Luxemburg-Liebknecht-Demonstration 2022 in Berlin

Am 9. Januar fand in Berlin die alljährliche Demonstration in Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg statt. Wie immer lief der Demonstrationszug durch Berlin zur Gedenkstätte der Sozialisten, dieses Jahr jedoch erfreulicherweise ohne Zwischenfälle, bei denen der Demonstrationszug brutal angegriffen oder schikaniert wurde (siehe Bericht vom letzten Jahr: https://www.arbeit-zukunft.de/2021/01/11/gedenken-an-luxemburg-und-liebknecht-in-berlin-trotz-polizeigewalt/).

Die Teilnehmer kamen somit nach erstaunlich kurzer Zeit am Friedhof an. Nach Angaben der Veranstalter waren es rund 7.000, nach unserer Einschätzung nicht ganz so viele, aber mehrere tausend. Gegenüber dem Vorjahr war es eine Steigerung.

Das Bild der Demonstration prägten wie jedes Jahr die verschiedenen Blöcke der Organisationen, die geschlossen liefen und nach außen wahrscheinlich allem voran Gespaltenheit vermittelten, anstatt die Aktualität des Kampfes von Luxemburg und Liebknecht inhaltlich zu unterstreichen. Dies wurde nur an einzelnen Stellen wirklich geschafft, zum Beispiel im sichtlich größer werdenden Jugendblock, wo Redebeiträge sowie Transparente vielfältige Themen abdeckten.

Am Friedhof angekommen gab es wie immer viele Stände und Möglichkeiten, sich mit Essen und Trinken sowie Literatur zu versorgen. Hier wurde sich ausgetauscht und geplaudert, bevor alle langsam den Heimweg antraten.

Der Info-Stand von Arbeit Zukunft war mit der Ankunft der Demo umringt. Zeitungen, Broschüren, CD’s waren der Renner. Das Buch von Grover Furr „Chruschtschows Lügen“ war die Nr. 1 und auch recht schnell verkauft.

»Geschändet, entehrt, im Blute watend, von Schmutz triefend – so steht die bürgerliche Gesellschaft da, so ist sie«, schrieb Rosa Luxemburg 1916 in »Die Krise der Sozialdemokratie«. Vor 103 Jahren wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht für ihren Kampf gegen Krieg und Kapitalismus von rechten Freikorpssoldaten im Auftrag der sozialdemokratischen Führer wie dem Bluthund Gustav Noske ermordet.

Es bleibt zu hoffen, dass sich der Charakter der Demonstration mit dem Wachsen und der Stärkung der kommunistischen Bewegung verändert und das Gedenken an Luxemburg und Liebknecht somit in Zukunft noch mehr Menschen zugänglich gemacht werden kann – denn ihr Kampf ist in Zeiten steigender Kriegsgefahr, sich stärkendem Faschismus und ökonomischer Krise aktuell wie eh und je.

Video zu einem tollen Redebeitrag der Jugend:

https://www.facebook.com/ijvhamburg/posts/1801566543376154