Diskussion – die Gewerkschaftsbewegung zum 1.Mai: Geschichte der Gewerkschaftsbewegung – Gewerkschaften waren immer umkämpft

Die Kämpfe der Arbeiterklasse und ihrer Vorläufer, der Handwerker, gehen bis ins Mittelalter zurück. So gab es die Arbeitsniederlegung der Gürtlergesellen (Messingschlosser) 1329 in Breslau, den Streik der Schneidergesellen in Konstanz 1389 oder den Streik der Bergleute 1469 in Altenberg. Der Aufstand der Weber 1844 in Schlesien ist der erste Streik im beginnenden Industriezeitalter des Kapitalismus. In all diesen Kämpfen standen die Handwerker und Arbeiter/innen einer gewalttätigen Staatsmaschinerie gegenüber, die die Interessen der ausbeutenden Klassen verteidigte.

Und das Recht, sich zusammenzuschließen, um gemeinsam für ihre Interessen oder gar eine Veränderung ihrer Lage bzw. der Gesellschaft zu kämpfen, gab es für die arbeitenden Menschen nicht. Erste Vereinigungen von Handwerkern und Arbeiter/innen wurden verfolgt und immer wieder zerschlagen.

Nach und nach bildeten sich Arbeitervereine aus denen während der demokratischen Revolution von 1848/49 erste Gewerkschaften wie die „Association der Zigarrenarbeiter Deutschlands“ 1848, der Druckerverband 1849 sowie Verbände der Textil- und Metallarbeiter, der Holz- und Bauarbeiter, der Bäcker, Schneider, Schuhmacher. entstanden Doch mit der Niederschlagung der Revolution wurden diese ersten Gewerkschaften unterdrückt. Sie waren aber bereits so stark, dass sie nicht mehr verschwanden, wenn sie auch zeitweise sehr eingeschränkt oder gar illegal arbeiten mussten.

Die gewerkschaftliche Bewegung war von Anfang an mit der damals noch revolutionären sozialdemokratischen Bewegung eng verbunden. Fast alle gewerkschaftlichen Vereinigungen wollten nicht nur kleine Verbesserungen sondern strebten nach einer anderen, sozialistischen Gesellschaft. Karl Marx und Friedrich Engels förderten den Zusammenschluss der Arbeiterklasse und begleiteten deren Entwicklung aktiv.

Opportunisten wollen Frieden mit dem Kapitalismus

Schon mit den ersten Erfolgen der gewerkschaftlichen Bewegung war diese umkämpft. Da gab es Menschen wie Ferdinand Lassalle, der 1863 den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) gründete, der auch zu einer Vorläuferorganisation der SPD wurde. Hatte Lasalle zunächst Kontakt zu Karl Marx, so bekämpfte er zunehmend dessen revolutionäre Politik. Er setzte sich für eine friedliche Umwandlung der bürgerlichen Gesellschaft ein. 1863 nahm Lassalle Kontakt mit Bismarck auf und bot diesem an, ihn zu unterstützen, wenn er das allgemeine Wahlrecht einführe. Er verbreitete die Illusion, die preußische Monarchie könne in ein „Volkskönigtum“ umgewandelt werden. Lassalle war auf nationalistischer Grundlage für die Annexion der Herzogtümer Schleswig und Holstein durch Preußen. Er war damit ein Vorläufer der Gewerkschafts- und SPD-Führer, die 1914 den imperialistischen Weltkrieg als „Vaterlandsverteidigung“ unterstützten und Millionen Arbeiter/innen in den mörderischen Krieg hineintrieben.

In einem Brief an Ludwig Kugelmann am 23.2.1865 schrieb Karl Marx über Lassalle:

Ich will Ihnen zunächst mein Verhältnis zu Lassalle kurz darlegen. Während seiner Agitation war unser Verhältnis suspendiert, 1. wegen der selbstlobhudelnden Renommisterei, womit er zugleich den schamlosesten Plagiarismus an meinen etc. Schriften verband; 2. weil ich seine politische Taktik verdammte; 3. weil ich ihm schon vor Eröffnung seiner Agitation hier in London ausführlich erklärt und „bewiesen“ hatte, daß unmittelbar sozialistisches Eingreifen eines „StaatsPreußen“ Unsinn sei… Indes zeigte sich bald – die Beweise davon kamen in unsre Hand – daß Lassalle in der Tat die Partei verraten hatte. Er hatte einen förmlichen Kontrakt mit Bismarck eingegangen (wobei natürlich Garantien feiner/er Art in seiner Hand). Ende September 1864 sollte er nach Hamburg und dort (zusammen mit dem verrückten Schramm und dem preußischen Polizeispion Marr) Bismarck zur Inkorporation von Schleswig-Holstein „zwingen“, d.h. solche im Namen der „Arbeiter“ proklamieren etc., wogegen Bismarck allgemeines Wahlrecht und einige sozialistische Scharlatanerien versprochen. Es ist schade, daß Lassalle diese Komödie nicht ausspielen konnte! Sie hätte ihn verdammt lächerlich und gefoppt erscheinen lassen! Und allen Versuchen solcher Art für .immer ein Ende gemacht!“

(MEW, Bd. 31, S. 451f; Anmerkung d. Red.: Lassalle starb vor dem Auftritt in Hamburg bei einem Duell wegen einer Liebschaft)

Gegen den ADAV wurde 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei auf wesentliche Initiative von August Bebel und Wilhelm Liebknecht gegründet, die ein revolutionäres, marxistisches Programm hatte und Mitglied der Internationalen Arbeiterassoziation war. Die SDAP wuchs und war deutlich stärker als die ADAV. Nach dem Tode Lassalles kam es 1875 zur Vereinigung von ADAV und SDAP zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP, später SPD). Das hatte auch Einfluss auf die Gewerkschaftsbewegung. Einerseits wurde sie gestärkt und bekam mehr Schwung. Andererseits erhielten so opportunistische Kräfte verstärkt Zugang in die revolutionäre Arbeiterbewegung und die Gewerkschaften.

Gefördert wurde der Opportunismus von der herrschenden Klasse. So wie Lassalle Kontakt zu Bismarck hatte, hatten viele „Arbeiterführer“ Kontakte zur herrschenden Klasse, ließen sich kleine Annehmlichkeiten gewähren und schreckten vor dem harten Kampf für eine reale Änderung der Machtverhältnisse zurück. Bedeutete dies doch Verzicht, Entbehrungen, Haft oder gar Verlust des eigenen „kostbaren“ Lebens.

Lenin sagte zu dieser Entwicklung zu einer Arbeiteraristokratie:

Die Bourgeoisie einer imperialistischen „Groß“macht ist ökonomisch in der Lage, die oberen Schichten „ihrer“ Arbeiter zu bestechen und dafür ein- oder zweihundert Millionen Francs im Jahr auszuwerfen; denn ihr Extraprofit beträgt wahrscheinlich rund eine Milliarde. Und die Frage, wie dieses kleine Almosen verteilt wird unter die Arbeiterminister, die „Arbeitervertreter“ (man erinnere sich der ausgezeichneten Analyse dieses Begriffs bei Engels), die Arbeitermitglieder der Kriegsindustriekomitees, die Arbeiterbürokraten, die Arbeiter, die in eng zünftlerischen Gewerkschaften organisiert sind, die Angestellten usw. usw. – das ist schon eine Frage zweiter Ordnung.“

(W.I. Lenin, Der Imperialismus und die Spaltung des Sozialismus, LW 23, S.112 f.)

So entwickelten sich in der SPD und zeitgleich in den Gewerkschaften opportunistische Strömungen. Die Vertreter dieser Linie hielten zwar gern „radikale“ Reden, arbeiteten aber in der Praxis auf faule Kompromisse hin. Die Arbeiterklasse sollte mit den kleinen Brosamen, die vom Tisch der herrschenden fielen, glücklich und zufrieden sein, auf eine revolutionäre Umwälzung der Gesellschaft verzichten.

Lenin sagte richtig voraus, dass der Kampf zwischen der revolutionären Strömung und dem Opportunismus in der Arbeiterbewegung zu einem bestimmenden Element unter den Bedingungen des Imperialismus wird. Das imperialistische System kann es sich halt leisten, aus den ständig steigenden Profiten Privilegien für eine Gruppe Arbeiteraristokraten zu verteilen.

1. Weltkrieg – Gewerkschaftsführer unterstützen den Krieg

Eine dramatische Zuspitzung fand dieser Kampf mit dem Ausbruch des 1.Weltkrieges. Schien in der Arbeiterbewegung zuvor aufgrund vieler Beschlüsse klar zu sein, dass ein solcher imperialistischer Krieg mit dem Generalstreik zum Sturz der Kriegstreiber beantwortet werden sollte, hatten viele Gewerkschaftsführer bereits ihren Frieden mit der herrschenden Klasse geschlossen. Sie unterstützten den mörderischen Krieg und hetzten Millionen Arbeiter als Opfer auf die Schlachtbank des Kapitals.

Siehe dazu auch: 100 Jahre Novemberrevolution in Deutschland: Auf dem Weg zur Novemberrevolution 1918, in Arbeit Zukunft, 1/18, S.6; Internet: https://www.arbeit-zukunft.de/2018/01/21/100-jahre-novemberrevolution-in-deutschland-auf-dem-weg-zur-novemberrevolution-1918/)

Novemberrevolution und der Pakt von Gewerkschaftsführern mit dem Kapital

Zentralbild/IML
Novemberrevolution in Deutschland: Mit dem Aufstand der Matrosen und Arbeiter am 3.11.1918 in Kiel beginnt die November-revolution. Am 6. November greift die revolutionäre Bewegung auf Wilhelmshaven über. Foto: Soldatenrat des Linienschiffes „Prinzregent Luitpold“.

Doch der Krieg wurde zu einer Katastrophe für die Arbeiter, die millionenfach ihr Leben für die Profite des Kapitals gaben. Am 1. November 1918 kamen in Kiel im Gewerkschaftshaus Matrosen und Heizer zusammen, um die Fortführung des Krieges zu verhindern. Sie suchten die Unterstützung der Arbeiterbewegung sowie von SPD und USPD. Daraus entwickelte sich ein Aufstand, bei dem die Offiziere entwaffnet wurden und ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet wurde. Die revolutionäre Bewegung griff rasch auf das gesamte Deutsche Reich über, da die Soldaten wie auch die Arbeiter/innen ein Ende des Krieges und eine neue, sozialistische Gesellschaft wollten.

Mittlerweile waren viele Gewerkschaftsführer und SPD-Führer so eng mit der herrschenden Klasse verschmolzen, dass sie alles taten, um die Revolution zu ersticken. Mitten während der Revolution trafen sich der Vorsitzende der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands, Carl Legien, sowie andere Gewerkschaftsführer vom 9. bis 12.11.1918 in Berlin mit den Vertretern der Großindustrie unter Hugo Stinnes und Carl Friedrich von Siemens. Am 15. November unterzeichneten sie ein sogenanntes „Arbeitsgemeinschaftsabkommen“. Die Gewerkschaftsführer erklärten sich bereit, die Revolution zu ersticken, wilde Streiks zu bekämpfen, für eine geordnete Produktion zu sorgen, den Einfluss der Räte zurückzudrängen und eine Enteignung des Kapitals zu verhindern. Das Kapital stimmte der Einführung des 8-Stunden-Tages zu, der durch die Revolution sowieso eingeführt worden wäre. Zugleich erkannten sie den Alleinvertretungsanspruch der Gewerkschaften in seinen Betrieben an. Beide Seiten bildeten eine Zentralarbeitsgemeinschaft mit einem paritätisch besetzten Zentralausschuss an der Spitze. Das Co-Management, das heute als „modern“ verkauft wird, war geboren!

Mithilfe der SPD- und Gewerkschaftsführer konnte das Kapital die Revolution erdrosseln. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden ermordet und mit ihnen viele hunderte revolutionäre Arbeiter und Soldaten. Die opportunistischen Gewerkschaftsführer ernteten ein paar Pöstchen im Parlament und in der Regierung.

In der „Weimarer Republik“ ging der Kampf um die Gewerkschaften weiter. Als die KPD immer stärker wurde und Einfluss in den Gewerkschaften gewann, begegneten dem die Gewerkschaftsführer mit Ausschlüssen. Teilweise wurden ganze Verbände und Grundeinheiten ausgeschlossen. In dieser Situation entwickelte die KPD die Revolutionäre Gewerkschaftsopposition (RGO). Was anfänglich als Fraktionsarbeit innerhalb der Gewerkschaften gedacht war, führte immer mehr zu einer Abtrennung gerade der revolutionären Teile von der übrigen Arbeiterbewegung. Zugleich diente es den Führern des ADGB dazu, ihren Ausschlussterror gegen klassenkämpferische Kolleg/innen zu verschärfen.

Anbiederung an den Faschismus – und illegaler Kampf gegen die Nazis

Als 1933 Hitler und die Nazis vom Kapital an die Macht gebracht wurden, waren dies dieselben Kräfte, die 1918 das „Arbeitsgemeinschaftsabkommen“ mit den Gewerkschaftsführern geschlossen hatten. Die Mehrheit der Gewerkschaftsführer vertraute auf dieses Abkommen, statt die Initiative der KPD zu einem Generalstreik zu unterstützen. Im Gegenteil! Sie hielten wie schon in der Novemberrevolution die Produktion und die „Ordnung“ aufrecht. Die Gewerkschaftsführer unterstützten sogar den Aufruf der Nazis zu einem „Tag der Nationalen Arbeit“ am 1.Mai 1933. Gewerkschaftsführer und Nazi-Größen sprachen gemeinsam bei Mai-Kundgebungen. Doch diese Anbiederung nützte nichts! Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaftshäuser von der SA besetzt, die Gewerkschaften verboten und in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) eingegliedert. Das Vermögen der Gewerkschaften ging an die DAF, die damit unter anderem das Volkswagenwerk finanzierte. Zahlreiche ehemalige Gewerkschafter traten in die DAF ein und schwammen mit. Klassenkämpferische und demokratische Gewerkschafter kamen wie Willi Bleicher und viele andere in die Konzentrationslager. Viele von ihnen wurden ermordet.

In Westdeutschland Verbot freier Gewerkschaften und CIA-Manipulationen

Nach dem Sieg über die Nazi-Diktatur stand erneut die Frage, wie geht es mit der Gewerkschaftsbewegung weiter. Damals wollte die große Mehrheit des deutschen Volkes den Kapitalismus nicht mehr, den sie richtig als Ursache des imperialistischen Krieges und der Zerstörung weiter Teile Europas ansah. Sogar die CDU musste 1947 sich im Ahlener Programm erklären:

Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.“

Man fraß Kreide, um das Schlimmste zu verhindern.

Für die imperialistischen Mächte USA, Großbritannien und Frankreich sowie für das deutsche Kapital bestand die Gefahr eines einheitlichen sozialistischen Deutschlands.

Überall in Deutschland entstanden Freie Gewerkschaften. ein Beispiel war Hamburg, wo sich die Sozialistische Freie Gewerkschaft (SFG) am 11. Mai 1945 im Gewerkschaftshaus mit einem sozialistischen Programm gründete. Sie hatte in wenigen Wochen rund 50.000 Aufnahmeanträge. Doch die Besatzungsbehörden verboten sie am 20. Juni 1945. Solche Verbote gegen freie Gewerkschaften gab es im gesamten Gebiet der westlichen Alliierten. Sie ließen nur Gewerkschaften zu, die politisch strikt neutral waren und unter Kontrolle der Besatzungsbehörden standen. Am 9.7.2013 berichtete die Soziologieprofessorin Christiane Bender im Hamburger Abendblatt:

In den 1950er-Jahren gab es in Deutschland ein enormes Netzwerk an CIA-Mitarbeitern und Mittelsmännern, die Einfluss genommen und zum Beispiel auch die Wahl von Gewerkschaftsfunktionären vorbereitet haben, immer mit dem Ziel, den Kommunismus zu bekämpfen.“

Das Ziel aller Beteiligten war klar: Eine revolutionäre, sozialistische Entwicklung sollte mit allen Mitteln verhindert werden. Gewerkschaften wurden nur geduldet, wenn sie den Kapitalismus nicht in Frage stellen. Durch diese Manipulation wurde eine freie, demokratische Entwicklung der Arbeiterbewegung verhindert. Das ist bis heute im DGB und seinen Gewerkschaften zu spüren. Das bestehende System wird verteidigt und geschützt. So hat der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann, mit über 15.000 Euro Monatsgehalt gewiss keine „Arbeiter“ mehr, sich vehement für die Bildung der jetzigen GroKo mit ihren arbeiterfeindlichen Maßnahmen eingesetzt. Auch mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen wurden die Gewerkschaften im Gleichklang mit den Berufsverboten beim Staat von Kommunisten und Revolutionären gesäubert.

Der Kampf in den Gewerkschaften geht weiter

Aber die Opportunisten und Co-Manager können so viel säubern, wie sie wollen, die Gegner des Kapitalismus sind offensichtlich nicht auszurotten. Denn das kapitalistische System erzeugt täglich Ausbeutung und Unterdrückung, macht nicht nur den Kampf für kleinere Verbesserungen notwendig, sondern auch den Kampf für eine andere Gesellschaft. Darum wird auch in den DGB-Gewerkschaften immer wieder über eine Alternative zum Kapitalismus diskutiert und hart um den Kurs gekämpft.

Nun gibt es viele Linke, die angesichts der Verbrüderung vieler Gewerkschaftsführer mit dem Kapital eine Arbeit in den Gewerkschaften ablehnen. Doch soll man freiwillig die fortschrittlichen und klassenkämpferischen Kräfte in den Gewerkschaften schwächen? Soll man vor der Macht der Co-Manager kapitulieren?

In den Gewerkschaften sind Millionen Arbeiter/innen und Angestellte organisiert. Sollen wir mit ihnen kämpfen? Oder sie alleine lassen, weil sie nicht unseren Vorstellungen entsprechen? Wer einen solchen Weg geht, hat den Kampf um die Arbeiterklasse aufgegeben. Vor allem heute, wo das Klassenbewusstsein relativ schwach entwickelt ist, würde man sich damit massiv isolieren. Stattdessen ist es notwendig, den Kolleg/innen Alternativen zur Politik des Co-Managements aufzuzeigen. Das ist schwieriger. Denn es bedeutet die mühevolle Organisationsarbeit in die Hand zu nehmen, um die vielfach gespaltene Arbeiterklasse zu einen. Das bedeutet auch beim gegenwärtigen Stand der Klassenkämpfe, Niederlagen hinzunehmen und daraus zu lernen. Bis die Arbeiterbewegung wieder glänzende Siege erringen kann, sind noch viele Schritte und eine geduldige Kleinarbeit nötig. Und zeigen die bürgerlichen Gewerkschaftsführer mit ihrem Kampf gegen eine klassenkämpferische Ausrichtung der Gewerkschaften nicht allzu deutlich, was sie fürchten und wen sie als ihren Feind sehen? Es wäre falsch, zu kapitulieren! Die Gewerkschaften sind immer umkämpft. Setzen wir diesen Kampf fort und verstärken ihn zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollege!

dm