsänderung beschließen. Damit kann weitere 12 Jahre bis 2034 im Amt bleiben. Die Stuttgarter Zeitung vom 9.2.19 nennt das einen „kalten Staatsstreich“. Richtig! Und wo bleibt die Empörung unserer Moralapostel? Die Stuttgarter Zeitung meint dazu:

Ernsthafter Widerstand gegen den geplanten Verfassungscoup ist nicht zu erwarten, weder im Inland noch im Ausland. „Die Öffentlichkeit ist erschöpft, verängstigt und apathisch“, twitterte dieser Tage ein bekannter Blogger. US-Präsident Donald Trump sei freundlich gesinnt. Die europäischen Staatschefs schätzten die Waffengeschäfte mit Kairo und die Kontrolle der Migration.“ Man sieht die „edlen“ Motive dieser „humanitären Helfer“!

Es zeigt sich also: Es geht nicht um „humanitäre Hilfe“. Den edlen Moralaposteln geht es um Macht und um die Milliarden aus dem Ölgeschäft!

Der selbst ernannte „Präsident“, Marionette von Gnaden des US-Imperialismus, hat übrigens gerade erklärt, dass er eine von ihm „autorisierte“ US-Militärintervention nicht ausschließen könne. Das wird dann „humanitäre Hilfe“ mit Bomben, Granaten und Maschinengewehren – genau wie im Irak, Libyen, Syrien und vielen anderen Staaten.

Imperialisten, Hände weg von Venezuela!

Nehmt an Aktionen gegen die imperialistische Intervention teil!