SIXT geht massiv gegen Betriebsratsgründung vor!

SIXT der bekannte Marktführer in Autovermietungen hat keinen einzigen Betriebsrat. Das wollen Kolleg*innen in Düsseldorf am Airport mit der Gewerkschaft ver.di gemeinsam ändern. Doch sie sind seit Monaten heftigen Repressionen ausgesetzt. Trotzdem sind sie weiterhin aktiv für Ihr Recht, einen Betriebsrat zu gründen, um Arbeitsbedingungen zu verbessern. SIXT reagierte, nachdem von drei Kolleginnen zur Gründung eines Betriebsrats zu einer Wahlversammlung eingeladen wurde, mit Kündigungen und Freistellungen. Diese Kolleginnen sind seit August 2021 aktiv für die Einleitung einer Betriebsratswahl.

Es gab dreimal Versuche eine erfolgreiche Wahlversammlung durchzuführen wo ein Wahlvorstand gewählt werden sollte. die immer wieder seitens der Geschäftsführung unterbunden wurden, so die Gewerkschaft. Für Arbeitsausfall sowie Rechtsbeistand während der zuvor abgesagten Versammlung forderte Sixt 1500 Euro Schadensersatz von den drei Initiatorinnen.

SIXT reagiert mit Kündigungen in Düsseldorf und Frankfurt

Vor dem ersten Versuch kam es zur Kündigung und Freistellungen, im zweiten Anlauf hätte man einen nicht ausreichend großen Raum gemäß den Pandemiebestimmungen angemietet, und wieder kam es zu Kündigungen der Kolleginnen. Der dritte Versuch war im Januar. Diesmal steuerte die Geschäftsführung durch den Betriebsleiter und 18 weitere Beschäftigte eine Teilnahme an der Wahlversammlung wo alle 18 gegen die drei aktiven Kolleginnen stimmten, somit gibt es weiterhin keinen Wahlvorstand.

Jetzt wird ver.di einen Wahlvorstand per Arbeitsgericht einsetzten lassen.

Auch am Frankfurter Standort bekamen Kolleginnen eine Kündigung nach ersten Einleitungsversuchen für eine Betriebsratswahl. Auch dort will die Gewerkschaft einen Wahlvorstand durch das Arbeitsgericht durchsetzen.

Verdi stellt Strafantrag gegen SIXT

Wegen massiver Einschüchterung und Repressionen gegen die SIXT Beschäftigten, hat ver.di einen Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft beantragt. Nach Paragraf 119 des Betriebsverfassungsgesetzes wird man mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft, wenn man eine Wahl des Betriebsrats behindert oder beeinflusst. Doch in der Realität, also in der Praxis ist das kaum möglich. Jetzt plant angeblich der Arbeitsminister dies etwas zu ändern. Er will das Gesetz ändern, sodass Staatsanwaltschaften künftig auch ohne vorliegende Anzeige einem Verdacht nachgehen können. Das ist unbedingt nötig, die Theorie muss auch in der Praxis ausnahmslos angewendet werden. Alle Arbeitgeber, die so handeln, müssen bestraft werden. Freie Betätigung für aktive Arbeiter*Innen und Gewerkschaften in Betrieben müssen gewährleistet werden.

Mahnwache der ver.di – Solidarität jetzt!

Hier werden nicht nur Autos auf die Straße gesetzt, sondern auch Beschäftigte, unter diesem Motto führt die ver.di wöchentlich am Düsseldorfer Airport in der Terminal-Halle vor dem SIXT Schalter eine Mahnwache durch, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Dort werden die Passagiere des Flughafens aber auch andere Beschäftigte aus dem Airport über die Lage informiert, und dort kann man sich mit dem Kampf solidarisieren. Diese Auseinandersetzung verdient vollste Solidarität, denn solche Maßnahmen seitens Unternehmen werden immer öfter gegen Arbeiter*innen angewendet. Diese Zustände können durch Intensivere Solidarität geändert werden. Es ist höchste Zeit die organisierte Macht der Arbeiter*innen zu stärken.

Solidaritätsschreiben kann man per E-Mail an oezay.tarim@verdi.de schicken.

Cayan Kartal/Arbeit-Zukunft