Foto: Putin kniet vor dem Denkmal des russischen Zaren Alexander III. nieder und ehrt diesen Unterdrücker der Arbeiterklasse und des Volkes
1320 Lenin-Denkmäler wurden in der Ukraine alleine im Jahr 2016 abgerissen, 51 500 Straßen wurden umbenannt, marxistisch-leninistische Symbole sind verboten. Putin steht der Befeuerung des Antikommunismus in nichts nach. Er schaffte 2005 den gesetzlichen Feiertag zum Gedenken an die Oktoberrevolution ab. Putin ist kein Kommunist und war es auch nie. Er unterdrückt Marxisten-Leninisten und die Arbeiterbewegung brutal. In seiner Grundsatzrede am 21. Februar 2022 sagte er an die ukrainische Führung gerichtet:
„Sie wollen Entkommunisierung? … Nun für uns ist das vollkommen in Ordnung. Aber sie sollten nicht, wie man schön sagt, auf halbem Weg stehen bleiben.“
In den bürgerlichen Medien wird Putin aber nicht als Antikommunist behandelt. Vielmehr wird suggeriert, sein Regime stünde doch irgendwie in der Nähe zum Kommunismus beziehungsweise stünde in der Tradition der sozialistischen Sowjetunion.
Am 5. Mai 2021 wurde in Gatschina, unweit von St. Petersburg, ein Denkmal für den russischen Zaren Alexander III. enthüllt. Bei den Feierlichkeiten war auch der russische Präsident Wladimir Putin anwesend. Er kniete vor dem Denkmal nieder, legte Blumen nieder und hielt dann eine
enthusiastische Rede — „Die Ära Alexanders III. gibt uns ein Beispiel…“, „Der Zar hat seinem Volk treu gedient“,
„Alexander III. ist ein Fels in der Brandung, super“… Putin nannte Alexander III. sogar „Der Zar war ein Friedensstifter“. Um es gelinde auszudrücken – das Erstaunen ist grenzenlos. Hat Putin wirklich so wenig Ahnung von der Geschichte…?