Profite explodieren! Reallöhne sinken!

Stoppen wir den Lohnraub!

Das Leben wird rasant teurer und für viele Menschen immer schwerer. Hatten wir noch für März eine Inflation von 7,3%, so lag sie im April bei 7,4%, Tendenz steigend! Inzwischen erklären selbst bürgerliche Ökonomen, dass es mit der Inflation weiter gehen wird und diese sich sogar beschleunigen kann.

Da Energie (Strom, Heizkosten) deutlich über dem Durchschnitt teurer wird und Lebensmittelpreise vielfach sogar weit über dem Durchschnitt ansteigen, wird es für viele Menschen immer schwerer, Grundbedürfnisse wie Wohnung und Lebensmittel zu bezahlen. Der Gürtel ist schon eng geschnallt und muss noch enger geschnallt werden.

Lagen Ende 2021 bereits knapp 14 Millionen Menschen unter der offiziellen Armutsgrenze, steigt diese Zahl aktuell Monat für Monat. Bei Kindern, die von Hartz-IV leben müssen, gibt es monatlich 121,10 €, also ca. 4 Euro täglich für Essen und Trinken! Gesundes Essen? Unmöglich! Für die Wohnung gibt es 14,28 € pro Monat. Das reicht in vielen Städten für 1,5 m²! Kindgerechte Unterbringung in einer Schuhschachtel?

Mit der aktuellen Inflation wird das noch krasser. Ach ja: Zum 1.1.22 gab es eine „Erhöhung“ um 2 Euro/Monat! Sozialstaat? Lächerlich!

Krise und Krieg: Gute Zeiten für die Profite!

Auf der anderen Seite vermeldet das Großkapital satte Gewinne. In der Mai-Ausgabe hatten wir berichtet, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall seinen Aktienkurs um 64,5% steigern konnte. Wir müssen das korrigieren. Denn mittlerweile ist der Rheinmetall-Aktienkurs um 144% in die Höhe geschnellt. Und übrigens: Rheinmetall fordert von der Ukraine für die Lieferung von Marderpanzern 70% mehr als von Jordanien. Das nennt sich selbstlose „Hilfe“! Ein satter Kriegsgewinn! Klar, dass Rheinmetall da gerne mehr Panzer liefern möchte.

Aber nicht nur Rheinmetall und andere Rüstungsschmieden profitieren derzeit. Bereits während der Corona-Pandemie stieg das Vermögen der zehn reichsten Deutschen von 144 Mrd. € im März 2020 auf 256 Mrd. € im November 2021. Während die Löhne schrumpften, viele mit Kurzarbeit über die Runden kommen mussten, haben sich diese Leute an der Krise bereichert. Und so geht es aktuell mit dem Krieg weiter. Mercedes-Benz meldete die Ausschüttung von 5,35 Mrd. € Dividenden. BMW und VW melden 4 Mrd. €. Die Ölkonzerne nutzten den Krieg in der Ukraine vor allem dazu, ihre Gewinne massiv zu steigern. Im ersten Quartal 2022 meldete Shell 6,7 Mrd. € Gewinn, Total 4,7 Mrd. € und ExxonMobil 5,3 Mrd. €. Und das geht munter so weiter.

Das wahre Gesicht des Kapitalismus

Krise und Krieg zeigen das wahre Gesicht des Kapitalismus! Zwar wird täglich von der Regierung versprochen, man wolle die „Lasten gerecht verteilen“ und alles „sozial abfedern“. Leere Versprechungen! Damit werden wir hingehalten! Da gibt es das 9-Euro-Ticket und Spritpreis-Subventionen, da gibt es eine Energie-Pauschale und ähnliches. Doch jeder weiß, dass das niemals reicht. Es sind ein paar Beruhigungspillen. Das wissen natürlich auch die, die uns damit betrügen wollen.

Die Zahlen, die wir hier bringen, sind ja kein Geheimwissen. Selbstverständlich kennt die Regierung sie und sogar detaillierter und besser. Das veranlasst sie aber nicht, gegen die Konzerne, gegen das Großkapital vorzugehen. Im Gegenteil! Für die Konzerne gibt es Subventionen und Steuererleichterungen, während selbst kleine Selbständige und Unternehmer um ihre Existenz bangen. Der Markt wird „bereinigt“, die Konzentration des Kapital vorangetrieben.

Wie sagte schon Bertolt Brecht 1934:

Reicher Mann und armer Mann

standen da und sahn sich an.

Und der Arme sagte bleich:

Wär‘ ich nicht arm, wärst du nicht reich!“

Es ist daher dringend notwendig, dagegen zu kämpfen und die Interessen der Arbeiter/innen, Angestellten und des Volkes in die eigene Hand zu nehmen. Kampf um höhere Löhne, Renten, Sozialleistungen sind notwendig. Das Kapital gibt nichts freiwillig! Im Gegenteil! Wenn man sich nicht wehrt, zieht es einem gnadenlos das Fell über die Ohren.

Mit dem Kapitalismus in die Katastrophe?

Die Zahl der Baustellen nimmt zu. Da gibt es nicht nur Inflation, Krise und Krieg. Gleichzeitig beschleunigt sich die Vernichtung der Umwelt und die Klimakrise. Es wird immer zweifelhafter, ob die nächste Generation noch eine lebenswerte Erde vorfindet. Mit einem weltweiten Krieg würde die Zerstörung der Lebensgrundlagen für die Menschen noch schneller Realität. Der Kapitalismus schafft in seiner Jagd nach Profit weltweit Elend, Hunger und Tod. Für den Profit der Reichen, für die Neuaufteilung der Welt unter den rivalisierenden Großmächten USA-NATO-EU und Russland-China müssen zigtausende Menschen ihr Leben lassen, Millionen sind auf der Flucht. Täglich sterben 15.000 Kinder an Hunger!

Ein menschenfeindliches System! Ein zerstörerisches System! Ein System, das immer rascher auf eine Katastrophe zusteuert!

Daher ist es über den Kampf um den Lohn hinaus auch notwendig, für die Beseitigung dieses Systems einzutreten, für eine andere, sozialistische Gesellschaft – ohne die Ausbeuter und Kriegstreiber in Ost und West!