Luxemburg und Liebknecht: Das ist nicht unser Krieg!

Am zweiten Januarwochenende des Jahres 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von faschistischen Freikorps ermordet. Warum gedenken wir auch heute, 100 Jahre später noch den beiden Führern der Arbeiterbewegung?

Der Kampf von Rosa und Karl ist für uns weiterhin aktuell, denn: es ist immer noch dasselbe System, gegen das wir ankämpfen. Und es produziert Wirtschaftskrisen, Verarmung, Faschismus und Kriege, genau wie zu Zeiten von Rosa und Karl. Der beiden zu gedenken heißt also, unsere Kämpfe in ihrem Geiste zu führen und von ihnen zu lernen. Denn sie hatten schon damals Antworten, die für uns noch heute aktuell sind. Sie kämpften gegen die Krise und die Verarmung der Arbeitenden, denn sie wussten, dass in der Klassengesellschaft immer einige wenige von der Arbeit der breiten Masse profitieren. Dafür, den Ausbeutern den konsequenten Kampf anzusagen, grad in Krisenzeiten wie dem Ersten Weltkrieg, standen Rosa und Karl konsequent ein. Sie kämpften gegen die Kriegspolitik Deutschlands, sowohl vor als auch während des Ersten Weltkrieges, denn sie wussten, dass die Leidtragenden dieser Politik immer die Werktätigen aller Seiten sind. Die Rede, die Karl Liebknecht entgegen seiner eigenen Partei im Reichstag gegen die Kriegskredite hielt, lässt sich auch auf die heutige Situation übertragen: „Dieser Krieg, den keines der beteiligten Völker selbst gewollt hat, ist nicht für die Wohlfahrt des deutschen oder eines anderen Volkes entbrannt. Es handelt sich um einen imperialistischen Krieg, einen Krieg um die kapitalistische Beherrschung des Weltmarktes, um die politische Beherrschung wichtiger Siedelungsgebiete für das Industrie- und Bankkapital.“

Auch heute wird versucht, uns mit Phrasen und Lügen die Aufrüstung und die Kriegspolitik zu verkaufen und schmackhaft zu machen. Doch schon Karl Liebknecht wusste: diese Politik nützt allein den Reichen, die von den Kriegen noch weiter profitieren. Rosa und Karl waren mit ihrer Politik keineswegs auf der Seite der Mehrheit in ihrer Partei, der SPD. Doch sie kämpften gegen den Reformismus und den Opportunismus in der Arbeiterbewegung und der SPD. Über 100 Jahre später sehen wir, wie recht sie mit ihrer Kritik hatten: Es ist dieselbe SPD, die heute als führende Partei der

Ampel-Regierung die Verarmungspolitik in der Krise vorantreibt und die Arbeitenden bis auf den letzten

Cent auspresst. Und da sie schon damals sahen, in welche Richtung die Politik des Reformismus führt, kämpften Rosa und Karl für eine Kommunistische Partei, die sie zum Jahreswechsel 1918/19 gründeten: die Kommunistische Partei Deutschlands, die als Kämpfer gegen den Faschismus und Stimme der Werktätigen eine ruhmreiche Geschichte erlangte.

Für die Konsequenz, mit der sie die Sache der Arbeitenden und der Revolution vorantrieben, bezahlten Rosa und Karl mit ihrem Leben. Umso wichtiger ist es für uns heute, ihren Kampf weiterzutragen. Denn wenn wir heute auf der Straße sind – für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, gegen die Verarmung, gegen den Krieg und die Aufrüstung, dann im Geiste von Rosa und Karl, die in unseren Kämpfen weiterleben.

Kommt zu Liebknecht-Luxemburg-Ehrung am 15. Januar 2023 um 10.00 Uhr vom U-Bhf. Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde!