Weitere Berichte vom Antikriegstag

München

Zum diesjährigen Antikriegstag hatte in München das Münchner Friedensbündnis und das Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus zu einer Kundgebung am Samstag, den 31. August von 14:00 bis 17:00 Uhr, auf dem Marienplatz aufgerufen. Dem Aufruf waren etwa 150 bis 200 Teilnehmer gefolgt, die vor dem Münchner Rathausplatz mit Transparenten und Fahnen gegen die wachsende Kriegsgefahr, die Kriegsdrohungen der USA gegen den Iran und die zunehmende Militarisierung Deutschlands und der EU demonstrierten.

Wie auf dem Marienplatz, einem Touristenmagnet in der Münchener Innenstadt, der am Samstagnachmittag auch von vielen Kauflustigen frequentiert wird, war die Außenwirkung der Kundgebung nicht sehr groß. Vereinzelt blieben Leute stehen und horchten einer der Reden zu. Sonst blieb man doch weitgehend unter sich, d.h Friedensinitiativen, Linke, DKP, MLPD, FDJ etc. Positiv fand ich, dass KollegInnen der Gewerkschaft Ver.di ein eigenes Flugblatt verteilten.

Unser Flugblatt konnte ich auf der Kundgebung sehr gut verteilen. Einige Zeitungen wechselten auch den Besitzer.

Ein blinder Zuhörer der Kundgebung sagte zunächst, er könne unser Flugblatt nicht lesen. Ich las ihm dann die Zwischen-Überschriften und unsere Forderungen „Wir sagen NEIN zur Aufrüstung!“ etc. vor. Jedes mal nickte er dazu mit dem Kopf. Das war für mich ein schönes Erlebnis.

SN

Stuttgart

Ein breites Bündnis hatte in Stuttgart zu Aktionen und einer Kundgebung am 31.8. aufgerufen. Von 12 bis 14 Uhr gab es in der Königstraße, der Haupteinkaufsstraße Stuttgarts, Informationsstände und Flugblattverteilung. Wir waren mit unserem Flugblatt dabei. Leider muss man sagen, dass viele so in ihrem Konsumrausch versunken waren, dass sie nichts davon wissen wollten. Dafür kam es bei denjenigen, die das Flugblatt nahmen, immer wieder zu intensiven Diskussionen und positiven Reaktionen. Ähnlich erging es auch den Ständen verschiedener Organisationen.

Ab 15 Uhr gab es dann eine Kundgebung beim Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Karlsplatz. Eingeklemmt zwischen einem Flohmarkt und dem Weindorf sowie „verschönert“ durch Bauzaunabsperrungen hatte die Kundgebung dennoch eine gute Resonanz. Rund 200 nahmen teil. Immer wieder blieben Passanten stehen und hörten zu. Hier verteilten wir viele Flugblätter – auch an Passanten. Wir zogen eine gemischte Bilanz: Einerseits spürte man bei einigen ein Aufwachen angesichts der sich zuspitzenden Konflikte zwischen den Großmächten, andererseits gab es aber auch eine Ignoranz von Menschen, die sich lieber ihrem Konsum widmen, als sich von unbequemen Themen wie Aufrüstung und Krieg stören zu lassen.

In Köln, Hamburg, Gera und anderen Städten wurden ebenfalls Flugblätter von uns verbreitet.